Wetter: Vom Nebel zur tiefen Bewölkung

Heute Nacht bildete sich verbreitet Nebel, welcher am Vormittag auf der Alpennordseite von tiefer, hochnebelartiger Bewölkung abgelöst wurde.

Darüber schien die Sonne.

Bildung von Strahlungsnebel

Heute lagen wir am Rande eines Hochdruckgebietes, welches seinen Kern über Südfrankreich und Norditalien hatte. Mit westlicher Strömung wurde in der Nacht auf heute Samstag zunächst recht trockene Luft zur Schweiz geführt.


Blick heute Nacht um etwa 2 Uhr von Müswangen zu Rigi und Pilatus. (Quelle: Meteomelung/App)

Folglich war die Nacht zunächst meist klar, und so konnte sich im Mittelland verbreitet Nebel bilden. Dieser hatte eine Obergrenze von rund 600 Metern oder tiefer.


Blick vom Zürichberg Richtung Üetliberg um 3:30 Uhr MEZ. Über der Stadt Zürich hat sich in der zweiten Nachthälfte Nebel gebildet. (Quelle: meteoschweiz.roundshot.com/zuerich-fluntern/)

Aufziehen von hochnebelartiger Bewölkung

Im Laufe des Vormittags wurde aus Nordwesten tiefe, hochnebelartige Bewölkung zur Alpennordseite geführt. Die Obergrenze dieser Stratocumulus-Bewölkung lag bei rund 1000 bis 1500 Metern. Diese Stratocumulusbewölkung wurde also über den Nebel auf der Alpennordseite geführt. Mit der daraus folgenden Gegenstrahlung löste sich der Nebel unter der tiefen Bewölkung auf.


Sehr schön waren die Nebelfelder und die darüber aufziehenden tiefen Wolkenfelder heute Morgen um 8:30 Uhr vom Rocher de Naye in den Waadtländer Alpen zu beobachten. (Quelle: roundshot.com/rochersdenaye)

Auch in der Region Zürich schob sich die tiefe Bewölkung über den in der Nacht gebildeten Strahlungsnebel. Hier auf dem Bild sind letzte Reste über dem Zürichsee noch vorhanden. Das Bild wurde in Buechhalden oberhalb Stäfa aufgenommen. (Bild: Ch. Hayoz)

Hydraulischer Sprung am Jura

Feuchte Luft wurde heute, wie erwähnt, von Nordwesten zur Alpennordseite geführt, dabei floss sie auch über den Jura. Dies wurde heute am späten Vormittag sehr schön veranschaulicht, wie das Webcambild vom Chasseral zeigt. Aus Nordwesten (im Bild unten von rechts) floss der Stratus über die Kreten des Jura, dahinter beschleunigte sich die Strömung und sank wenig ab. Hangabwärts wurde das Abfliessen abrupt gebremst. Es bildete sich ein sogenannter hydraulischer Sprung oder auch Wechselsprung.


Hydraulischer Sprung sichtbar an der Obergrenze der hochnebelartigen Bewölkung. Blick vom Chasseral Richtung Südwesten. (Quelle: chasseral.roundshot.com)

Im Grundsatz zeigt dieses Überfliessen der Luft über die Bergkrete die gleichen Eigenschaften wie das in Bächen oder Flüssen beobachtet werden kann. Die Parallele dazu wäre also, dass Wasser über einen Stein fliesst, sich dahinter etwas beschleunigt und am hydraulischen Sprung abrupt abgebremst wird. Beobachten lässt sich der hydraulische Sprung aber auch im heimischen Waschbecken, wie das hier beschrieben ist.

Auch auf der Alpensüdseite Nebel

Nicht nur auf der Alpennordseite, auch in den Tälern des Mittel- und Südtessins bildete sich Nebel resp. tiefer Hochnebel, hier mit einer Obergrenze von rund 500 Metern.


Foto aus Brione sopra Minusio. (Quelle: Meteomeldung/App)

Sonnig in den Bergen

Über dem Nebel- oder tiefen Hochnebel schien heute ganztags die Sonne.




Titelbild: Blick von der Wolzenalp durch die Wolkenlücken zum Säntis.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: R. Bleiker

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