Morbus Tablet, i-Nacken, SMS-Daumen

Im Alltag sind sie stets präsent, denn sie liefern 24 Stunden am Tag Informationen und Kontaktmöglichkeiten: mobile Kommunikationsgeräte. Allerdings greifen viele Schweizer und Schweizerinnen auch in ruhigen Minuten zum Smartphone anstatt sich zurückzulehnen und die Augenblicke der Ruhe zu geniessen und die Gedanken schweifen zu lassen.

Vielleicht sollte man Warnhinweise wie auf Zigarettenpackungen auf Tablets oder Smartphones anbringen. „Achtung! Die Gesundheit leidet unter exzessivem Gebrauch mobilder Geräte!“ könnte dieser vielleicht lauten. Durch den masslosen Gebrauch solcher klugen Alltagshelfer haben sich neuartige Krankheitsbilder entwickelt, die Orthopäden so bisher noch nicht kannten.

i-Nacken

Da die Geräte nicht schwer sind, leiden die Arme nicht unter dem Gebrauch des Tablets, aber der Nacken tut es. Der ständig gesenkte Kopf ist eine grosse Belastung für die Muskulatur im Nacken und das führt zu Verspannungen.

Deshalb sollte man, um diesen Krankheitsbild vorzubeugen, die Halteposition häufiger wechseln. Um länger damit zu lesen oder zu schreiben, eigenen Tablets sich schlicht nicht, da Tastatur und Monitor sich auf derselben Ebene befinden. Virtuelles Tippen ist anstrengender als das Schreiben auf einer Tastatur und man sollte sich öfter eine Pause gönnen.

Ein Tipp sind Ständer-Hüllen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch das Aufrechtstellen des Gerätes ermöglichen. So kann der Kopf in einer physiologisch günstigeren Position verbleiben. Wer viel schreibt, sollte eine externe Tastatur anschliessen.

SMS-Daumen

Muskeln werden ungünstig belastet, wenn Bewegungen immer wiederkehren. Wiederholt sich dieser Vorgang immer wieder, entstehen kleine Verletzungen. Zunächst hat man kaum wahrnehmbare Beschwerden, es zieht vielleicht, kribbelt ein wenig, aber das ständige Tippen von SMS und Mails auf dem Handy geht auf das sogenannte Daumensattelgelenk. Das führt dazu, dass exzessive Nutzer des Öfteren beim Arzt landen – wegen einer Sehenenscheidenentzündung.

Die Generation, die mit Smartphone, Gameboy etc. aufgewachsen ist, leidet seltener unter diesem Krankheitsbild. Da ihre Daumen sich der Technik angepasst haben, sie sind beweglich und muskulös.

Handy-Ellenbogen

Wer lange telefoniert, legt eine verkrampfte Körperhaltung an den Tag. Der Ellennerv wird durch einen andauernd angewinkelten Ellenbogen stark beansprucht, was sogar dazu führen kann, dass der Nerv abgeklemmt wird. Daraus entstehen Durchblutungsstörungen und Taubheitsgefühle im Arm.

Gesünder lebt man, wenn man beim Telefonieren häufig die Position und den Arm wechselt. Am schonendsten telefoniert man mit Headset.

Ab und an sollte man im wahrsten Sinne des Wortes auch einmal abschalten. Wer immer nur über gelesene Mails oder Facebook-Beiträge nachdenkt, kommt nicht zur Ruhe – manche noch nicht einmal nachts. Wer seine Mailbox einschaltet, kann sich eine stressfreie Sendepause gönnen und die Zeit zur Entspannung nutzen: Gehen Sie spazieren, treiben Sie Sport oder nehmen Sie ein schönes Bad! Manchmal ist es aber auch gut, einfach gar nichts zu tun …

 

Oberstes Bild: © Image Point – shutterstock.com

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