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Brandgefahren im Haushalt meiden

25.10.2017 |  Von  |  Brände, Prävention

Wenn es um Sicherheit zu Hause geht, denken die meisten sofort an Alarmanlagen, Diebstahlschutz oder Ähnliches. Jedoch bedeutet Sicherheit auch Schutz vor Bränden, denn es lauern hunderte Brandgefahren im Haushalt und Brände gehören zu den häufigsten Ursachen von Schadensfällen im Haushalt. Deshalb ist wichtig zu wissen, wo besondere Vorsicht geboten ist und wie man einen Brand vermeiden kann.

Hier sind die häufigsten Brandursachen in Deutschlands Haushalten aus der IFS-Brandursachenstatistik 2016:

  • Platz 1: 31% Elektrizität
  • Platz 2: 19% menschliches Fehlverhalten
  • Platz 3: 9% Überhitzung
  • Platz 4: 8% Brandstiftungen

Die restlichen Prozent gehen an die vielen anderen Brandursachen, wie zum Beispiel Selbstentzündung, offenes Feuer, Explosion oder Blitzschlag. Im folgenden wollen wir nun darauf eingehen, welche Gefahren zu Hausen auf uns lauern und auch wie man sich dagegen schützen kann.

Neben welchen Brandgefahrenquellen leben wir?

In der Küche

Denkt man an Brandgefahr im Haushalt, dann schiesst einem wahrscheinlich sofort die Küche in den Kopf. Ganz klar, denn das ist der Platz im Haus an dem wir regelmässig mit Hitze hantieren und jeder hat schon einmal von Fett- oder Ölbränden gehört. Tatsächlich kommen Brände in der Küche häufiger vor als man denkt und sollten auf keinen Fall unterschätzt werden.

Obwohl Fettbrände wieder relativ leicht gelöscht werden können, wenn man schnell reagiert, gibt es trotzdem einige Gefahren, denen man sich bewusst sein sollte.

Der Gedanke, der vielen als erster kommt, wenn sie einen Fettbrand am Herd entdecken, ist schnell zum Wasserhahn zu rennen und das Feuer mit dem Wasser zu löschen. Das kann jedoch fatale Folgen haben und sollte AUF ALLE FÄLLE vermieden werden. Denn wenn das heisse Fett mit Wasser in Berührung kommt, bildet sich schlagartig eine grosse Menge Wasserdampf, welcher zu schweren Verbrühungen führen kann.

Am einfachsten ist es deshalb die Flamme zu ersticken, indem man den Topf oder die Pfanne mit dem Deckel oder einer Löschdecke zudeckt. Wir empfehlen ausserdem für jede Küche einen eigenen Fettbrandfeuerlöscher oder einen Fettbrandlöschspray.

Elektrogeräte

In Deutschlands Haushalten wird fast jeder vierte Brand von durch elektrische Geräte verursacht. Dies kann verschiedene Gründe haben.

Zum Beispiel sind technische Defekte bei Geräten, welche nicht regelmässig verwendet werden, nicht immer sofort erkennbar. Bei der nächsten Inbetriebnahme könnte es folglich einen Kurzschluss geben. Aber auch bei Elektrogeräten, welche dauerhaft im Einsatz sind, sind vor solchen Vorfällen nicht sicher. Es kann ausserdem sein, dass sich mit der Zeit Staub ansammelt. Dies kann dazu führen, dass die entstehende Wärme nicht mehr so leicht entfliehen kann, sich im Gerät staut und dieses sich entzündet. Auch in Steckdosenleisten kann sich Staub und Dreck ansammeln, wenn nicht alle Steckplätze verwendet werden. Sind zu viele Geräte angeschlossen, kann dies zu einer Überlastung führen.

Bügeleisen sind wohl die berühmteste Brandgefahr unter den elektronischen Geräten. Aber auch diverse Heizgeräte und Wärmedecken können durch Überhitzen zur Gefahr werden, wenn sie unbeaufsichtigt länger eingeschaltet bleiben. Defekte Kabel können ebenfalls Funken und Schwellbrände verursachen.

Wichtig bei elektronischen Geräte ist deshalb, sie nicht nur abzuschalten (oder zum Standby Modus zu wechseln), sondern sie komplett vom Stromnetz zu trennen, wenn sie nicht benötigt werden. So kann man sicherstellen, dass keine Spannung mehr an den Geräten liegt. Ausserdem sollten sie korrekt bedient und regelmässig abgestaubt und kontrolliert werden.

Heizung und Kamin

Ofen und Kamin sind nach wie vor eine beliebte Art zu Hause zu heizen und bieten zusätzlich ein gemütliches Ambiente. Leider bringt diese Heizmethode auch ein Brandrisiko mit sich und es sollte deshalb auf einige Punkte geachtet werden.

Durch die Hitze des Feuers wird zum einen die Luft in der unmittelbaren Umgebung stark erwärmt, zum anderen jedoch auch Gegenstände, die sich in der Nähe befinden. Dies kann besonders gefährlich werden, wenn es sich um leichtentzündliche Flüssigkeiten und Stoffe, die einen niedrigen Flammpunkt haben und bei normaler Raumtemperatur bereits eigene entzündliche Dämpfe entwickeln. Vorsicht sei auch geboten, bei Vorhängen und anderen Textilien, weil diese schnell Feuer fangen können, welches sich in kurzer Zeit sehr schnell ausbreitet. Dies gilt sowohl für Kamine und Ofen als auch für Heizstrahler.

Kerzen

Bei Kerzen ist es ähnlich wie beim Kamin. Entzündliche Stoffe und Textilien wie Vorhänge sollten sich nicht in unmittelbare Nähe der Flamme befinden. Oft genügt nur ein kleiner Windzug zur Ausbreitung der Flamme oder der Funken eines Feuerzeuges oder Streichholzes.

Während der Weihnachtszeit häuft sich die Zahl der Brände verursacht durch Kerzen besonders an. Adventkränze und Weihnachtsbäume sind unbeaufsichtigt, während im Nebenraum weitergefeiert wird. Wenn man das Unglück dann bemerkt, ist es oft schon zu spät, um es selbst noch unter Kontrolle zu bekommen.

Besonders vorsichtig sollte man mit Tannenbäumen und Gestecken sein, welche schon ausgetrocknet und somit besonders brandgefährdet sind.

Zigaretten

Zum Glück wird die Zahl der Raucher, die noch in den eigenen vier Wänden rauchen immer geringer. Dennoch ist das Einschlafen mit der noch glühenden Zigarette ein Klassiker unter den Wohnungsbränden.

Deshalb sollte unbedingt immer darauf geachtet werden, dass die Asche der Zigarette nicht mehr glüht. Noch besser ist es natürlich, einfach an die frische Luft zu gehen, wenn man Lust bekommt „eine zu rauchen“.

Fazit

Es gibt unzählige Gefahrenquellen im Haushalt und in jeden Raum findet man Geräte, Kerzen oder andere Dinge, die einen Brand verursachen können. Auch wenn es daher wahrscheinlich nicht möglich ist, sich in den eigenen vier Wänden zu 100% sicher fühlen zu können, wollen wir keinem Angst einjagen.

Wenn man sich bewusst ist, was passieren kann und man dementsprechend vorbereitet ist, dann kann man schon viel Unglück vermeiden. Wie man sich schützt bleibt jeden selbst überlassen, ein Feuerlöscher und eine Löschdecke sind jedoch für keinen Haushalt eine schlechte Idee.

Auch ein Rauchmelder ist eine Möglichkeit. Dieser kann vor allem lebensrettend sein, wenn es in der Nacht zu einem Brand kommt, den man sonst vielleicht zu spät bemerkt, weil man schläft. Teilweise sind Rauchmelder bereits Pflicht bei Um- und Neubauten, wobei für den Einbau der jeweilige Eigentümer verantwortlich ist.

Abschliessend wollen wir noch sagen:

  • Kerzen nie unbeaufsichtig lassen,
  • Elektrogeräte nach Beschreibung verwenden,
  • Kabel regelmässig kontrollieren und nicht am Kabel ziehen, um den Stecker auszustecken,
  • Topf und Pfanne am Herd im Auge behalten,
  • und die Zigaretten richtig ausdrücken (oder noch besser: draussen rauchen).

 

Titelbild: kosmenkod – shutterstock.com