Der Ausdruck „Sorry-Syndrom“ ist ein diagnostischer Begriff. Er beschreibt den konstanten und früher oder später pathologisch werdenden Zwang, sich für das eigene Verhalten zu entschuldigen. Natürlich muss diese Gewohnheit nicht zwangsläufig ins Krankhafte gehen. Doch im Job kann sie zu in der Regel schleichend auftretenden, jedoch erheblichen Nachteilen führen.
Oft sind es Frauen, die vom Rechtfertigungszwang betroffen sind. Vor allem gilt dies dann, wenn sie in Unternehmen mit hohem Anteil männlicher Mitarbeiter tätig sind. Ein weiterer Grund liegt in der weiblichen Sozialisation: Frauen sind nachweislich innerhalb von Systemen für die Wahrung der Harmonie verantwortlich und daher eher bereit, Schuld auf sich zu nehmen und um Verzeihung zu bitten.