Nahrungsmittelallergie und -intoleranz

Unter Lebensmittelunverträglichkeiten leiden viele Menschen. Ohne Alternativen wie Ei-Ersatz, glutenfreie Backwaren, laktosefreie Milch und Zuckerersatzstoffe hätten sie also ein Problem.

Weltweit, so Schätzungen, sind ungefähr 1 bis 2 % der Menschen von einer Lebensmittelintoleranz betroffen. Doch was ist der Unterschied zwischen einer Nahrungsmittelallergie und einer Nahrungsmittelunverträglichkeit und welche Symptome sind dabei typisch? Wir geben einen Überblick.

Unverträglichkeit oder Allergie?

Viele Menschen wissen nicht, dass sie gewisse Nahrungsmittel nicht vertragen, da die Symptome, die dabei auftreten, so alltäglich wie auch unspezifisch sind: Neben Blähungen, Durchfall oder Verstopfung können auch Müdigkeit, Unwohlsein oder Kopfschmerzen auf eine Unverträglichkeit hinweisen.

Zu den häufigsten Anzeichen einer Lebensmittelallergie hingegen zählen Hautrötungen und -schwellungen, Niesattacken und Erbrechen. Anders als bei Unverträglichkeiten werden diese immunologisch vermittelt, d. h., der Körper bildet unter Beteiligung des Immunsystems Antikörper. Immer wieder erzeugen selbst kleinste Mengen des Nahrungsmittels die gleichen Symptome – im schlimmsten Fall kann eine schwere allergische Reaktion einen anaphylaktischen Schock auslösen, bei dem Lebensgefahr besteht. Doch nur in wenigen Fällen stellt sich eine Unverträglichkeit auch tatsächlich als Allergie heraus.


Unter Lebensmittelunverträglichkeiten leiden viele Menschen. (Bild: © absolutimages – shutterstock.com)

Keine aussagekräftigen Tests

Bislang gibt es kein Verfahren von eindeutigem diagnostischem Wert bei der Bestimmung einer Nahrungsmittelallergie. Zwar könne mittels des sog. IdE-Tests und des Pricktests „der Kreis der Verdächtigen“ eingegrenzt werden – ganz eindeutig sind beide Methoden jedoch nicht. Kritisch betrachtet wird auch der IdG-Test.

Hier argumentieren Experten, dass die Bildung von IdG-Antikörpern eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf Nahrungsmittel ist und der Test damit eine Allergie nicht nachweisen könne. Die derzeitig einzige verlässliche Therapieoption der Nahrungsmittelallergie stellt der strikte Verzicht auf den Auslöser dar. Betroffenen steht heutzutage jedoch eine Fülle an alternativen Produkten zur Verfügung, die auf die kritischen Inhaltstoffe verzichtet.



Sowohl Kinder als auch Erwachsene betroffen

Kinder mit einer atopischen Dermatitis weisen ein höheres Risiko auf, eine Lebensmittelallergie zu entwickeln. Ihr Immunsystem ist oftmals noch nicht in der Lage, zwischen den unterschiedlichen Eiweissmolekülen zu differenzieren, sodass es körpereigene Proteine als Fremdstoffe einstuft und mit einer Abwehrreaktion antwortet. Doch etwa drei Viertel der Kleinkinder verlieren ihre Lebensmittelallergie in den ersten Lebensjahren. Bei Erwachsenen bleibt sie oftmals ein Leben lang bestehen.

 

Artikel von: medicalpress.de
Artikelbild: © gorillaimages – shutterstock.com

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