Stadt Zürich: Strafanzeige gegen ERZ-Direktor Urs Pauli
Nach den bereits bekannten Versäumnissen in der ERZ-Buchhaltung hat sich gegen den Amtsdirektor neu der Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen ergeben. Die Stadt Zürich hat deswegen Strafanzeige gegen Urs Pauli eingereicht.
Urs Pauli hat am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb erhebliche Verdienste.
Der 58-jährige Direktor von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, Urs Pauli, hat dem Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat hat diesen bestätigt. Auf Antrag von Stadtrat Filippo Leutenegger hat der Stadtrat Urs Pauli zudem mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt. Der Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements hat im Namen der Stadt Zürich gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es besteht Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Sub-missionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war. Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum nicht eingehalten wurde (Medienmitteilung vom 4. Oktober 2016). Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden damals keine festgestellt, der Stadtrat aber ermahnte den Direktor von ERZ.
Urs Pauli war seit 1997 in verschiedenen Kaderfunktionen bei ERZ tätig. Noch in den 90er-Jahren befand sich das damalige Zürcher Abfuhrwesen (AWZ) in einem desolaten Zustand mit Schulden in dreistelliger Millionenhöhe. Heute ist ERZ finanziell, organisatorisch und strategisch sehr gut aufgestellt. Der Stadtrat anerkennt, dass dies auch das Verdienst von Urs Pauli ist, und dankt ihm dafür.
Die Stelle der Direktorin / des Direktors von ERZ wird öffentlich ausgeschrieben. Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen.
Quelle: Stadt Zürich, Tiefbau- und Entsorgungsdepartement
Artikelbild: canadastock – shutterstock.com