Windelweicher Krisen-Euro: Schweizer Verbraucher profitieren

Während der Euro gegenüber dem Schweizer Franken historische Tiefstände markiert (aktueller Stand: 1,2054 CHF), wird der CHF zum sicheren Hafen und „goldenen Papier“.

Zwar sieht sich der Exportsektor als Verlierer des starken CHF, da sich Schweizer Produkte für das Ausland verteuern (das gilt z. B. auch für den Tourismus – die Schweiz ist ein teures Urlaubsland). Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die starke Währung die Importe von Rohstoffen und Vorprodukten verbilligt, was Nachteile wieder ausgleicht. Ausserdem können hohe Preise durch hohe Qualität wettgemacht werden.

Fest steht in jedem Fall: Die Konsumenten sind die klaren Gewinner des starken CHF. Sie können sich mehr Waren fürs gleiche Geld aus dem Euro- und Dollarraum leisten. Freuen dürfen sich zum Beispiel Schweizer Autofahrer an der Zapfsäule über billigeres Benzin. Insgesamt steigt die Kaufkraft, was der Binnenwirtschaft zugute kommt.

Diese Vorteile hat Deutschland leichtfertig aufgegeben, als es seine starke DM gegen den windelweichen Euro eintauschte. Bezahlt hat die deutsche Bevölkerung den schlechten Tausch mit Wohlstandsverlusten und verringerter Kaufkraft. Wenn Euro-Befürworter von den „Exporterfolgen“ schwärmen, die Deutschland durch den Euro gehabt hätte, ist dies reine Propaganda.

Denn die deutschen Produkte wurden von den armen Importländer der Euro-Zone auf Pump bezahlt. Heute steckt Europa mitten in der Schuldenkrise, und Kandidaten wie Griechenland hängen am Subventionstropf. Die deutschen Steuerzahler bekommen damit die teure Rechnung für die angeblichen „Exporterfolge“ präsentiert. Per Milliarden-„Rettungsschirmen“ sollen sie künftig dauerhaft den deutschen Exporten Kredite nachschieben. Gewinner sind dabei ein paar Exportunternehmen und „gerettete“ Banken – doppelter Verlierer ist der deutsche Steuerzahler.

All dies zeigt: Eine Regierung, die eine starke Währung gegen eine schwache Währung eintauscht, schadet der eigenen Bevölkerung. Diese einfache Wahrheit müssen die Menschen im ehemaligen Starkwährungsland Deutschland bitterlich erfahren. Für die Schweiz kann die Eurokrise nur eine Warnung sein, niemals den starken CHF gegen die weiche Krisenwährung herzugeben. Da mögen Schweizer Exportunternehmer ruhig zuweilen klagen.

 

Titelbild: © style-photography.de – Fotolia.com

MEHR LESEN