Die Schweiz ist ein mehrsprachiges Land. In den 26 Kantonen werden Deutsch, Französisch und Italienisch als Muttersprachen gesprochen. Auch Rätoromanisch, wie es im Graubündner Land tönt, gilt als Muttersprache und gleichzeitig als Amtssprache im Kanton Graubünden. Schweizerdeutsch zählt dabei nicht als eigenständige Sprache, sondern als Dialekt, ebenso wie das südbairische Samnaun.
Wenn in anderen Ländern bei der Erziehung des Nachwuchses eine Zwei- oder Mehrsprachigkeit als erstrebenswert gilt und mit spielerischen Übungsstunden bereits im Kindergarten vorbereitet wird, so wird die Sprachenvielfalt von den Schweizern buchstäblich mit der Mutterbrust aufgesogen. Schön wär’s! Denn neben der Muttersprache müssen die anderen Landessprachen von den Kindern ebenfalls erst erlernt werden, es sei denn, in ihren Familien wird von Haus aus mehrsprachig der Alltag bestritten. Die meisten Schweizer sprechen neben ihrer Muttersprache eine weitere Landessprache. Doch nur wenige Schweizer beherrschen alle vier Landessprachen zugleich. In manchen Kantonen verstehen sich die eigenen Landsleute untereinander nicht, wenn sie zu Besuch sind.