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Zu viele Bedrohungen durch Asylbewerber – Busfahrer verweigern weiteren Dienst

Suhl/Zella-Mehlis. Laut einem Bericht von inSüdthueringen.de weigern sich Busfahrer der Städtischen Nahverkehrsgesellschaft Suhl/Zella-Mehlis (SNG), auf der Friedberglinie weiter Dienst zu tun. Der Grund ist eine deutliche Zunahme von Beleidigungen und Bedrohungen durch Asylbewerber.

Die Busfahrer der SNG wollen aus Angst vor Übergriffen und zum Schutz ihrer körperlichen Unversehrtheit nicht mehr auf den Abendlinien von und zum Friedberg, wo sich die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) des Landes befindet, Dienst verrichten.

Dies bestätigten am Freitag Mitglieder des Aufsichtsrates und Geschäftsführer Eberhard Smolka gegenüber inSüdthueringen.de. Die Zahl der Vorfälle mit EAE-Bewohnern habe Ausmasse angenommen, die nicht mehr akzeptabel und den Fahrern nicht zuzumuten seien, so Smolka: „Entweder die Situation wird geklärt und Abhilfe geschaffen, oder wir müssen die Linie in den Abendstunden einstellen.“

Dass Fahrer durch Gruppen angetrunkener und bekiffter Flüchtlinge beleidigt und bedroht würden, wenn sie Fahrscheine forderten, könne nicht sein. Einige Fahrer hielten diese ständige Angst nicht aus und hätten sich krank gemeldet. „Das sind keine Einzelfälle mehr – das kommt jetzt fast jeden zweiten Abend vor“, so Smolka.

Dabei sei das Anspucken eines Busfahrers im August, das Vor-die-Füsse-Werfen des Fahrgeldes in Cent-Stücken oder der handfeste Streit um das Aufsetzen einer Maske am vergangenen Wochenende nur die Spitze des Eisberges, weil vieles nicht mehr angezeigt werde.

„Viele Fahrer haben resigniert und sagen nichts mehr. Sie sind froh, wenn ihre abendlichen Fahrten, wo sie oft allein im Bus mit solchen Chaoten sind, glimpflich zu Ende gehen“, beschreibt Smolka die Situation. Das habe nichts mit der Herkunft der Fahrgäste oder mit Rassismus zu tun. „Es geht einzig und allein um die Sicherheit im Bus.“

Auf die nach der Spuckattacke ans Land gerichteten Hilferufe und die Forderung, den Bewohnern der EAE Fahrscheine pauschal zur Verfügung zu stellen, habe es bis heute keine Reaktion gegeben. „Wir fühlen uns allein gelassen“, stellt Smolka fest.

Die Suhler Polizei arbeite personell am Limit und könne nicht ständig in Bussen präsent sein. Möglicherweise werde die SNG zur Selbsthilfe greifen und die betreffenden Fahrten von körperlich starken Security-Männern begleiten lassen.

Oberbürgermeister André Knapp will sich laut Ankündigung der Thematik persönlich annehmen. Am Montag hat er ein Gespräch mit EAE-Leiter Michael Hasenbeck sowie Polizeivertretern anberaumt, wo die weitere Vorgehensweise besprochen werden soll. Dabei sollen auch Videoaufnahmen von Bedrohungssituationen aus SNG-Bussen ausgewertet werden. Als Sofortmassnahme hat Frank Haspel, stellvertretender Leiter des Inspektionsdienstes Suhl, je nach Verfügbarkeit von Polizisten eine Überwachung des abendlichen Einsteigens in die Friedberg-Busse zugesagt.

 

Quelle: inSüdthueringen.de (bearbeitet von belmedia Redaktion)
Titelbild: Symbolbild © Bjoern Wylezich – shutterstock.com

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