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Neue Hirnforschungs-Studie widerspricht Gender-Mainstreaming

27.04.2017 |  Von  |  News

Geschlechterunterschiede seien nur anerzogen, behaupten die Verfechter des Gender Mainstreamings. Eine Studie von Hirnforschern der Universität von Pennsylvania widerspricht dieser Sicht nun ganz massiv.

Ihr zufolge gibt es sehr wohl Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die über die primären Geschlechtsmerkmale hinausreichen. Der Erlanger Hirnforscher Prof. Manfred Spreng erklärt, was die Studienergebnisse für die Glaubwürdigkeit des Gender Mainstreamings bedeuten.



Die US-Wissenschaftler untersuchten die Differenzen in den Gehirnaktivitäten von Männern und Frauen. Ihr Ergebnis: Die beiden Geschlechter „ticken“ unterschiedlich. Männliche Gehirne weisen mehr Nervenbahnen pro Hirnhälfte auf, während bei weiblichen Hirnen die Verbindung zwischen den beiden Hemisphären, der sogenannte Balken, stärker ausgeprägt ist.

Unterschiedliche Hirnstruktur

Das Team von Madhura Ingalhalikar untersuchte 949 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Ihre Methode bestand darin, Wassermoleküle im Gehirn zu „tracken“, um so Aufschlüsse über Zahl, Verlauf und Länge von Nervenfasern zu erhalten. Männerhirne scheinen für die Kommunikation innerhalb einer Hirnhemisphäre optimiert zu sein, während weibliche Gehirne einen besseren Informationsaustausch zwischen den beiden Hirnhälften aufweisen. Möglicherweise decken sich die Erkenntnisse der aktuellen Studie mit denen einer früheren, die aus dem Verhalten von Männern und Frauen die altbekannten Klischees bestätigt hatte: Frauen können besser zuhören, haben ein höheres soziales Einfühlungsvermögen und können sich Gesichter besser merken. Männer hingegen tun sich mit der Orientierung im Raum und der Koordination von Bewegungen leichter.


Hirne von Männern und Frauen funktionieren einfach leicht unterschiedlich - das zeigen aktuelle Forschungen.

Hirne von Männern und Frauen funktionieren einfach leicht unterschiedlich – das zeigen aktuelle Forschungen(Bild: © Sangoiri – Fotolia.com)


Manfred Spreng ist von den Ergebnissen nicht überrascht. Wie er sähen auch andere Neurowissenschaftler in aller Welt klar die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, trauten sich aber angesichts der aggressiven Medienpräsenz der Genderisten nicht, ihre Meinung kundzutun. Laut Spreng ist es jedoch höchste Zeit, den Gender-Theorien ein echtes wissenschaftliches Gegengewicht zu bieten. Den hohen Anteil depressiv erkrankter Mädchen in Schweden sieht er beispielsweise der dortigen konsequenten Gender-Erziehung geschuldet. Der Gender-Gedanke geht davon aus, dass jeder Mensch neben dem biologischen Geschlecht (engl. sex) noch ein soziales Geschlecht (engl. gender) besitzt, welches anerzogen wurde. Dabei präge gerade Letzteres die Persönlichkeit besonders, so die Gender-Ideologen. Ihre Schlussfolgerung: Was anerzogen wurde, kann und sollte auch umerzogen werden.

Hintergrund: Gender Mainstreaming
In unserem Hintergrundartikel berichten wir über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zu gender-relevanten Themen.

Gender Mainstreaming schädigt das Gehirn

Gender Mainstreaming geht noch weiter und möchte die oben beschriebene Sicht zum allgemeingültigen Leitmassstab in der Pädagogik, Wissenschaft und Jurisdiktion machen. Spreng warnt allerdings vor einer „Vergewaltigung“ der Identität junger Menschen. Bestehende Unterschiede, so der emeritierte Professor, könne man nicht einfach wegdiskutieren. Besonders Mädchen und junge Frauen litten unter dem Verlust ihrer weiblichen Identität, da sie plötzlich gezwungen würden etwas „Männliches“ in ihnen zu entdecken, das gar nicht da sei. Spreng selbst brachte im Januar 2014 ein Buch mit dem Titel „Vergewaltigung der sexuellen Identität“ heraus. Darin beschreibt er zahlreiche neurophysiologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern und geht dabei auch auf die besondere Gefährdung der Gehirnentwicklung von Kindern durch Gender-Mainstreaming-Aktivitäten ein.

Dem Gender Mainstreaming wurde durch die US-Studie ein weiterer Tiefschlag verpasst. Es wäre nicht der erste, aber bisher haben die Genderisten vor allem eines bewiesen: Resistenz gegen wissenschaftliche Argumente. Nicht wenige Wissenschaftler sprechen deshalb dem Gender Mainstreaming den Status einer wissenschaftlichen Theorie ab. Sie halten es schlichtweg für eine Ideologie, die ungeachtet gegenteiliger Erkenntnisse an ihren Zielen festhält. Ein Blick in Geschichte sollte uns lehren, welches Gefahrenpotenzial in solchen Ideologien steckt.

 

Titelbild: Rike / pixelio.de