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Fruchtsaftgetränke, Saft oder Nektar – Was ist was?

12.11.2014 |  Von  |  Beitrag

Fünf Portionen Obst und Gemüse empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung pro Tag. Eine Portion Obst kann man auch als Saft zu sich nehmen. Vor den Supermarktregalen macht sich allerdings häufig Ratlosigkeit breit: Wie soll man aus dem Angebot das richtige Produkt wählen?

Ausserdem sind die unterschiedlichen Getränke auch noch mit unterschiedlichen Namen betitelt. Wer weiss schon, was sich dahinter verbirgt? Hier können Sie sich ein Bild darüber machen und Ihren Fruchtsaft im Anschluss gezielt auswählen.

Fruchtsaftgetränk – eher eine Süssigkeit

Die Auswahl an dieser Art Getränk steigt ständig und rapide an. Trinkpäckchen für Schüler enthalten meist diese Variante, die sehr süss schmeckt und dementsprechend auch viel Zucker enthält – manchmal werden Kalorien durch die Zugabe von Süssstoffen gesenkt, was allerdings nicht besonders gesund ist. Bis zu 30 % reiner Fruchtsaft findet sich in solchen Getränken wieder, häufiger ist es allerdings der Fall, dass lediglich der Mindestgehalt von lediglich sechs Prozent Fruchtsaft enthalten ist. Im Grunde handelt es sich also eher um gefärbtes, aromatisiertes Mineralwasser, das mit reichlich Zucker versetzt ist.

Fruchtnektar – bis zur Hälfte reiner Fruchtsaft

Im Gegensatz zu den Fruchtsaftgetränken enthält Nektar wesentlich mehr Fruchtsaft. Vor allem aus Obstsorten, deren Saft an sich einfach zu dickflüssig wäre, um ihn zu geniessen, wird Nektar hergestellt. Gute Beispiele sind Bananen, Mangos oder Guaven. Auch sehr saure Sorten (wie Sauerkirsche oder Johannisbeere) werden vorzugsweise auf diese Weise verarbeitet. Der Mindestfruchtanteil beträgt bei Nektar 25 %, aber bei den meisten Produkten dieser Kategorie findet man 50 % Frucht.

Handelt es sich um einen Nektar aus herkömmlichen Fruchtsäften (wie Apfel- oder Orangensaft), müssen diese einen Mindestfruchtanteil von 50 % beinhalten. Man kann sich bei der Kategorie Fruchtnektar sicher sein, dass weder Farbstoffe noch Konservierungsmittel zugesetzt wurden. Eine nachträgliche Verfeinerung des Geschmacks mit 20 % Zucker oder Honig ist erlaubt. Ab und an darf es also ruhig der Nektar sein, wenn man Lust auf ein Glas Saft hat. Allerdings sollte man ihn nicht für den täglichen Bedarf verwenden.

Fruchtsaft – Obst in flüssiger Form

Reiner Fruchtsaft hat einen Fruchtgehalt von 100 % und er wird aus Obstsorten hergestellt, deren Saft man auch pur trinken kann. Äpfel, Orangen, Trauben oder Ananas eigenen sich beispielsweise hervorragend. Was man oft im Supermarktregal findet, sind Säfte mit der Zusatzbezeichnung „Konzentrat“. Dazu werden dem Fruchsaft das Wasser und das Aroma entzogen, woraus ein Konzentrat entsteht, das anschliessend eingefroren und erst bei Bedarf wieder aufgetaut wird. Dann werden Wasser, Aroma und manchmal sogar Fruchtfleisch einfach wieder zugesetzt.


Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag (Bild: © Nitr - shutterstock.com)

Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag (Bild: © Nitr – shutterstock.com)


Das Gegenteil dessen sind mit der Bezeichnung „Direktsaft“ angepriesene Säfte, die hochwertiger und gesünder sind. Der Saft wird direkt nach der Pressung pasteurisiert und abgefüllt. Bei reinen Fruchtsäften dürfen weder Farbstoffe noch Konservierungsmittel im Spiel sein.

Diese Säfte sind gesund, keine Frage, doch man sollte auch nur maximal eine Portion Obst pro Tag durch ein Fruchtsaftgetränk ersetzen. Das Gesunde an Obst steckt auch in dessen Pflanzenfasern, die eben im Saft fehlen. Frisch gespresste Getränke aus saftigen Orangen stellen hier eine Ausnahme dar – davon darf es gern ein wenig mehr sein.

Muttersaft – hochwertig und wertvoll

Besonders gesund und wertvoll ist der sogenannte Muttersaft, der ein Direktsaft aus 100 % Frucht ist und aus der ersten Pressung gewonnen wird. Oft wird er aus sehr säurehaltigen Obstsorten wie Holunder, Cranberrys, Sanddorn oder Aroniabeeren gewonnen, die obendrein auch noch besonders viele Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe liefern. Diese entfalten im gesamten Organismus eine positive Wirkung. Wer diese Sorte zu sauer oder zu bitter findet, kann sie mit Apfelsaft mischen oder zu einer Schorle mixen.

Auch gesunde Fruchtsossen kann man mit diesen Säften gut herstellen. Dabei sollte man wirklich genau darauf achten, dass es sich um Muttersaft und nicht um andere mit Zucker versetzte Getränke oder Sirup handelt, die zwar auch gut zu Desserts passen, aber nicht die gleiche Menge wertvoller Inhaltsstoffe mitbringen wie der Muttersaft. Sirup ist durch den hohen Zuckeranteil auch nicht für die tägliche Ernährung geeignet.

Fazit

Massvoll sollte man mit Fruchtsaftgetränken umgehen, denn sie gehören eher in die Kategorie Süssigkeiten. Auf der anderen Seite der Messlatte stehen reine Fruchtsäfte und Muttersäfte, die man täglich zu sich nehmen kann und sollte. Am wertvollsten für den Körper sind solche Varianten, die aus frischen Früchten gepresst werden. Wer sich etwas besonders Gutes tun will, wählt Säfte von der Aroniabeere oder Cranberrysaft, denn diese enthalten wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und können auch präventiv gegen allerlei Beschwerden wirkunsvoll sein. Schon ein Schnapsglas am Tag verbessert den Gesundheitszustand und gibt dem Organismus mehr Widerstandskraft. So lebt man aktiv und vital!

 

Oberstes Bild: © margouillat photo – shutterstock.com

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