Filesharing schadet Filmindustrie nicht

Die Schliessung der illegalen Filesharing-Plattform Megaupload hat für die Filmindustrie nicht zu mehr Einnahmen geführt. Eher waren an den Kinokassen seit diesem Zeitpunkt sogar leichte Umsatzeinbussen zu verzeichnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung, die einigen Wirbel entfacht.

Kurz und bündig besagt die Studie, dass die Filmindustrie durch die Abschaltung der allseits beliebten Filesharing-Seite Megaupload im Januar 2012 wohl ein Eigentor geschossen hat.

So stiegen die Einnahmen vieler Kinofilme seit dem Zeitpunkt der Schliessung von Megaupload keineswegs, sondern gingen sogar messbar zurück. Vor allem weniger bekannte Produktionen verzeichneten einen leichten Umsatzrückgang. Lediglich Blockbuster waren von dem Rückgang nicht betroffen. Beobachtet wurden dazu 1344 Filme in 49 Ländern über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg.

Filesharing bedeutet Werbung für Filme

Die Forscher erklären das Ergebnis damit, dass Filesharing-Seiten als Marketing-Plattformen funktionieren, auf denen die Nutzer für Filme Gratiswerbung machen.

„Filesharing wirkt als Mechanismus, der Informationen über eine Ware von Konsumenten mit keiner oder geringer Zahlungsbereitschaft an Konsumenten mit hoher Zahlungsbereitschaft weitergibt“, schreiben die Autoren von der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Copenhagen Business School in einer Zusammenfassung.

Von der Mundpropaganda würden gerade kleine Filmproduktionen profitieren, die demnach unter der Schliessung der Filesharing-Seiten besonders zu leiden hätten.

Siehe auch: Kinoumsätze und Megaupload: Kein Schaden durch Filesharing (Netzpolitik.org)

Oberstes Bild: FBI

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