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Erste Hilfe mit der PECH Regel

17.01.2020 |  Von  |  News
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Die PECH Regel steht für die Abkürzung: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Um bei Muskeln- und Gelenkverletzungen den Schaden zu minimieren, sollte sofort nach einem Unfall die PECH Regel angewandt werden.

Die sofortige Anwendung dieser Regel, kann sogar den Verlauf und die Dauer der Heilung positiv beeinflussen. Jede Minute zählt bei einer Erstversorgung und verkürzt den Leidensweg.



Pause (P)

Oft wird einem Verletzten gesagt „beiss die Zähne zusammen und mach weiter“. Mit dieser Vorgehensweise, verschlimmern sich die Beschwerden, was eine erheblich verzögerte Heilung mit sich bringt. Dabei wird geraten, eine Bewegungsunterbrechung sofort zu vollziehen. Die verletzten Körperregionen sollten sofort ruhiggestellt werden.

So sollte man die verletzten Körperteile tatsächlich erst belasten, wenn in der Ruhe keine Schmerzen mehr bestehen. Oftmals aber ist Schwimmen oder Radfahren eine Option, ohne dass die betroffenen Körperregionen belastet werden. Unter Umständen, kann sogar einen frühe Aktivierung den Heilungsprozess beschleunigen, da der Körper durch die Aktivität besser durchblutet wird.

Eis (E)

Kühlen ist sehr wichtig. Mit der Kühlung ziehen sich die Blutgefässe zusammen und es kann weniger Flüssigkeit in das Gewebe austreten. Die Folge, die Schwellung wird nicht so gross. Wie ein bekannter Sportarzt erwähnt, ist der grösste Gegner in einer Sofortbehandlung das Blut. Durch die Kühlung verringern sich Entzündungen, Blutergüsse werden örtlich begrenzt und die Schmerzen zeigen sich erträglich.

Man sollte immer nur zehn Minuten kühlen. Wird öfter gekühlt, kann es zu einer Weitung der Gefässe kommen, zu einer Mehrdurchblutung. Zum Kühlen eignen sich „Hot Ice“. Dabei sollte Wasser mit Eiswürfeln auf null Grad heruntergekühlt werden. Darin wird eine breite Binde getaucht. Für eine Kühlung eignen sich aber auch Eiswürfel in eine Socke geben und auflegen. Notfalls kann aber auch Eisspray aufgesprüht werden. Hierbei sollte man aber die lokale Erfrierungen bedenken. Deshalb ist es besser ein Tuch damit zu tränken und dann erst auflegen. Eventuell kann eine Heilsalbe lindernd wirken.

Compression (C)

Bei Verletzungen reissen kleine Blutgefässe ein, woraus ein Bluterguss entsteht. Man kann von aussen Druck ausüben, das vermindert eine Schwellung und lindert den Schmerz. Gut ist es deshalb, mit einer elastischen Binde, die leichte Spannung hat, das verletzte Teil zu umwickeln. Dabei sollte man aber beachten, dass man das betroffene Körperteil nicht abschnürt. Besteht noch die Akutphase, kann der Druckverband mit einem Eispack kombiniert werden. Später trägt man eine Salbe auf einer Mullkompresse auf.

Ein kleiner Tipp: Hat man keinen Druckverband zur Hand, sollten Betroffenen den Schuh anlassen. Durch den Druck des Schuh kann die Schwellung minimiert werden.

Hochlagern (H)

Werden verletzte Arme oder Beine hochgelagert, so können Blutungen und Schwellungen verringert werden. Ausserdem werden Flüssigkeitsansammlungen leichter abtransportiert. Die betroffenen Körperteile lagert man eben, aber über der Herzhöhe. Wird die PECH Regel sofort angewandt, so wird der Heilungsprozess beeinflusst und zwar positiv. Liegt eine starke Schwellung und eine anhaltende Einschränkung der Bewegung vor, sollte ein Arzt kontaktiert werden.

Kleiner Überblick über verschiedene Verletzungen


Mann hält sich an sein schmerzendes Knie

Sportverletzungen kommen immer wieder vorallem bei untrainierten Sporttreibenden vor. (TORWAISTUDIO – shutterstock.com)


Verstauchung am Fuss – was nun?

Schnell sind die Bänder am Sprunggelenk mit einem unglücklichen Tritt gezerrt oder gerissen. Dann ist eine Erstversorgung sehr wichtig. Stolpert man beispielsweise über einen Ast, kann das Sprunggelenk verdreht werden. Die elastischen Bänder, die dazu da sind, das Gelenk zu stabilisieren, können sich überdehnen und manchmal sogar reissen. Oft findet man die Verletzung dann am dreiteiligen Aussenband. Die Folgen sind unangenehm, der Knöchel schmerzt und schwillt an. Oft zeigt sich der Knöchel blau verfärbt, da kleine Blutgefässe verletzt wurden.

Damit Schadensbegrenzung entsteht, sollte sofort nach dem Unfall die PECH Regel angewandt werden. Gemäss der vorgenannten PECH Regel sollte dann vorgegangen werden. Wer beispielsweise Freizeitsport betreibt, dem wird empfohlen stets eine Schmerzsalbe, ein Cool pack und eine elastische Binde bei sich zu führen. Damit kann der Patient sofort handeln.

PECH Regel bei Zerrung, Prellung und Co.

Sportverletzungen findet man oft bei untrainierten Sportlern. Aber auch der trainierte Sportler ist vor Unfällen nicht geschützt. So kann eine Muskelzerrung entstehen die mit ziehenden und krampfartigen Schmerzen einhergeht. Meist gibt es eine Zerrung bei übermüdeten oder nicht erwärmten Muskeln. Zeigen sich diese Schmerzen, sollte sofort die PECH Regel angewandt werden und eventuell ein Arzt aufgesucht werden.

Prellung

Bei Zusammenstössen und Tritten kann es häufig zu Prellungen kommen. Dabei ist die Haut nicht verletzt, sondern es tritt in das tiefer gelegene Gewebe Blut aus, was einen Bluterguss und eine Schwellung bringen kann. Zudem klagen Betroffene über Schmerzen in der Muskulatur, den Knochen und den Gelenken. Bei dieser Verletzung ist das E der PECH Regel besonders wichtig. Denn durch die Kühlung ziehen sich die Blutgefässe zusammen und die Schwellung nimmt ab. Wer sich eine Prellung zugezogen hat, der sollte längere Zeit keinen Sport treiben.

Verstauchung

Zeigt sich ein dicker Knöchel nach einem Umknicken, kann man von einer Verstauchung ausgehen. Meistens sind die Bänder überdehnt. Auch hier ist die PECH Regel die sofortige Massnahme.

 

Titelbild: Daxiao Productions – shutterstock.com