Mehr als zehn Fifa-Funktionäre besassen Konten bei Julius Bär

Die Zürcher Privatbank Julius Bär ist neben der Fifa-Hausbank UBS in den Fifa-Skandal verstrickt. Dies zeigt sich, nachdem die US-Justiz diverse Fifa-Spitzenfunktionäre ins Visier genommen hat.

Nun tauchen Details über Kontobeziehungen von angeklagten oder verdächtigten Fifa-Chefs auf.

So zeigen Recherchen der „Handelszeitung“, dass es eine interne Regel gab, wonach jedes Konto eines hohen Fussballfunktionärs exklusiv von einem Mitglied der Geschäftsleitung betreut wurde. Laut einer Quelle soll Bär Konten von einem Dutzend Fifa-Verantwortlichen geführt haben.

Ein Sprecher der Bank wollte sich nicht zu Spekulationen rund um Kundenbeziehungen äussern. Er bestätigte aber, dass es eine interne Regelung für „politically exposed persons“ (politisch exponierte Personen) gebe. Solche Kunden seien Geschäftsleitungsmitgliedern zur ausschliesslichen Betreuung zugeordnet. Die Massnahme sei sinnvoll, da nicht „alle Mitarbeiter alles sehen“ sollten.

Kurz nach der Anklage der US-Behörden sperrte Bär Konten und Kreditkarten mehrerer Fifa-Executives. Laut der Bundesanwaltschaft, die ein Strafverfahren gegen Fifa-Präsident Joseph Blatter eröffnet hat, haben Schweizer Banken 50 verdächtige Kunden rund um die Fifa gemeldet.



Für Bär kommen die Fifa-Ermittlungen ungelegen. Die Bank hat im Juni 350 Millionen Dollar reserviert, um sich mit der US-Justiz im Steuerdisput zu einigen.

 

Artikel von: Handelszeitung
Artikelbild: © Ugis Riba – shutterstock.com

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