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Migrationsbericht 2013: Schweiz bürgert drei Prozent mehr Zuwanderer als 2012 ein

12.09.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Knapp über 50 % der Schweizer haben sich Anfang des Jahres innerhalb einer Volksabstimmung für eine Beschränkung der Zuwanderung ausgesprochen. Nun hat die Schweizer Regierung drei Jahre Zeit, ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden. Vor diesem Hintergrund ist der nun vorgelegte Migrationsbericht 2013 mit einiger Spannung erwartet worden. Sowohl die Zuwanderungsgegner mit der SVP (National-konservative Schweizer Volkspartei), die als Initiator der Volksinitiative „gegen Massenwanderung“ aufgetreten ist, an der Spitze als auch diejenigen Schweizer, die gegen eine Begrenzung der Einwanderung gestimmt haben, hoffen neue Rückschlüsse aus den aktuellen Zahlen rund um die Einbürgerung und Einwanderung zu ziehen.

Bundesamt für Migration: Über 36.000 Neu-Schweizer im Jahr 2013

Dass das Thema rund um Einwanderung und Migranten in der Schweiz inzwischen viel und offen diskutiert wird, liegt dabei nicht zuletzt an den zahlenmässig nahezu ausgeglichenen Lagern aus Befürwortern und Gegnern der Einwanderungsbeschränkung. Mit einer hauchdünnen Mehrheit von rund 30.000 Stimmen wurde die Beschränkung der Zuwanderung quasi „durchgeboxt“. Diesen Wählern ist der Einwandereranteil von 23,3 % – das ist fast jeder vierte Schweizer – hoch genug. Zum Vergleich: In der EU (ohne Kroatien) leben rund 34 Millionen Migranten, was einer Quote von 6,8 % entspricht; im Nachbarland Deutschland leben etwa 7,6 Millionen Ausländer (ca. neun %).

Laut des veröffentlichten Migrationsberichts 2013 sind diesbezüglich im vergangenen Jahr in der Schweiz über drei % mehr Menschen im Vergleich zum Jahr 2012 eingebürgert worden. So erhielten genau 36.161 Menschen im vergangenen Jahr die Schweizer Staatsbürgerschaft. Wie das Bundesamt für Migration (BFM) diesbezüglich mitteilte, wurde etwa ein Drittel dieses Personenkreises erleichtert eingebürgert. Dies bedeutet, dass die Einbürgerung lediglich etwa eineinhalb Monate dauert. Vor allem ausländische Ehepartner von Schweizer Staatsangehörigen und Kinder, die ein schweizerisches Elternteil haben, können von der erleichterten Einbürgerung profitieren. Allerdings müssen dafür bestimmte gesetzliche Vorgaben erfüllt werden. Wer demgegenüber eine ordentliche Einbürgerung realisieren möchte, muss mit deutlich längeren Wartezeiten innerhalb des Einbürgerungsverfahrens rechnen.

Die Zahl der Härtefall-Regelungen nahm 2013 in allen Kategorien zu

Äusserst beliebt ist die Schweiz dabei bei Deutschen, Italienern, Portugiesen, Franzosen, Serben und Türken, wobei die eidgenössischen Behörden alleine bei französischen Staatsangehörigen eine Zunahme bei den Einbürgerungen von rund 42 % registrierten. Aber auch von Personen aus Italien, Deutschland sowie Portugal wurden mehr Anträge für Einbürgerungen gegenüber dem Jahr 2012 gestellt. Insgesamt reichten im Laufe des Jahres 2013 exakt 25.545 Personen ein entsprechende Einbürgerungsgesuch ein; 2012 waren es noch 24.806 Gesuche.

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die unter die Härtefall-Regelungen fielen und auf diesem Weg eine entsprechende Aufenthaltsbewilligung erhalten haben. Dabei stieg die Zahl in allen drei von den Behörden eingerichteten Kategorien (vorläufig aufgenommene Personen, Asylsuchende, Sans-Papiers). In der Kategorie der vorläufig aufgenommenen Personen erhielten insgesamt 2056 Ausländer die Aufenthaltsbewilligung. 2012 belief sich die Anzahl auf 1.674 Personen. Insgesamt 148 Asylsuchenden wurde der Aufenthalt bewilligt (2012: 144). Auch 280 Sans-Papiers sowie weitere Personen ohne entsprechende ausländerrechtliche Anwesenheitsregelung erhielten eine Aufenthaltsbewilligung. Das entspricht einem Zuwachs von zehn Personen im Vergleich zu 2012.
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Asylverfahren sollen zukünftig zentralisiert, entbürokratisiert und rasch abgewickelt werden. (Bild: Zurijeta / Shutterstock.com)

Asylverfahren sollen zukünftig zentralisiert, entbürokratisiert und rasch abgewickelt werden. (Bild: Zurijeta / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Vom zentralisierten Asylverfahren bis zur Visaerleichterung für Menschen aus Syrien

Der Migrationsbericht hat aber noch mehr zu bieten als nackte Zahlen. Das BFM hat hier auch Statistiken und Berichte, zum Beispiel zur Aktionswoche gegen Menschenhandel, zu der Neustrukturierung im Asylbereich sowie zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien, veröffentlicht. So sollen zukünftig Asylverfahren zentralisiert, entbürokratisiert und rasch abgewickelt werden. Dazu sollen sich fortan alle Personen, die an dem jeweiligen Asylverfahren beteiligt sind, an einem Ort befinden. Aus logistischen Gründen werden entsprechende Verfahren demnächst nur noch in den Zentren der Schweiz respektive des Bundes abgewickelt. Diesbezüglich plant der Bund, in einem halben Dutzend Regionen für die Asylsuchenden insgesamt 5.000 Unterbringungsplätze zur Verfügung zu stellen.

Die Schweiz zeichnet sich laut des Migrationsberichts aber auch bei der Unterstützung von zum Beispiel Flüchtlingen aus Syrien aus. Hier ist vor allem die Visaerleichterung für Staatsangehörige aus Syrien zu nennen, die im Jahr 2013 vom EJPD (Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement) beschlossen wurde. Den vom Krieg betroffenen Familienangehörigen konnte so unbürokratisch und zeitnah die Ausreise aus dem Krisengebiet sowie ein befristeter Aufenthalt in der Alpenrepublik ermöglicht werden: Insgesamt 1.154 Personen aus Syrien reisten im Jahr 2013 in die Schweiz ein. Des Weiteren werden Einblicke in die Massnahmen des BFM gegen den Menschenhandel gestattet oder detaillierte Beispiele für aktuelle oder konkrete Integrationsprojekte gegeben.

 

Oberstes Bild: © Lledo – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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