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Menschen erkranken immer häufiger an Lebensmittelintoleranz

07.10.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Nach derzeitigen Schätzungen leiden mindestens 5 von 100 Menschen mittlerweile an einer Lebensmittelintoleranz – die Tendenz ist steigend. In den meisten Fällen wird eine Unverträglichkeit von Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten festgestellt, die oft ererbt ist. Viele Betroffenen haben einen jahrelangen Leidensweg und anstrengendem Ärztemarathon hinter sich, bevor sie die richtige Diagnose erhalten, da die Intoleranz von vielen Medizinern nicht sofort erkannt wird.

Übliche Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit sind Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Doch auch die Haut und die Schleimhäute sowie die Lunge oder das Herz-Kreislauf-System können in Mitleidenschaft gezogen sein, was sich beispielsweise durch Juckreiz, Heiserkeit, Hustenreiz, Schwellung der Mundschleimhaut und Herzrasen bemerkbar machen kann.

Milchzuckerunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz

Die Milchzuckerunverträglichkeit, auch Laktoseintoleranz genannt, ist weltweit eine der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Von ihr sind etwa 20 % der westlichen Bevölkerung betroffen. Diese gesundheitliche Beeinträchtigung wird durch den Mangel eines bestimmten Enzyms, das den Milchzucker aufspaltet, hervorgerufen.
Symptome der Laktoseintoleranz können Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Müdigkeit und Energielosigkeit sein. Da sich die Milchzuckerunverträglichkeit in derart verschiedene Formen äussern kann, wird sie von den Ärzten oft nicht sofort erkannt.

Sollte ein Verdacht auf Laktoseintoleranz bestehen, kann diese durch den H2-Atemtest (Wasserstoff-Atemtest) diagnostiziert werden. Nachdem der Patient die Testlösung auf nüchternen Magen getrunken hat, wird der Wasserstoffgehalt seines Atems mit einem Gerät gemessen. Wenn die Konzentration erhöht ist, muss von einer Laktoseintoleranz ausgegangen werden. Die Milchzuckerunverträglichkeit kann mit einem Enzympräparat und/oder durch eine Diät bzw. das Vermeiden von laktosehaltigen Lebensmitteln behandelt werden.

Jedes Milchprodukt enthält natürlichen Milchzucker, doch trotz einer bestehenden Intoleranz sind einige Lebensmittel verträglich. Grund dafür ist der Reifegrad – ein Prozess, bei dem die Laktose in einem gewissen Mass abgebaut wird. So ist beispielsweise Hartkäse verträglich. Generell gilt: Besitzt ein Lebensmittel pro 100 Gramm weniger als 0,1 Gramm Laktose, ist dieses auch für Menschen mit bestehender Laktoseintoleranz verträglich. Industrieller Milchzucker befindet sich in vielen Fertigprodukten, aber beispielsweise auch in Weissbrot oder Wurst. Besteht der Verdacht auf eine Laktoseintoleranz, sollte man hinsichtlich des möglichen Laktosegehalts auf der Verpackung nachschauen oder den Verkäufer fragen.

Fruktoseintoleranz oder Malabsorption

Die sogenannte intestinale Fruktoseintoleranz (im Gegensatz zur hereditären, einer Stoffwechselkrankheit), auch Malabsorption genannt, ist in unseren Breitengraden sowie in den USA eine der am häufigsten auftretenden Lebensmittelunverträglichkeiten. Nahezu jeder dritte Europäer leidet unter dieser Beeinträchtigung, die durch eingeschränkte oder fehlende Resorption von Fruktose und/oder Sorbit entsteht. In der Folge können Bauchkrämpfe, Durchfall/Verstopfung, Blähungen, Übelkeit, Völlegefühl und Abgeschlagenheit als gängige Symptome auftreten. Doch aufgrund des sehr komplexen Krankheitsbildes gibt es darüber hinaus noch weitere Begleiterscheinungen, die eine Diagnose erschweren, so beispielsweise Kopfschmerzen, chronisches Sodbrennen und sogar Depressionen. Eine Fruktoseintoleranz wird mittels H2-Atemtest festgestellt.

Die Fruktoseintoleranz wird mit dem Verabreichen von Glucose (Traubenzucker) und der Durchführung einer speziellen Diät behandelt. Doch einige Obstsorten sind trotz einer bestehenden Fruktoseintoleranz gut verträglich – jedoch sind die Mengen individuell unterschiedlich.

Histaminunverträglichkeit

Bei einer Histaminunverträglichkeit ist der Körper nicht in der Lage, biogene Amine richtig abzubauen. Diese Unverträglichkeit tritt offiziell bei etwa 3 % aller Mitteleuropäer auf, allerdings wird vermutet, dass mindestens doppelt so viele Menschen davon betroffen sind, dass deren gesundheitliche Beeinträchtigung aber noch nicht diagnostiziert werden konnte. Von der Lebensmittelunverträglichkeit sind mehr Frauen, vor allem im mittleren Alter, als Männer betroffen.

Auch bei der Histaminintoleranz sind die Symptome vielfältig und dadurch oft schwer von den Symptomen anderer Krankheiten zu unterscheiden. So können Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Juckreiz, Ausschlag, Kreislaufprobleme, Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten. Diagnostiziert wird die Histaminunverträglichkeit vor allem durch einen Bluttest.

Medikamente oder eine histaminfreie Diät sind Behandlungsmöglichkeiten dieser Beeinträchtigung. In erster Linie sollten alle Reifungs-, Gärungs- und Fermentationsprodukte, aber auch Konserven, Fertig- und Halbfertigprodukte sowie lange gelagerte und wiedererwärmte Speisen, weiterhin Hefeextrakte, Geschmacksverstärker, Sojasosse und scharfe Gewürze gemieden werden. Bei einer diagnostizierten Histaminintoleranz sollten folgende Lebensmittel nicht oder nur selten verzehrt werden: haltbar gemachtes und stark zerkleinertes Fleisch, rohe Wurst, Innereien, Eier, eingelegte/marinierte Fische und Meeresfrüchte, Schalen- und Krustentiere, Käse, hefehaltige Backwaren, Tomaten, Sauerkraut, Spinat, Hülsenfrüchte und Essiggemüse, Nüsse, Beeren, Banane, Ananas, Kiwi, Birnen und Zitrusfrüchte.
[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=xDWsC6raApA“][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Glutenintoleranz oder Zöliakie

Die Glutenintoleranz, auch Zöliakie genannt, bei der sich der Organismus gegen das Klebereiweiss im Samen einiger Getreidearten wehrt, tritt in Mitteleuropa bei etwa 0,3 bis 2 % der Bevölkerung auf und ist somit die seltenste Form einer Lebensmittelunverträglichkeit. Zu den klassischen Symptomen einer Glutenintoleranz zählen Durchfall, Fettstuhl, Blähungen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, juckende Hautbläschen, Schlappheit und Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Beeinträchtigung wird durch einen Bluttest in Verbindung mit einer schmerzlosen ambulant durchgeführten Biopsie der Darmschleimhaut ermittelt. Die Zöliakie ist ausschliesslich durch eine glutenfreie Ernährungsweise in den Griff zu bekommen.

Viele Getreidesorten enthalten Gluten, davon ausgenommen sind beispielsweise Mais, Reis, Buchweizen, Hirse und Quinoa. Auch in Dosengemüse, einigen Fertigprodukten und Wurstwaren, Fischkonserven, einigen Kaffeegetränken, Bier und isotonischen Getränken sind Gluten enthalten. Vorsicht auch bei diversen Verdickungsmittel! Im Zweifel sollte lieber nachgefragt werden. Da im Getreide das meiste Gluten enthalten ist, müssen auch panierte Speisen sowie nahezu alle süssen Backwaren gemieden werden.

 

Oberstes Bild: © Eskemar – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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