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Aggressor nach Fixierung verstorben – Ermittlung gegen sechs Polizeibeamte

Köln. Am Montagmorgen (5. Oktober) ist ein Mann (54) in Leichlingen während eines Polizeieinsatzes an einem Herzstillstand verstorben.

Gegen 4.45 Uhr trafen alarmierte Polizisten der Kreispolizeibehörde Rheinisch-Bergischer-Kreis in einer Wohnung auf den 54-Jährigen, der rittlings auf seiner Schwester (44) hockte und diese massiv würgte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand trennten die Beamten die Geschwister und brachten den Mann aus dem Haus.

Dort soll er massiv Widerstand geleistet haben. Während Polizisten den ehemaligen Kampfsportler schlussendlich am Boden kurzfristig in Bauchlage fixierten, soll er reanimationspflichtig geworden sein. Trotz sofortiger Versorgung durch einen hinzugezogenen Notarzt und umgehend eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der 54-Jährige noch am Einsatzort.

Nach der Obduktion des Leichnams haben sich Hinweise darauf ergeben, dass der eingetretene Herzstillstand auf die Fixierung des Mannes in Bauchlage zurückzuführen sein könnte. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin gegen sechs Polizeibeamte ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge aufgenommen. Das Kriminalkommissariat 11 des Polizeipräsidiums Köln hat eine entsprechende Ermittlungskommission eingesetzt.

Ein Rechtsmediziner untersuchte die 44-Jährige Schwester noch am Einsatzort. Der Sachverständige stellte fest, dass sie sich durch die Gewaltanwendung ihres Bruders kurzzeitig in akuter Lebensgefahr befunden hatte. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus, das sie nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnte.

 

Quelle: Staatsanwaltschaft und Polizei Köln
Titelbild: Matyas Rehak – shutterstock.com

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