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Gesundheit ist teurer geworden: Was kommt auf die Verbraucher noch zu?

09.09.2014 |  Von  |  Beitrag

In nahezu allen Kantonen der Schweiz ist der Beitrag zur obligatorischen Krankenpflegeversicherung im Jahr 2014 gestiegen. Durchschnittlich müssen die Versicherten 2,2 % mehr bezahlen. In einigen Regionen beträgt die Steigerung sogar 3,8 %. Die Erhöhungen betreffen Kinder und Erwachsene gleichermassen.

Die Beiträge zur Grundversicherung sind in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Vergleicht man die Werte von 2014 mit der Vergangenheit, dann stellt man fest, dass zuvor im Durchschnitt 3,5 % Steigerungen zu verzeichnen gewesen waren. Es stellt sich die Frage, ob in Zukunft weitere Anhebungen zu erwarten sind.

Regionale Unterschiede 

In sieben Kantonen wurden Erhöhungen unter 2 % beobachtet, in fünf hingegen über 3 %. Die Preishöhe für die Krankenversicherung ist vom Wohnort und anderen Faktoren abhängig. Die Versicherten können sich für ein bestimmtes Prämienmodell entscheiden und somit die Leistungen, beispielsweise für Zahnbehandlungen, beeinflussen. Diese Möglichkeit wird von den meisten Versicherten genutzt.

Eine Variante sind Modelle mit einer eingeschränkten Wahl, wie das Hausarztmodell. In diesen Bereichen werden überdurchschnittliche Preissteigerungen verzeichnet. Die Krankenkasse bieten die Vergünstigungen an, weil Einsparungen erreicht werden können. Diese Kostenreduktion wurde allerdings zu hoch angesetzt, dies ist nicht zulässig. Die Rabatte müssen sich an den erzielten Kostensenkungen orientieren und die Krankenkassen diesen Missstand bis spätestens 2016 korrigieren.

Die Gründe für die Erhöhungen

Betrachtet man das letzte Jahr, dann stellt man fest, dass die Ausgaben für die Krankenkassen gestiegen sind. Im ersten Halbjahr 2013 wurden mehr Ausgaben bei den ambulanten Arztpraxen getätigt, sodass höhere Kosten für die Kassen entstanden sind. Die Preise für Medikamente hingegen haben sich im letzten Jahr stark verändert. Da 2012 die Medikamentenpreise vielfach vermindert wurden, sind in diesem Bereich Einsparungen zu erwarten. Dies kann die Verbraucher bei der nächsten Kostenüberprüfung entlasten beziehungsweise neue Erhöhungen verhindern.

Durch die Senkung der Medikamentenpreise werden Einsparungen von rund 200 Millionen CHF erwartet. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf die Beiträge für das nächste Jahr auswirken wird. Durch Gesetzesänderungen aus dem Jahr 2012 wurde die finanzielle Situation der Krankenkassen transparenter und für die Versicherten ersichtlicher.

Wie werden die Versicherten informiert und welche Rechte haben sie?

Die Krankenkassen müssen die Versicherten durch ein Schreiben über die Prämien für das nächste Jahr informieren. Es besteht anschliessend ein Kündigungsrecht und es kann eine andere Form gewählt werden. Eine obligatorische Krankenpflegeversicherung muss aber in jedem Fall abgeschlossen werden, Zusatzleistungen können umgestellt werden. Bei ihnen gelten allerdings die Bedingungen des jeweiligen Vertrages.

 

Oberstes Bild: © everything possible – Shutterstock.com

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