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Melamin in Kindergeschirr: Vorteile und Nachteile

10.10.2014 |  Von  |  Beitrag

Melamin wird bei Geschirr immer beliebter, vor allem bei Produkten für Kinder findet man dieses Material. Es ähnelt optisch Porzellan und ist in verschiedenen Farben erhältlich. Eine hohe Robustheit und Kratzfestigkeit zählen zu den Vorzügen von Melamin.

Doch leider existieren auch Nachteile, da es sich um ein künstliches Produkt handelt. Bei einem unsachgemässen Umgang können Bestandteile des Materials in die Speisen übergehen, dies muss in jedem Fall vermieden werden.

Die Einsatzgebiete von Melamin

Melamin ist eines der häufigsten Materialien für Essteller, Trinkbecher oder Schalen für Kinder. Fallen die Objekte hinunter, dann zerbrechen sie nicht. Dies ist einer der grössten Vorteile des Materials, da bei kleinen Kindern auf robuste und sichere Produkte geachtet werden muss. Zudem lässt sich Melamin leicht einfärben und ist in bunten und ansprechenden Farben erhältlich.

Ebenso beliebt ist Melamin bei Campinggeschirr oder als Ausstattung für ein Picknick. Sie können das Geschirr in der Spülmaschine reinigen, was bei herkömmlichem Plastik nicht immer der Fall ist. Dadurch unterscheidet sich das Material deutlich vom Kunststoff. Ein weiterer Unterschied liegt in der Kratzfestigkeit. Solange keine scharfen Steakmesser verwendet werden, entstehen keine Kratzer auf dem Geschirr.

Bei Kindergeschirr werden die Produkte mit Comicmotiven oder anderen Figuren bedruckt. Melamin ist lichtbeständig, sodass die Farben auch nach einigen Spülmaschinendurchläufen noch wie neu erstrahlen. Die Oberfläche ist dabei glatt und schimmert.

Was ist Melamin?

Wenn man von Melamin spricht, dann ist Melaminharz gemeint. Dieser Stoff ist eine Kombination aus Melamin und Formaldehyd. Melamin selbst ist seit 1834 bekannt und wurde von Justus Liebig als neuer Stoff vorgestellt. In der Schweiz fand zwischen 1936 und 1938 die erste gewerbliche Massenproduktion von Melaminharz statt.

Der richtige Umgang mit dem Material ist entscheidend

Bei all den überzeugenden Vorzügen existiert leider ein grosser Nachteil von Melaminharz. Es gibt bei Hitze Schadstoffe an die Speisen ab. Daher sollte vermieden werden, die Teller mit zu heissen Lebensmitteln zu füllen. Ein belegtes Brot, kleingeschnittenes Obst oder andere Lebensmittel unterhalb einer Temperatur von 70 Grad Celsius sind unbedenklich. Selbst beim Einschenken heisser Getränke liegen die Temperaturen meistens unter 70 Grad.

Allerdings können Säuren die Oberfläche zerstören und die Freisetzung von Formaldehyd beschleunigen. Die Schäden an der Struktur sind erkennbar, in diesem Fall darf das Geschirr nicht mehr verwendet werden. Wer Geschirr aus Melamin für Lebensmittel unterhalb von 70 Grad verwendet, erhält robuste und unbedenkliche Produkte. Eine Verwendung in der Mikrowelle oder ein Einsatz zum Kochen oder Braten sollte vermieden werden.

 

Oberstes Bild: © jcsmilly – Shutterstock.com

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