Wetternews: Immer weniger Eistage

Eistage gehörten früher zum Standard-Repertoire des Winters in der Schweiz. Mit der Klimaänderung wurden die Winter immer wärmer und Eistage immer seltener.

Regional sind Eistage sogar fast verschwunden.

An Eistagen liegt die Temperatur den ganzen Tag unter 0 °C. Eistage waren früher ein typisches Merkmal des Winters in der Schweiz. Mit der Klimaänderung hat die Zahl der Eistage in den letzten Jahrzehnten jedoch deutlich abgenommen. Heute sind Eistage in den tiefen Lagen der Alpennordseite zur Seltenheit geworden.

Am Messstandort Zürich wurden um 1900 oder auch zwischen 1940 und 1970 pro Winterhalbjahr durchschnittlich rund 30 Eistage registriert. Dann setzte ein kräftiger Abwärtstrend ein. In den letzten zehn Jahren meldete Zürich durchschnittlich zehn Eistage pro Winterhalbjahr.


Abb. 1: Eistage pro Winterhalbjahr (Oktober bis März) seit Messbeginn am Messstandort Zürich-Fluntern. Die graue zeigt Linie das 20-jährige gleitende Mittel.

Im milden Westen noch weniger Eistage

Am grundsätzlich milderen Messstandort Genève-Cointrin sieht die Lage der Eistage noch drastischer aus. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier durchschnittlich zwischen 20 und 30 Eistage pro Winterhalbjahr verzeichnet. In jüngster Zeit gab es hier hingegen mehrere Winterhalbjahre mit nur vereinzelten oder gar keinen Eistagen. Auch die letzten beiden Winterhalbjahre 2021/22 und 2022/23 blieben in Genève-Cointrin ohne Eistage. Am Messstandort Genève-Cointrin sind Eistage sozusagen aus dem Winter-Repertoire verschwunden.


Abb. 2: Eistage pro Winterhalbjahr (Oktober bis März) seit Messbeginn am Messstandort Genève-Cointrin. Die graue Linie zeigt das 20-jährige gleitende Mittel.

Auf der Alpensüdseite kaum ein Thema

In den tiefen Lagen der Alpensüdseite sind Eistage in der gesamten Messperiode selten. Am Messstandort Lugano gab es immer wieder Perioden mit gar keinen Eistagen im Winterhalbjahr. Leicht «eisiger» waren nur die 1940er und die 1950er Jahre. Seit 2012 verzeichnete Lugano keine Eistage mehr.


Abb. 3: Eistage pro Winterhalbjahr (Oktober bis März) seit Messbeginn am Messstandort Lugano. Die graue Linie zeigt das 20-jährige gleitende Mittel.

Auch in den Bergen weniger Eistage

Der Schwund der Eistage ist auch in den Bergen gut spürbar. Am bekannten kalten Messstandort Samedan im Oberengadin bewegte sich die Zahl der Eistage für lange Zeit im Bereich von durchschnittlich 70 bis 80 pro Winterhalbjahr. Einen ersten Einbruch gab es Ende der 1980er Jahre mit dem Rückgang auf durchschnittlich 60 Eistage pro Winterhalbjahr. In den letzten 10 Jahren lag der Durchschnitt in Samedan leicht unter 50 Eistagen pro Winterhalbjahr.


Abb. 4: Eistage pro Winterhalbjahr (Oktober bis März) seit Messbeginn am Messstandort Samedan. Die graue Linie zeigt das 20-jährige gleitende Mittel.

Eisiger Wintertag im Februar 2013, Hundwiler Höchi, Kanton Appenzell AR.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Immer weniger Eistage – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Stephan Bader

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