Ist der Konsum von Süssstoffen schädlich für Kinder und Jugendliche?
von Agentur belmedia
Die Gesundheitsförderung Schweiz möchte mit ihrem Arbeitspapier eine aktuelle und wissenschaftlich fundierte Evidenzlage zum gesundheitlichen Nutzen sowie den möglichen Risiken von Süssstoffen in Bezug auf Kinder und Jugendliche schaffen. Schliesslich zeigte bereits der Grundlagenbericht von 2010, dass ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Süssgetränken und dem Körpergewicht besteht. Süssgetränke sind somit ein wesentlicher Faktor, wenn es um das Thema Gewichtszunahme geht. Dieser Befund wurde 2013 durch den Bericht „Süssgetränke und Körpergewicht bei Kindern und Jugendlichen – Stand der Forschung und Empfehlungen“ noch weiter gestärkt.
Der Forschung stehen zu wenige Daten zur Verfügung
Verfasst wurde das aktuelle Arbeitspapier von Dr. Stefanie Murer, einer ehemaligen Mitarbeiterin der ETH Zürich. Während ihrer Arbeit wurde sie von Experten des Bundesamtes für Gesundheit (Sektion Ernährung und Bewegung), des Schweizerischen Verbands der Ernährungsberater/innen sowie der Berner Fachhochschule und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE unterstützt. Die Autorin kommt in ihrem Arbeitspapier zu dem Schluss, dass die derzeitige wissenschaftliche Datenlage nicht ausreichend sei, um die Risiken von Süssstoffen bei Kindern und Jugendlichen vollständig abzuschätzen. Nur in Bezug auf die Themen Nahrungsaufnahme und Körpergewicht könne man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Süssstoffe nicht den Appetit anregen und auch nicht langfristig die Gewichtszunahme fördern. Das Papier besagt aber auch, dass künstlich gesüsste und energiereduzierte Produkte, wenn überhaupt, nur einen sehr geringen Beitrag für eine langfristige Gewichtsreduktion leisten würden.
Reines Wasser ist am gesündesten
Aufgrund der beschränkten Evidenzlage empfehlen Dr. Stefanie Murer und ihre wissenschaftliche Begleitgruppe, bei der Ernährung von Kindern und Jugendlichen auf künstliche gesüsste und energiereduzierte Produkte so weit wie möglich zu verzichten. Laut Aussage der Experten dürfen Kinder nicht lernen, gesüsste Produkte mit einer reduzierten Kalorienzahl zu assoziieren, denn dadurch würden sie eine allgemeine Präferenz für süsse Lebensmittel entwickeln. Stattdessen solle den Kindern lieber reines Wasser angeboten werden, denn dieses sei nicht nur kostengünstig, sondern würde sich auch ideal als Durstlöscher eignen.
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