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Trend: Schweizer Konsumenten bevorzugen nachhaltige Produkte

19.07.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Bei den Konsumenten in der Schweiz liegt ein nachhaltiger Konsum voll im Trend. Laut einer gemeinschaftlichen Studie der WWF Schweiz, der Universität Zürich (Center for Corporate Responsibility and Sustainability) sowie der Züricher Kantonalbank wird diesbezüglich deutlich, dass in nahezu allen Konsumbereichen die Verkaufszahlen in der Schweiz im Hinblick zum Beispiel auf Bioprodukte, Ökostrom, Hybridautos oder effiziente Haushaltsgeräte kontinuierlich anwachsen. Aber: Der daraus resultierende positive Umwelteffekt wird durch die gleichzeitig gestiegenen Ansprüche der Schweizer an Wohnraum, Ernährung und Freizeitgestaltung quasi direkt wieder zunichte gemacht.

Schweizer legen inzwischen besonderen Wert auf ökologische Produkte

Noch vor einigen Jahren schienen die Schweizer dem Zeitgeist nicht so richtig folgen zu wollen: Ökologische Produkte präsentierten sich in früheren Zeiten nämlich nicht gerade als Verkaufsschlager, sondern fristeten eher ein Nischendasein. Seit einigen Jahren hat hier aber ein Umdenken innerhalb der Schweizer Bevölkerung stattgefunden. Nun kaufen immer mehr Schweizer ökologische Produkte. Dieser an sich positiven Entwicklung steht aber ein generell gesteigertes Konsumverhalten gegenüber. So kaufen die Schweizer nun weitaus mehr Güter, wohnen in grösseren Wohnungen respektive Häusern, verbrauchen mehr Energie, verreisen im Gegensatz zu früheren Zeiten öfter und fahren schwerere Autos.

Die Kehrseite dieser Entwicklung rund um einen stetig steigenden Absatz von ökologischen Produkten und eine Zunahme der persönlichen Lebensqualität wird allerdings deutlich, wenn die entsprechend einhergehende Umweltbelastung betrachtet wird. Demnach ist es gerade der private Konsum bzw. die explizite Steigerung des privaten Konsums, was sich in Form eines hohen Energie-, Wasser- und Bodenbedarfs, der Klimaerwärmung, der Verschmutzung zum Beispiel durch Düngemittel oder Pestizide sowie eines prinzipiell bedrohten Ökosystems negativ auf die Umwelt in der Schweiz auswirkt.

Zunahme des privaten Konsums ist hauptverantwortlich für eine gesteigerte Umweltbelastung

Diesbezüglich werden in der besagten Studie explizite Zahlen rund um die allgemeine Umweltbelastung veröffentlicht. So konnte ermittelt werden, dass alleine durch den hohen Energieverbrauch für Strom und Wärme rund 31 % der Umweltbelastungen in den eigenen vier Wänden anfallen. Die Produktion von Getränken und Lebensmitteln machen momentan etwa 30 % der Umweltbelastungen in der Schweiz aus, während die private Mobilität mit der Luftbelastung und den vergleichsweise hohen CO2-Emissionen für rund 21 % der Umweltbelastungen verantwortlich gemacht wird. Mit einem Anteil von insgesamt rund 18 % an der Umweltbelastung sind des Weiteren Hotellerie, Kultur, Gesundheit, Bildung sowie Bekleidung als diesbezüglich negative Faktoren zu benennen.

Es ist allerdings auffällig, dass – im Hinblick auf das allgemeine Konsumverhalten – gerade bei Haushaltsgeräten und Lebensmitteln der Schweizer inzwischen häufig zu ökologisch unbedenklichen Produkten greift. Dieser Trend ist vor allem in den Bereichen zu beobachten, innerhalb derer ökologische Produkte dann auch einen zeitnahen direkten Nutzen – zum Beispiel in Form von generierten finanziellen Vorteilen – mit sich bringen. Die ganzheitlich konsumierten Mengen befinden sich diesbezüglich im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts auf einem vergleichsweise hohem Niveau, wobei das Ende der Fahnenstange hier wohl noch lange nicht erreicht zu sein scheint.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]

Bio-Produkte. (Bild: daffodilred / Shutterstock.com)

Bio-Produkte. (Bild: daffodilred / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Im internationalen Vergleich präsentiert sich die Schweiz als „Weltmeister bei Bio-Produkten“

Trotz der vermehrten Nutzung und der gestiegenen Verkaufszahlen von Bio-Produkten bzw. ökologischer Waren machen die Verfasser der Studie respektive des Konsum-Reports deutlich, dass diese Entwicklung grundsätzlich mit einem erhöhten Ressourcen- und Energieverbrauch einhergeht. Da zudem auch – wie zuvor bereits ausgeführt – die Ansprüche der Schweizer Bevölkerung in Bezug auf die Grösse und Luxuriösität des Wohnraums, die ökologische Ernährung und eine qualitativ hochwertige Freizeitgestaltung, die sich oftmals als relativ kostenintensiv darstellt, gestiegen sind, kann allerdings noch keineswegs von einer massgeblichen Trendumkehr zu einem wirklich nachhaltigen Lebensstil der Schweizer Bevölkerung gesprochen werden.

Ganz im Gegenteil: Laut einer entsprechenden Befragung gehen sogar zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung davon aus, dass die Alpenrepublik quasi auf eine Umweltkatastrophe zusteuert, wenn in dieser Beziehung so weitergemacht wird wie bisher. In Anbetracht der Tatsache, dass die Schweiz zum Beispiel gerade auf dem internationalen Markt für biologische und ökologische Lebensmittel eine Vorreiterrolle einnimmt und als „Weltmeister bei Bio-Produkten“ gilt, scheint diese Angst allerdings reichlich unbegründet. Zwar verursachen Essen und Trinken immer noch knapp 30 % der Umweltbelastungen in Bezug auf den allgemeinen Konsum in der Schweiz, aber durch entsprechende Handlungsoptionen sinkt dieser Wert langsam immer weiter ab.

Diesbezüglich sollte also jedem Konsumenten in der Schweiz bewusst werden, dass die jeweilige Kaufentscheidung pro oder contra Bio-Lebensmittel weitreichende Folgen auf die allgemeine Umweltbelastung generiert. Wer dabei saisongerecht einkauft, biologische und auch regionale Produkte vorzieht und zudem den Verzehr von Fleisch einschränkt, kann massgeblich dazu beitragen, dass der Energiebedarf für die Produktion von Nahrungsmitteln reduziert, lange Transportwege vermieden, die allgemeine Bodenqualität verbessert und nicht zuletzt der Ausstoss von entsprechenden Klimagasen gesenkt werden kann. So gesehen können die Schweizer mit intelligentem täglichem Einkauf die Umwelt nachhaltig schützen.

 

Oberstes Bild: © Gregory Gerber – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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