Wetter: Hitzewelle im und ums Mittelmeer

Für die einen stehen die Sommerferien vor der Tür, andere sind bereits mitten drin.

Die Koffer sind gepackt, und viele von uns zieht es wohl ans Mittelmeer. Ein Grund, uns die erwartete Hitzewelle im und ums Mittelmeer genauer anzuschauen.

Ausgeprägtes Hoch über dem Mittelmeerraum bleibt bestehen

Über dem Mittelmeer hat sich ein stabiles Hoch entwickelt, welches besonders in der Höhe ausgeprägt ist. Die 500 hPa Druckfläche steigt gemäss der Prognose des europäischen Modells IFS auf bis zu 6000 Meter, was auch im Mittelmeerraum sehr hoch ist.


Animation der Temperatur auf 850 hPa resp. rund 1500 Metern (farbige Flächen) und des Geopotentials auf 500 hPa (schwarze Linien, beschreibt die Druckverhältnisse in rund 5500 bis 6000 Metern). Animiert ist die Prognose des europäischen Modells IFS.

Wie die Animation oben zeigt, bleibt das Hoch auch in der kommenden Woche bestehen. Auf dessen Westflanke wird dabei sehr heisse Luft aus Nordafrika zum Mittelmeer geführt. In dieser Region wird folglich eine markante Hitzewelle erwartet. Die Tageshöchstwerte insbesondere im westlichen Mittelmeerraum werden 35 Grad und mehr erreichen, teils sind auch über 40 Grad wahrscheinlich.


Anomalie der Temperatur auf 2 Metern gegenüber dem langjährigen Mittel zwischen dem 17. und dem 24. Juli 2023. (Quelle: https://charts.ecmwf.int/)

Wie die Grafik vom ECMWF zeigt, übersteigt die Temperatur in der kommenden Woche die in dieser Jahreszeit üblichen Werte gebietsweise um 3 bis 6 Grad.

Die Hitze erreicht auch die Alpensüdseite

Die heisse Luft aus Nordafrika erreicht auch die Alpensüdseite, weshalb auch hier eine Hitzewelle erwartet wird. Deshalb hat die MeteoSchweiz für die Niederungen der Alpensüdseite eine Hitzewarnung der Stufe 3 herausgegeben. Den aktuellen Warnstatus finden Sie hier.

Starke bis extreme Hitzewelle im Meer

Aber nicht nur die Luft über dem Mittelmeer ist heiss. Das Mittelmeer ist bereits jetzt deutlich zu warm. Wie die Karte von Copernicus Marine Service zeigt, übersteigt die Meeresoberflächentemperatur das langjährige Mittel teilweise um mehr als 5 Grad. Und mit der erwarteten Hitze wird das Wasser weiter erwärmt.


Anomalie der Meeresoberflächentemperatur (SST) vom 13.7.2023. (Quelle: https://www.copernicus.eu/)

Extreme Hitze mit verehrenden Auswirkungen auf die Lebewesen im Meer

Gemäss Mercator Ocean belastet aktuell eine mässige bis starke Hitzewelle das westliche Mittelmeer und insbesondere die Strasse von Gibraltar. Diese Meereshitzewelle intensiviert sich in der kommenden Woche und muss dann vermutlich als stake bis extreme Hitzewelle bezeichnet werden. Mercator Ocean erwartet in der Strasse von Gibraltar sogar eine sehr extreme Hitzewelle. Das IPCC schreibt in ihrem Bericht, dass solche Meereshitzewellen mit dem Klimawandel häufiger werden. Hitzewellen im Meer könnten gemäss dem Bericht markante Auswirkungen auf die Biodiversität im Meer haben, sogar ein Massensterben wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Folge der häufigeren Hitzewellen sein.


Insbesondere die Korallen und Pflanzen im Meer leiden unter der höheren Wassertemperatur. (Quelle: https://phys.org/)

Nicht nur die Land-, sondern auch die Meeresbewohner leiden stark unter der Hitzewelle in der Mittelmeerregion.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Hitzewelle im und ums Mittelmeer – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: www.bloomberg.com

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