Whitney Houston – Tod einer Popikone
von Agentur belmedia
Tiefe Bestürzung herrscht über den Tod der Poplegende Whitney Houston. Zusammen mit ihrer Familie und ihren Freunden trauern Millionen Fans weltweit um eine der grössten Soul- und Popsängerinnen aller Zeiten.
„Ich kann einfach nicht darüber reden. Das ist so überwältigend und unglaublich. Ich konnte nicht glauben, was da im Fernsehen läuft“, schrieb Houstons Patentante Aretha Franklin auf Twitter. Auch Popsängerin Mariah Carey zeigte sich tief schockiert und twitterte: „Mein Herz ist gebrochen und ich weine nach dem schockierenden Tod meiner Freundin, der unvergleichlichen Ms. Whitney Houston.“ Man werde Whitney Houston „als eine der grössten Stimmen auf Erden“ niemals vergessen.
Ertrank die Diva in der Badewanne?
Am Samstag war die Popdiva in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills tot aufgefunden worden. Houston wurde gerade einmal 48 Jahre alt. Die Umstände ihres Todes werden derzeit untersucht. Spekulationen zufolge soll Houston in der Badewanne ertrunken sein. Ein erstes Obduktionsergebnis scheint dieses Gerücht zu bestätigen. So wurde Wasser in der Lunge der Verstorbenen gefunden, berichtet das Promi-Portal TMZ.com. Die vollständigen Autopsieergebnisse werden allerdings erst in sechs bis acht Wochen veröffentlicht, wie Ed Winter, stellvertretender Leiter der Gerichtsmedizin von Los Angeles, angab.
Es gebe kein Anzeichen für ein Fremdverschulden. Auch einen möglichen Selbstmord wollen die Ermittler prüfen. Medienberichte, nach denen Houston verschreibungspflichtige Medikamente in ihrem Zimmer gehabt haben soll, wollte Winter nicht kommentieren. Illegale Drogen wurden nach bisherigen Berichten der Ermittler im Zimmer der Sängerin nicht gefunden.
Houstons Tod überschattete die 54. Grammy-Verleihung, bei der die Sängerin am Sonntagabend eigentlich hätte auftreten sollen. Nun verband die Gala „Showbiz as usual“ mit dem Gedenken an die Popikone. Gastgeber LL Cool J eröffnete die Verleihung mit einem Gebet. Anschliessend stimmte der 44-Jährige für Houston ein Vaterunser an. Daraufhin wurde ein Video mit Houston und ihrem grössten Erfolg „I Will Always Love You“ gezeigt.
Einen würdevollen und virtuosen Nachruf lieferte Jennifer Hudson, indem sie zu Ehren der Verstorbenen den Song „I Will Alway Love You“ anstimmte. Houstons Geist war ausserdem im Auftritt der jungen britischen Sängerin Adele präsent, die erstaunliche sechs Grammys einheimste, darunter drei in den wichtigsten Kategorien.
Whitney Houston – ein Leben zwischen Glück und Traurigkeit
Glanz und Schatten liegen bei der verstorbenen Whitney Houston eng beieinander. In ihrer 25-jährigen Karriere war sie eine der meist gefeierten Schauspielerinnen und Sängerinnen der Gegenwart. Gesegnet mit Anmut, Schönheit und einer sagenhaften Stimme, zog Houston ein Millionen-Publikum in den Bann. Dank ihrer familiären Wurzel lag ihr Soul im Blut. Ihre Mutter Cissy Houston war Backgroundsängerin bei Elvis Presley und Aretha Franklin. Mit 15 Jahren startete Houston ihre Karriere ebenfalls als Backgroundsängerin.
In den 1980er und 1990er Jahren lieferte sie Nummer-1-Hits am laufenden Band. Ihr grösster Erfolg war der Song „I Will Always Love You“, den sie 1992 für ihren Film „Bodyguard“ mit Kevin Costner aufnahm und der eine ganze Generation begeisterte. Houston gewann sechs Grammys, mehrere Emmy-Preise und zahlreiche Auszeichnungen der Musikzeitschrift „Billboard“. Laut Angaben auf ihrer Webseite verkaufte die Sängerin mehr als 170 Millionen Alben, Singles und Videos. Ab Mitte der 90er Jahre brach dann der Erfolg der Sängerin zusehends ein und ihr Stern begann zu sinken.
Zu schaffen machten der Sängerin auch Konflikte in ihrer Ehe mit Soul-Sänger Bobby Brown, mit dem sie 15 Jahre zusammen war. 1993 wurde Tochter Bobbi Kristina geboren. 2003 erhielt die Polizei einen Notruf von Houston wegen häuslicher Gewalt durch Brown. Die Polizisten fanden die Sängerin mit aufgeplatzter Lippe vor. 2006 reichte Houston die Trennung ein, 2007 liess sich das Paar scheiden
In den folgenden Jahren musste Houston immer wieder wegen Alkohol- und Drogenproblemen behandelt werden. Die Drogen löschten die Stimme und Persönlichkeit der Queen of Pop allmählich aus und liessen sie zunehmend zum Wrack werden. Letztlich starb Houston aber wohl nicht primär aufgrund der Drogen, sondern wegen ausbleibender Anerkennung und fehlender Liebe, nach der sie sich sehnte. In den Herzen der Menschen, denen sie glückliche Momente beschert hat, wird Whitney Houston weiterleben.
(Quellen: dpa/rtr/dapd)
Titelbild: s_bukley / shutterstock.com