Wetter: „¡Hasta luego!“

Von der Iberischen Halbinsel ist ein „Bis später!“ oder „Man sieht sich!“ zu vernehmen…wer uns das wohl entgegenruft?

Sie können es sich vermutlich vorstellen…

Hochdruck – what else!

Weite Teile Mitteuropas standen auch heute –  wie könnte es anders sein – unter dem Einfluss von Betonhoch „Peter“. Die Bodenanalyse zeigte einen verbreiteten Bodendruck von rund 1030 hPa.


Bodenanalyse um 7 Uhr. Hoch Peter bestimmte das Wetter heute über Mitteleuropa. Deutscher Wetterdienst

Adieu Kaltlufttropfen – merci pour rien!

Dem hohen Bodendruck zum Trotz: In der Höhe war ein Kaltlufttropfen zugegen, also ein Tiefdruckgebiet in der Höhe, welches im Bodenfeld nicht ersichtlich ist. Dies führte zu einem grossen vertikalen Temperaturgradienten, die Atmosphäre war also labil geschichtet. Der Kaltlufttropfen zog im Tagesverlauf westwärts nach Frankreich ab.

Sehnlichst erwarteten Niederschlag in Form von Schauern oder Gewittern brachte die Anwesenheit des Kaltlufttropfens allerdings kaum. Dafür war es einfach viel zu trocken. Also danke für (fast) nichts, lieber Kaltlufttropfen.


Niederschlagsmenge der vergangenen 24 Stunden bis 13 Uhr. Viel kostbares Nass hat uns der Kaltlufttropfen nicht gebracht.

Durch die wolkenlosen Verhältnisse fand in der Nacht eine gute Abstrahlung statt. Dementsprechend wurde in den Niederungen an vielen Stationen mässiger bis starker Bodenfrost registriert.


Tiefsttemperatur in 5 cm Höhe.

Kein Bodenfrost wurde in erhöhten Lagen, zum Teil an grossen Seen, in den Alpentälern (Bergwind) sowie in der Region Schaffhausen (Bise) registriert.

Apropos Wind: Im Tagesverlauf setzte in den oberen Alpentälern eine seichte Föhnströmung ein, da sich im Süden zwischen rund 1000 und 3000 Metern eine kühlere Luftmasse befand als im Norden.


Radiosondierung Vergleich Payerne (schwarz) und Novara (grün) 13 Uhr. Zwischen rund 1000 und 3000 Metern liegt die grüne Kurve links der schwarzen Kurve, d.h. die Luftmasse ist kälter.

Im Mittelland kam eine schwache bis mässige Bise auf, die Temperatur stieg auf milde 16 bis knapp über 21 Grad.


Maximumtemperatur bis 15 Uhr.

Wetter Mitteleuropa – pachifig!

Trotz Kaltlufttröpfli ging es wettermässig gemütlich zu und her über Mitteleuropa. Das Satellitenbild zeigte gar praktisch wolkenlose Verhältnisse.


Satellitenfilm 8 bis 11 Uhr. Über Mitteleuropa zeigt sich kaum eine Wolke.

Blick zur Iberischen Halbinsel – oh Madonna!

Ganz anders die Situation im Südwesten des Kontinents. Über der Iberischen Halbinsel zeigte sich eine uns mittlerweile wohl bekannte Struktur. Diese geriffelte Oberfläche verheisst nichts Gutes. Diese Struktur ist ein Hinweis auf eine erhöhte Saharastaubkonzentration (Details zu dieser Struktur finden sich beispielsweise in diesem Blog).


Satellitenbild 6:30 Uhr UTC. Über dem Mittelmeerraum, der Iberischen Halbinsel und auch über dem nahen Atlantik zeigte sich am frühen Morgen eine gerippelte Oberfläche der Bewölkung.

Eine Konsultation der Staubmodelle des Vertrauens zeigen denn auch eine deutliche erhöhte Staubmenge in diesen Regionen.


Vorhersage gesamte Staubmenge in mg/m2 des Modells SKIRON für Dienstag 14 Uhr.
University of Athens

Ab Montag dürfte sich diese Luftmasse allmählich wieder von Westen her unserem Land annähern. Die Trübung der Atmosphäre und Unterstützung der Wolkenbildung dürfte vor allem am Dienstag (dort nimmt die Feuchtigkeit sowieso deutlich zu) wieder relevant sein. Wie ausgeprägt die Konzentrationen sein werden, ist noch unsicher, die Prognose unterliegt noch einer gewissen Unsicherheit. Auf alle Fälle: Mit strahlend blauem Himmel ist je länger desto weniger zu rechnen!


Vorhersage gesamte Staubmenge in mg/m2 des Modells SKIRON für Dienstag 14 Uhr. University of Athens.

Immerhin: Ab Mittwoch steigt die Chance auf Niederschlag erheblich und auch die westlichen Höhenwinde nehmen zu. Damit wird sich bei uns der Staub wieder verabschieden und die nach Regen lechzenden Böden bekommen hoffentlich endlich Niederschlag.

Aussicht – a bisserl schiach!

Auch trotz Absenz von relevanten Saharastaubkonzentrationen war die Fernsicht in den Bergen alles andere als gut. Dies ist in erster Linie mit der gealterten Luftmasse und somit erhöhten Aerosolwerten zu erklären.


Der Blick vom Säntis Richtung Churfirsten ist nicht ungetrübt. Schuld ist die mit vielen Aerosolen (meist anthropogenen Ursprungs) angereicherte, gealterte Luftmasse.
roundshot.com

Titelbild: Ausschnitt Satellitenbild…wer verbirgt sich da wohl hinter dieser verdächtigen Struktur?

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Satellitenbild

Für Waadt

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