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Was sollte man trinken – Mineralwasser aus der Flasche oder Leitungswasser aus dem Hahn?

07.11.2014 |  Von  |  Beitrag

Unser Wasser dient nicht nur der Wäsche, dem Duschen und dem Zähneputzen, wie es einst ein Oldie von den „Drei Peheiros“ konstatierte. Vielmehr ist das wertvolle Nass ein essentieller Ernährungsbaustein, das wohl wertvollste Element und grundsätzlich betrachtet sogar noch wichtiger als Nahrungsmittel.

Der Vergleich ist naheliegend – während ein Mensch wochenlang ohne Nahrung überleben kann, führt der vollständige Mangel an Trinkwasser schon nach wenigen Tagen unweigerlich zum Tod.

Neben diesen lebenswichtigen Aspekten erfüllt das Wasser eine andere grosse Aufgabe – für die Schönheit. Vielen Menschen fragen sich, ob sie lieber Leitungswasser aus dem Wasserhahn oder Mineralwasser aus der Flasche trinken sollen. Daran scheiden sich die Geister, und letztendlich ist das eine Frage des persönlichen Geschmacks und der Umstände, ob man lieber Flaschen aus dem Supermarkt holt oder einfach den Hahn aufdreht.

Dagegen sind beide Alternativen keine Frage der Qualität, denn die Gesetzgebung schreibt hohe Standards und Richtlinien für die Trinkwasserversorgung vor. Falls man einen genaueren Blick wagt, liegt das Wasser aus der Flasche aber vorne, deswegen vergleichen wir hier das Mineralwasser direkt mit dem Leitungswasser.

Eine breite Auswahl beim Mineralwasser – ob mit oder ohne Kohlensäure

In der Schweiz gibt es ungefähr 35 Sorten an Mineralwasser im Verkauf, was im Vergleich zu den Nachbarländern Deutschland und Italien vergleichsweise wenig ist. In Deutschland kann man zwischen 500 Sorten Mineralwasser wählen, und in Italien sogar aus 600! Ähnlich wie hierzulande verhält es sich mit Österreich, denn in der Alpenrepublik sind gerade mal knapp 30 Sorten Flaschenwasser im Handel erhältlich.

Damit ist die Schweiz immer noch gut aufgestellt, vor allem wenn man vergleicht, dass in Ländern wie Jamaika nur eine Wassersorte erhältlich ist. Allerdings steigt in der Schweiz die Nachfrage nach stillem Wasser aus der Flasche stetig an. Damit hat das klare Nass in den letzten Jahren ein deutlich aufgewertetes Image erhalten.

Viele Jahre lang galt Wasser hierzulande nur als rein funktionaler Durstlöscher, den man vor allem bei Hitze und im Sommer konsumiert, oder bei hohen Belastungen und beim Sport. Inzwischen gilt Mineralwasser aber längst als Trendgetränk für Freizeit, Fitness und Wellness. Deshalb steigt hier auch die Nachfrage stetig, achten die meisten Menschen doch heute vermehrt auf ihre Gesundheit und Fitness. Pro Jahr und Einwohner werden heute über 100 Liter Mineralwasser getrunken, denn dieses gilt als sehr gesund und kalorienfrei. Diese Attribute gelten in der Schweiz aber auch für das sehr gute Leitungswasser.


Ca. 35 Sorten an Mineralwasser gibt es in der Schweiz im Verkauf. (Bild: © Hayati Kayhan - shutterstock.com)

Ca. 35 Sorten an Mineralwasser gibt es in der Schweiz im Verkauf. (Bild: © Hayati Kayhan – shutterstock.com)


Wasser ist auch sehr wichtig für die Schönheit

Woran erkannt man heutzutage ein populäres Top-Model auf den ersten Blick? Natürlich an der obligatorischen Wasserflasche, die angesagte Frauen und Männer ständig in den Händen halten. Aber das ist nicht nur ein hippes Zubehörteil, sondern hat eine viel wichtigere Funktion, denn Wasser bedeutet auch funktionsfähige Hautzellen – und damit beste Schönheit!

Nur wenn die Feuchtigkeit von innen her kommt, wirkt die Haut auch frisch, elastisch, unverbraucht und schön. Wassermangel macht sich hingegen schnell bemerkbar, denn das Wasser wird dabei in den Hautzellen nicht unerheblich reduziert. Auch die Widerstandsfähigkeit der Haut leidet stark bei Wassermangel, und die Enzyme können ihre Funktionalität einbüssen. Die Folgen: Die Haut wird schneller trocken, rissig, grob und sogar und schuppig.

Dabei korrespondiert der Wasserverlust schnell mit der Faltenbildung und mit spannungsloser, schlaffer Haut, vor allem im Gesicht. Wenn man sich die Zusammensetzung diverser Hautcremes oder Lotionen ansieht, bemerkt man schnell, dass diese meistens auf Wasser und Stoffen basieren, die das Wasser binden. Damit werden aber nur die oberen Hautschichten versorgt, denn die unteren bzw. tieferen Schichten werden von innen versorgt. Wenn es dabei aber an der notwendigen Wasserzufuhr mangelt, können durch die mangelnde Elastizität schnell hässliche und unerwünschte Runzeln entstehen. Damit ist klar, dass Schönheit ohne Wasser nicht denkbar ist!

Wo liegt der Unterschied zwischen Mineralwasser und Leitungswasser?

Wenn wir der Werbung glauben, sind im Mineralwasser grosse Mengen an Mineralien enthalten, die sehr wichtig für unseren Körper sind. Dazu zählen u.a. Magnesium, Eisen, Natrium oder Kalzium. Ist der hier angegebene Mineralanteil aber wirklich so wichtig für unseren Körper, wie es oft beworben wird? Nein, nicht unbedingt, denn unser Körper nimmt immer nur einzelne Teile der Mineralien auf, und nicht die komplette Ration, denn unser Mineralbedarf wird schon bei einer normalen Ernährung alleine über die Lebensmittel abgedeckt. Das wichtige Kalzium z.B. nehmen wir regelmässig über das Gemüse und Milchprodukte in unseren Körper auf.

Magnesium hingegen erhalten wir reichlich durch den Verzehr von Vollkornprodukten und Bananen, und Natrium gelangt über das Salz in den Speisen und weitere Gewürze in unseren Körper, denn wer mag schon ungewürzte und fade Speisen? Das Natrium kommt nicht unbedingt über das Mineralwasser als Hauptquelle in unseren Magen.

Damit kann man jedes Argument, welches uns zum Kauf eines bestimmten Mineralwassers animieren soll, einfach wiederlegen – und damit auch die Diskussion über die Wasserqualität in der Schweiz. Lediglich in den Kantonen Wallis, Tessin und Graubünden gab es bei einigen der dortigen Reservoirs kleinere Probleme. In diesen Gegenden wird ein geringfügig höherer Anteil an Arsen aus dem Gestein herausgespült, der sich aber problemlos im Rahmen der Schweizer Vorschriften bewegt – 50 Mikrogramm Arsen pro Liter Trinkwasser.

Trinkwasser aus dem Hahn ist viel besser als sein Ruf

Natürlich gibt es viele Länder, gerade im Urlaub, wo es nicht empfehlenswert ist, Wasser aus dem Hahn ohne Abkochen zu trinken. Das gilt allerdings nicht für die Schweiz, denn hier ist das Trinkwasser aus dem Hahn das höchstkontrollierte Nahrungsmittel. Im Gegenteil – in der Schweiz sind die Verordnungen für Trinkwasser sogar noch strenger ausgelegt als für das Mineralwasser im Handel. Der Nachteil beim Leitungswasser ist lediglich, dass dafür keine Werbung geschaltet wird. In der Schweiz können die Verbraucher jederzeit bedenkenlos das Trinkwasser anstelle von Mineralwasser verzehren. Und für Geniesser lässt sich das Leitungswasser sogar mit einem Soda-Streamer mit Kohlensäure anreichern und in Mineralwasser „verwandeln“.

 

Oberstes Bild: © Gyvafoto – shutterstock.com

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