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Rekordhalter in Sachen Schönheit – was Schweizer für Kosmetik ausgeben

07.08.2015 |  Von  |  Beitrag

Schönheit ist den Schweizern ganz schön was wert. Egal, ob Schönheitsoperation oder Haarentfernung, die Schweizer Bevölkerung zählt in Europa zur Spitzengruppe, was die Ausgaben für das eigene Aussehen angeht.

Ob weisse Zähne, glänzende Haare, jünger aussehende Haut oder die perfekte Figur, in der Schweiz investiert man in den eigenen Körper.

Was kostet die Beautyindustrie den Durschnittsschweizer pro Kopf und was gibt die Gesamtbevölkerung für Spa-Behandlungen, Fettabsaugungen oder neue Cremes aus?

Das gute Aussehen ist wichtig und den Schweizern etwas wert

Wer schön ist, hat mehr Erfolg, ist beliebter bei seinen Mitmenschen und kann das Eis schneller brechen. So zumindest in der Vorstellung vieler Menschen. Die Eidgenossen haben das längst erkannt und sich mit ihren Ausgaben für Schönheit, Kosmetik, Wellness und plastische Eingriffe in die Spitzengruppe des gesamten Kontinents katapultiert. 2,3 Milliarden Franken gaben die Schweizer im Jahr 2012 für Pflegeprodukte, Kosmetika und die Schönheit aus.

Davon allein zwischen 400 und 500 Millionen Franken für Eingriffe beim plastischen Chirurgen. Durchaus ein Rekordwert, denn laut einer Studie von Acredis, einer Gruppe von Spezialzentren in Europa, werden in der Schweiz die meisten plastischen Operationen in Relation zur Bevölkerungszahl durchgeführt. Das mag einerseits am hohen Einkommen liegen, andererseits aber auch an OP-Touristen, die extra für komplizierte Operationen zu renommierten Kliniken anreisen.

Die Ausgaben für Kosmetik und Schönheit pro Kopf

Liegt es am hohen Pro-Kopf-Einkommen oder ist das Aussehen in der Schweiz wichtiger als woanders in Europa? 206 Euro, umgerechnet etwa 219 Franken, gibt der durchschnittliche Schweizer, egal ob Mann oder Frau, für Kosmetik und Pflegemittel aus (Daten von 2012). Damit liegen sie direkt hinter den Norwegern an zweiter Stelle in Europa. Wieder ein Platz in der Spitzengruppe und weit über dem europäischen Durchschnitt von 124 Euro. Gutes Aussehen ist in der Schweiz besonders wichtig.


Gutes Aussehen ist in der Schweiz besonders wichtig. (Bild: © puhhha - shutterstock.com)

Gutes Aussehen ist in der Schweiz besonders wichtig. (Bild: © puhhha – shutterstock.com)


Nicht in diese Zahlen mit einberechnet sind die Ausgaben für Wellness, Spas, Nagelstudios, Kosmetiksalons und Zahnbleachings. Hier kommen erneut fast eine Milliarde Franken an Ausgaben zusammen. Das macht die Sparte Kosmetik und ästhetische Medizin zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor im Alpenstaat.

Beauty-Behandlung in der Mittagspause – von Waxing und Gesichtsmasken

Glatte, haarlose Haut ist bei den Schweizern immer mehr im Kommen. Besonders beliebt ist die professionelle Enthaarung des Intimbereichs im Waxing-Studio. Und die lässt man sich etwas kosten; bis zu 80 Franken kostet die komplett enthaarte Bikinizone von der ausgebildeten „Depiladora“. Zu erwähnen ist der Männeranteil, der hierzulande bei 20 % liegt, in anderen Ländern sind nur 15 % der Waxing-Kunden Männer.

Kosmetikstudios bieten eine kleine Auszeit vom Alltag. Von Gesichtsmasken über Peelings und Massagen bis zur Fruchtsäurenbehandlung sind hier alle möglichen Treatments erhältlich, die schnell für strahlendere Haut sorgen. Ebenfalls im Angebot: das komplette Make-up sowie eine hübsche Frisur für einen besonderen Anlass ab 100 Franken oder eine individuelle Stylingberatung ab 150 Franken. Das professionelle Hochzeits-Make-up ist ab 150 Franken zu haben.


Besonders beliebt ist die professionelle Enthaarung im Waxing-Studio. (Bild: © Robert Przybysz - shutterstock.com)

Besonders beliebt ist die professionelle Enthaarung im Waxing-Studio. (Bild: © Robert Przybysz – shutterstock.com)


Vom Botox bis zur Schönheitsoperation – künstliche Schönheit ist gefragt

Ob Faltenunterspritzung, ein wenig Botox oder eine Fettabsaugung: Ästhetische Medizin und plastische Chirurgie jeder Art sind in der Schweiz in Relation zur Bevölkerungszahl so beliebt wie in keinem anderen Land. Während Botoxspritzen von 400 bis 800 Franken zu den „günstigeren“ Massnahmen zählen, wird es bei plastischen Operationen richtig teuer. Der Zahl der durchgeführten OPs tut das aber keinen Abbruch.

Spitzenreiter unter den Operationen ist die Fettabsaugung. Das passt zum Schweizer Kunden, denn diese mögen ihre Eingriffe dezent, auf keinen Fall soll es operiert aussehen. Kein Wunder also, dass es die weltweit sehr beliebte Brustvergrösserung bei den Schweizerinnen unter 40 Jahren nur auf Platz zwei schafft. Der unauffällig aufgefrischte Look aus der Klinik kostet die Patienten hierzulande insgesamt bis zu 500 Millionen Franken pro Jahr.


Vom Botox bis zur Schönheitsoperation – künstliche Schönheit ist gefragt (Bild: © Nikolay Litov - shutterstock.com)

Vom Botox bis zur Schönheitsoperation – künstliche Schönheit ist gefragt (Bild: © Nikolay Litov – shutterstock.com)


Die gefragtesten Schönheits-OPs bei Schweizerinnen unter 40 (2012)

  1. Die Fettabsaugung: Unaufdringliche Feinarbeiten sind Schweizer Frauen die liebsten unter den plastischen Korrekturen. Schliesslich kann am Ende niemand sagen, ob wirklich etwas gemacht wurde.
  2. Die Brustvergrösserung rangiert in der Schweiz nur auf Platz zwei. Neue Brüste sind ganz schön auffällig, und das liegt der Schweizerin nicht. Deshalb werden hier auch eher kleinere Implantate für natürlich wirkende Ergebnisse gewählt.
  3. Die Bruststraffung ist typischer Bestandteil eines „Mommy-Makeovers“, einer beliebten Kombination von Operationen nach einer Schwangerschaft. Als Einzel-OP liegt diese Korrektur bei den Schweizerinnen auf Platz drei.

Die drei meistgewünschten Schönheitsoperationen bei Schweizer Frauen von 40 bis 50 (2012)


Mit über 40 ist das Alter zunehmend im Gesicht sichtbar. (Bild: © Zurijeta - shutterstock.com)

Mit über 40 ist das Alter zunehmend im Gesicht sichtbar. (Bild: © Zurijeta – shutterstock.com)


  1. Auch bei den Frauen über 40 liegt die Fettabsaugung auf Platz eins. Kein Wunder, denn mit langsamerem Stoffwechsel setzt auch der Hüftspeck leichter an.
  2. Mit über 40 ist das Alter zunehmend im Gesicht sichtbar. Viele Frauen finden, dass schlaffe Augenlider ihren Blick müde und abgespannt aussehen lassen. Die Augenlidplastik auf Platz zwei der beliebtesten Operationen soll die Augenpartie wieder so jung aussehen lassen, wie ihre Besitzerinnen sich fühlen.
  3. Nicht grösser, sondern straffer wollen Frauen ab 40 ihre Oberweite. Deshalb ist die Bruststraffung die drittliebste OP dieser Altersgruppe.

So viel kostet plastische Chirurgie

  • Die Brustvergrösserung ist mit Kosten ab 12’500 Franken eine der teureren Beauty-OPs.
  • Da die Fettabsaugung an vielen unterschiedlichen Arealen durchgeführt werden kann, schwanken die Preise hier stark. Den Einstieg bilden kleine Eingriffe für 4200 Franken, aufwendigere Operationen können bis zu 8000 Franken kosten.
  • Angebote für eine Bruststraffung beginnen bei 12’000 Franken.
  • Die Augenlidplastik für das obere Lid ist ab 3200 Franken erhältlich, für das Unterlied fallen bereits mindestens 5500 Franken an. Das Stirn- und Brauenlifting beginnt bei 8000 Franken.


Dass Schönheit ein kostbares, aber auch vergängliches Gut ist, haben die Schweizer längst erkannt. Gutes Aussehen ist den Eidgenossen wichtig, auch wenn die Pflegemittel, Eingriffe und Termine bei der Kosmetikerin teuer werden können.

 

Oberstes Bild: © Sheftsoff Women Girls – shutterstock.com

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