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Draussen sicher grillen mit diesen Tipps

03.06.2019 |  Von  |  Prävention

Wenn der Sommer naht, dann ist endlich wieder Grillsaison. Was für viele private Haushalte eine tolle Neuigkeit ist, bedeutet für die Polizei und Feuerwehr jede Menge Stress. Leider kommt es beim Grillen hin und wieder zu kleineren bis mittelgrossen Unfällen.

Zudem sind Grillgeräte gerade in der heissen Jahreszeit eine ernstzunehmende Gefahrenquelle, weil der falsche Umgang damit zu einem Brand führen kann.

Die richtigen Anzünder

Damit das Grillen auf Anhieb gelingt, muss das Feuer schnell und einfach entfacht werden können. Doch der Klassiker Brennspiritus ist hierfür ebenso wenig geeignet wie Benzin. Bei beiden Flüssigkeiten kann es zur Bildung eine Stichflamme kommen. Diese kann zu Verbrennungen im Gesicht oder den Gliedmassen führen.

Wer statt flüssigen Mitteln lieber Anzündhilfen verwendet, die explizit für das Grillen gedacht sind, der ist auf der sicheren Seite. Hierbei sollten unbedingt die Sicherheitshinweise des Herstellers beachtet werden. Generell muss auf der Verpackung eines geeigneten Anzünders ein entsprechendes Siegel vorhanden sein.

Die richtigen Handschuhe schützen vor Verbrennungen

Neben den Anzündern ist vor allem der Schutz für denjenigen wichtig, der den Grill bedient. Falls jemand beim Grillen behilflich ist, sollte diese zweite Person ebenfalls geschützt werden. Hochwertige Grillhandschuhe sorgen dafür, dass die Berührung des heissen Rostes nicht zu Verletzungen der Haut führt.

Achten Sie beim Kauf besonders darauf, dass die Handschuhe hitzebeständig und nur gering entflammbar sein. Ausserdem müssen die neuen Handschuhe die richtige Grösse haben, damit beim Greifen nach den Tellern nichts schiefgehen kann. Am besten sollten die Handschuhe bis über die Handgelenke hinaus gehen und so einen Teil der Unterarme ebenfalls vor den Flammen schützen.

Spezielle Vorsichtsmassnahmen beim Holzkohlegrill

Je nachdem, welcher Grill verwendet wird, lauern unterschiedliche Gefahren. Bei einem Holzkohlegrill sorgen Sie durch die Verwendung von handlichen Anzündwürfeln dafür, dass das Anzünden risikolos funktioniert. Nach dem Grillen sollte die Asche für mindestens 48 Stunden abkühlen können. Alternativ hierzu darf die noch heisse Kohle mit Wasser abgelöscht werden

Entsorgt werden muss die erkaltete Asche in einem feuerfesten Behälter. Plastik könnte ansonsten angeschmort werden und hierbei giftige Dämpfe freisetzen. Ist die Asche noch heiss und wird in direkter Nähe zu brennbaren Materialien entsorgt, kann hieraus ein Flächenbrand entstehen.

Vorsichtsmassnahmen beim Grillen mit Gas

Ein Gasgrill muss regelmässig gewartet werden. In erster Linie ist es wichtig, dass die Gasleitung überprüft wird. Ist diese nicht vollständig dicht, so kann Gas austreten und einen Brand oder eine Vergiftung verursachen. Am besten funktioniert die Kontrolle, indem die Leitungen mit Seifenwasser eingerieben werden. Entstehen Blasen, so ist die Leitung undicht.



Falls der Gasgeruch während, vor oder nach dem Grillen wahrnehmbar ist, sollte das Ventil sofort geschlossen werden. Zudem dürfen weder die Gastgeber noch die Gäste in direkter Nähe zum Grill rauchen. Die Gasbehälter sollten nicht im Inneren eines Wohngebäudes aufbewahrt werden. Sicherer können die Behälter im Gartenhaus oder in der Garage stationiert werden.

Das Grillen nur im Freien zelebrieren

Gerade bei Regen oder kaltem Wetter klingt die Idee verlockend: Grillen wir doch heute einfach mal in der Wohnung! Das ist keine gute Idee, wenn ein Gasgrill oder ein Holzkohlegrill verwendet werden. Diese sind ausschliesslich für den Gebrauch auf der Terrasse, dem Balkon oder noch besser im Garten gedacht.

Wer dennoch in der Wohnung grillen möchte, der sollte auf die Grillfunktion der Mikrowelle oder des Backofens zurückgreifen. Offenes Grillen mit einer Flamme ist in Wohnräumen gänzlich tabu, da hier ein erhöhtes Risiko herrscht. Zudem können die Wände und Decken vom Russ schwarz gefärbt werden – kein schöner Anblick.

Auf das richtige Siegel achten

Ganz gleich, ob es um dem Kauf eines neuen Grills oder um Utensilien zum Grillen geht: Die Gegenstände müssen auf jeden Fall über ein entsprechenden deutsches Qualitätssiegel verfügen. Das sogenannte GS-Zeichen steht für geprüfte Sicherheit und ist ein erster Hinweis darauf, dass das Gerät bedenkenlos benutzt werden kann.

Alle Geräte, welche das GS-Zeichen besitzen, sind laut Gesetz standsicher, hitzebeständig und robust genug, um sie zum Grillen zu verwenden. Ebenfalls wichtig in Sachen Grill: Eine Bedienungsanleitung für den sicheren Aufbau und ein erfolgreiches Grillen. Natürlich sollten sowohl der Text als auch die Bildbeschriftung in der Landessprache formuliert sein.

Verantwortungsbewusster Umgang mit dem Grill

Wer die hier genannten Tipps beachtet, der kann Unfälle in fast allen Fällen vermeiden. Dennoch gibt es einige Risikofaktoren, welche ebenfalls nicht vergessen werden dürfen. Befinden sich im betroffenen Haushalt Kinder, so sollten sich diese niemals unbeaufsichtigt in der Nähe des Grills aufhalten. Wer ganz sichergehen möchte, der klärt die Kinder zusätzlich über mögliche Gefahren auf.

Gleiches gilt für Haustiere. Weder Hunde noch Katzen sollten sich frei im Garten bewegen, wenn gerade gegrillt wird. Frisches Fleisch lockt die Vierbeiner an. Schnappt der Bello nach dem Grillgut, so ist eine Verbrennung vorprogrammiert. Zudem kann der Grill umkippen und so das ganze Grundstück in Flammen setzen.

Verantwortungsvolles Grillen sollte nur von Menschen durchgeführt werden, die sowohl körperlich als auch geistig in keiner Weise beeinträchtigt sind. Mit einem Gipsarm oder unter Alkoholeinfluss ist das Grillen nicht sinnvoll.

 

Titelbild: TORWAISTUDIO – shutterstock.com