Vorsicht Stromschlag: Jedes sechste Elektrogerät mangelhaft
von Agentur belmedia
Die Benutzung eines mit Strom betriebenen Geräts kann eine gefährliche Angelegenheit sein. Und zwar dann, wenn das Gerät den Sicherheitsbestimmungen nicht genügt. Dass Verbraucher auf der Hut sein müssen, zeigt eine aktuelle Statistik: Jedes sechste elektrotechnische Erzeugnis weist Mängel auf.
2011 untersuchte das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) stichprobenartig 1500 Niederspannungserzeugnisse in der gesamten Schweiz. Auch Werbung für elektrotechnische Erzeugnisse und Verkaufsportale im Internet wurden geprüft. Kontrolliert wurden sowohl Konsumentenerzeugnisse wie zum Beispiel Haushaltsgeräte, Informatikprodukte, Bürogeräte und Werkzeuge für den Heimwerker als auch Erzeugnisse für Gewerbe und Industrie.
17 Prozent aller kontrollierten Geräte hielten den gesetzlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen nicht stand. Beanstandet wurden sowohl unvollständige sicherheitstechnische Nachweise als auch konkrete sicherhteitstechnische Mängel. In der Folge verhängte das ESTI 52 Verkaufsverbote respektive Verkaufsstopps.
Betroffen waren unter anderem nicht berührungssichere LED-Röhren, unzulässige Reiseadapter, Stecker und Verlängerungskabel, Informatikprodukte sowie sonstige Erzeugnisse für Haushalt und Gewerbe. Gehäuft zeigten sich auch Mängel bei Laserprodukten. Bereits am 2. Mai 2011 hat das ESTI per Allgemeinverfügung das Inverkehrbringen gefährlicher Laserpointer verboten.
Von den verhängten Verkaufsverboten sind allerdings effektiv mehr Produkte betroffen, wie Peter Fluri, Leiter Marktüberwachung beim ESTI, gegenüber der Zeitung „20 Minuten“ erklärte. So berührt das Verbot ein und desselben Erzeugnisses – etwa eines gefährlichen Leitungskabels in einem Toaster und in einem Eierkocher – gleich mehrere (in diesem Fall zwei) Produkte.
Insgesamt konstatiert Fluri eine „gewisse Verluderung der Qualität“ bei den elektrotechnischen Erzeugnissen. So verzeichnete das ESTI in den letzten Jahren eine leichte, aber stetige Zunahme bei den festgestellten Sicherheitsmängeln. Die eine Sache sind dabei wachsende Importe von nicht immer soliden Produkten aus Asien. Die andere Sache ist der Internethandel, wo tiefe Preise oft mehr zählen als kontrollierte Qualität.
Auch der Konsument ist in der Pflicht, Sicherheit nicht zugunsten von Tiefpreisen ausser Acht zu lassen. Das ESTI rät: Beim Online-Kauf von Elektrogeräten seriöse Anbieter mit kompetentem Kundendienst wählen, ausserdem auf lesbare Bedienungsanleitungen bestehen sowie auf Prüfzeichen wie das Sicherheitszeichen S+ des ESTI achten.
Quelle: www.esti.admin.ch
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