Google wird zur Wissens-Suchmaschine
von Agentur belmedia
Google will das Suchen im Web intelligenter machen: Mit der Zusatzfunktion „Knowledge Graph“ sollen User künftig besser genau das finden können, was sie wirklich suchen. Die neue Funktion steht seit einigen Tagen Usern in den USA zur Verfügung. Auch Nutzern in anderen Ländern soll sie schrittweise bereitgestellt werden.
Wer einen Suchbegriff bei Google eingibt, fand bislang eine blosse Auflistung von Links. Das soll mit der Zusatzfunktion „Knowledge Graph“ anders werden. Bei der Suche nach Büchern, Filmen, Orten oder berühmten Personen erscheinen künftig am rechten Bildschirmrand Zusatzinformationen, die bei der gezielten Suche im Web helfen sollen.
Dies können sein: Kurzbeschreibungen oder Fakten, die im Netz verfügbar sind (z. B. biographische Daten einer berühmten Person), Bilder, ähnliche Suchanfragen, die helfen sollen, ein Thema zu vertiefen (z. B. bei der Suche nach „Eiffelturm“ andere Pariser Monumente) sowie weitere Informationen, seien es Umgebungskarten oder bevorstehende Events eines Künstlers. Bei Begriffen mit mehrfacher Bedeutung werden ausserdem Optionen angezeigt, um die gewünschte Suche zu differenzieren.
Google nutzt riesige Datenbank
Die aufgeführten Zusatzinformationen bezieht Google aus einer umfangreichen Datenbank, für die der kalifornische Internetkonzern diverseste Datenbestände durchforstet hat – z. B. Wikipedia, Freebase.com, die World Bank oder das CIA World Factbook. Eine entscheidende Quelle sind aber auch die von den Google-Nutzern gelieferten Such-Daten: Mit ihrer Hilfe entscheidet Google, welche Informationen von den meisten Leuten am ehesten gewünscht werden. Die statistisch relevantesten Ergebnisse landen schliesslich in der rechten Box.
„Es entsteht ein Wissensnetz, das die Beziehungen zwischen den Objekten der realen Welt tatsächlich abbildet und Informationen intelligent miteinander verknüpft, die andere nützlich fanden“, erläutert Shashi Thakur, Technical Lead bei Google. Die Folge: „Google versteht besser, was du wirklich suchst.“
Google wird zum gigantischen Weblexikon
Letztlich verwandelt sich die Suchmaschine durch die neue Funktion in ein gigantisches Weblexikon. Wer beispielsweise die Frage „Welches ist das grösste Gebäude der Welt?“ eintippt, erhält von Google in der rechten Sidebar prompt die Antwort. Somit werde ein entscheidender Schritt getan, um Google zu einer „Wissens-Suchmaschine“ zu machen, erläutert Johanna Wright, Product Management Director bei Google.
Damit dieses Ziel erreicht wird, hat Google aber noch viel zu tun. So werden auf der englischsprachigen Google-Seite bei Suchen etwa nach Firmen, Videospielen oder Autos die Zusatzinformationen noch nicht angezeigt. In Zukunft soll die Funktion „Knowledge Graph“ schrittweise ausgebaut und ständig verfeinert werden, verspricht der Suchmaschinen-Konzern. Sind User mit den angezeigten Zusatzinformationen nicht zufrieden, können sie dies melden, damit die Resultate verbessert werden können.
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