Trojaner und Viren längst auch ein Problem unter MacOS

Wenn in den vergangenen Jahren über die Bedrohung von Computern durch Viren oder Trojaner gesprochen wurde, ging es nahezu ausnahmslos um das Betriebssystem Windows. Noch vor einem Jahrzehnt gab es im Vergleich zu PCs wenige Rechner, die auf ein alternatives Betriebssystem wie jene von Apple vertrauten. Dies hat sich spätestens durch die flächendeckende Ausbreitung von iPhones und iPads geändert, so dass Hacker verstärkt Trojaner und sonstige Schadsoftware für Geräte unter MacOS entwickeln.

Immer häufiger sind Berichte zu finden, denen zufolge Apple vorhandene Sicherheitslücken schliessen muss. Zukünftig dürfte die Anzahl der Bedrohungen unter iOS nach anwachsen.

Plug-ins als häufigste Gefahr für Apple-Computer und iPhones

Der Bedrohungscharakter für ein Gerät von Apple gestaltet sich wie bei einem Windowsrechner, von der Sperrung des Rechners bis zum Mitschneiden von Tastatureingaben ist jede Gefahr vorhanden. Stärker als bei Computern unter Microsoft haben sich Hacker beim Einnisten jedoch auf die Vorlieben der Apple-Nutzer konzentriert und bringen ihre Schadsoftware in Form von Apps oder Plug-ins zum Einsatz. Meist werden kleine Zusatzprogramme für iBook, iPad & Co. beworben, die sich einfach aufspielen lassen und auf den ersten Blick eine nützliche Funktion erfüllen. Was der Apple-Nutzer nicht bemerkt, ist die zeitgleiche Einnistung des Backdoor-Programms auf dem System, wodurch der Hacker schlimmstenfalls Passwörter und andere sensible Daten aufzeichnen und nutzen kann.

Zusatzprogramme nicht nur bei Apple ein grosses Gefahrenpotenzial

Die Gefahr, sich durch Zusatzprogramme und Plug-ins Schadsoftware auf den Computer zu holen, ist selbstverständlich nicht nur bei Apple gegeben. Die wachsende Vorliebe von Nutzern rund um den Globus dafür, die Funktionalität eines Computers oder Smartphones an eigene Bedürfnisse anzupassen, betrifft Geräte aus dem Hause Microsoft in gleicher Weise. Spätestens mit der Einführung von Windows 8 und regelmässigen Updates mit neuen Features von Microsoft hat die Weltmarke einen wesentlichen Schritt zur Individualisierung des Computereinsatzes geleistet. Wird nicht genau darauf geachtet, welche Funktionen ein Plug-in oder eine App genau erfüllt und ob der Anbieter wirklich seriös ist, kommt es schneller als gewünscht zu einem Aufspielen echter Schadsoftware. Ausserdem können gerade bei brandneuen Geräten und Betriebssystemen noch nicht geschlossene Sicherheitslücken für Probleme sorgen.

Konkrete Bedrohungen für Geräte von Apple im Profil

Über die letzten Monate wurden von verschiedenen Anbietern hochwertiger Anti-Virus-Software mehrfach verschiedene Programmnamen genannt, die der Einnistung von Backdoor-Software als Trojaner dienten. Zu diesen gehörten beispielsweise di Anwendungen Media Center XMBC, Downlite oder der Video Player MPlayerX. Viele dieser Programme zielen nicht nur auf den privaten Nutzer ab, sondern können genauso eine Bedrohung von Computern am Arbeitsplatz darstellen. Vor allem Programme rund um Medien und Präsentationen kommen in beiden Bereichen gleichermassen zum Einsatz und sorgen im Extremfall für das Ausspionieren wertvoller Firmendaten oder Betriebsgeheimnisse. Für Firmenrechner heisst es deshalb, umso stärker auf die Seriosität von Anbietern einer Software zu achten.

Vertrauenswürdigkeit der Quellen einer Software entscheidend

In der Vergangenheit kam es nicht nur hier in der Schweiz immer wieder zu flächendeckenden Gefahren durch Trojaner, manche hartnäckigen Varianten wie der Bundespolizei-Trojaner sind vielen Anwendern noch vertraut und sorgten sogar für die Erpressung von Lösegeld von den betroffenen Computernutzern. Auch wenn ein perfekter Schutz weder unter Microsoft noch unter Apple möglich scheint, trägt der Computerbesitzer eine grosse Eigenverantwortung und kann wertvolle Massnahmen zur Vorbeugung leisten. Vor allem die Überprüfung der Herkunft einer Software und der Vertrauenswürdigkeit des Anbieters ist ein ganz entscheidender Faktor. Im Idealfall sollten nur Programme oder Apps von Entwicklern zugelassen werden, die renommiert sind und für Seriosität stehen. Vor der Installation dürfte auch eine Recherche im Internet weiterhelfen.


Virensoftware für Apple-Nutzer längst eine Selbstverständlichkeit. (Bild: venimo - Shutterstock.com)
Virensoftware für Apple-Nutzer längst eine Selbstverständlichkeit. (Bild: venimo – Shutterstock.com)


Virensoftware für Apple-Nutzer längst eine Selbstverständlichkeit

Vor einem Jahrzehnt war nur selten die Empfehlung zu hören, eine vielfältige Schutzsoftware für Viren und Trojaner auf einem MacBook oder iMac zu installieren. Heute sollte dies als absolute Pflicht aller gewissenhaften Nutzer eines Geräts unter iOS angesehen werden. Egal ob iPhone, iPad & Co. privat oder geschäftlich genutzt werden – das Risiko des Abfangens sensibler Daten ist in jedem Umfeld zu minimieren. Und da Smartphones und andere tragbare Geräte längst auch zur Unterstützung beim Autofahren und vielen weiteren Zwecken eingesetzt werden, wirkt sich eine Schadsoftware potenziell auf jeden Lebensbereich aus.

Alternativen für einen umfassenden Schutz vor Viren und Trojanern

Manche Puristen vertrauen auf alternative Betriebssysteme, beispielsweise Linux/Unix. Tatsächlich ist hier die Gefahr von Schadprogrammen verschwindend gering; leider bieten diese Geräte aber umgekehrt nur ein sehr geringes Leistungsspektrum im Vergleich zu Abertausenden Anwendungen für Apple und Microsoft. Mit einer kommerziellen Schutzsoftware seriöser Anbieter können Nutzer unter diesen gängigen Betriebssystemen jedoch den wichtigsten Beitrag leisten, sich vor den Gefahren durch Hacker zu schützen. Kostenlose Anti-Virus-Programme sind eine gute Alternative, gerade im beruflichen Bereich oder bei einem Apple-Computer bzw. iPad mit vielen sensiblen Daten ist die kommerzielle Lösung jedoch stets vorzuziehen.

 

Oberstes Bild: © bloomua – Shutterstock.com

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