Megavideo und Megaupload durch FBI abgeschaltet

File-Hoster sind für die Musik- und Filmindustrie ein rotes Tuch. Am Donnerstag, 19. Januar, nahmen US-Behörden mit Megaupload einen der weltweit bekanntesten File-Hoster vom Netz. Als Reaktion legten Hacker die Internetseite des Justizministeriums lahm. Die Hacker-Gruppe Anonymous bekannte sich via Twitter zur Tat.

Sieben Verantwortliche, darunter der deutsch-finnische Gründer Kim Schmitz, wurden wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerbsmässigen Verletzung von Urheberrechten angeklagt. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Rechteinhabern von Filmen und anderen Werken einen Schaden von mindestens 500 Millionen Dollar zugefügt zu haben.

Der in Neuseeland festgenommene Kim Schmitz wies die Anschuldigungen als „grotesk überzogen“ zurück. In einer Mitteilung hiess es weiter: Wenn die Unterhaltungsindustrie von der Beliebtheit des Dienstes profitieren wolle, sei man zum Dialog bereit. „Wir haben einige gute Ideen. Meldet euch.“

Der Sharehoster ermöglichte es, Dateien von unbeschränkter Grösse hochzuladen. Laut Vorwürfen der US-Justiz befanden sich darunter auch im grossen Stil illegal kopierte Musik, Filme, Fernsehprogramme und digitale Bücher. Megaupload.com finanzierte sich neben Werbung durch kostenpflichtige Premium-Zugänge. 175 Millionen Dollar illegalen Gewinn soll das Unternehmen mit Sitz in Hongkong gemacht haben.

Auf der Plattform fanden Internetnutzer legale Angebote neben raubkopierten Dateien. So war etwa das kostenlose Anschauen von aktuellen Kinofilmen via Streaming über Megavideo möglich.

Laut Anklageschrift zählt Megaupload mehr als 150 Millionen registrierte Nutzer und täglich 50 Millionen Besucher weltweit. Die Internetseite lag zwischenzeitlich laut dem Datenauswertungsunternehmen „Alexa Internet“ auf Platz 73 der am meisten aufgerufenen Webseiten der Welt.

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Titelbild: © Flixelpix – Fotolia.com

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