Kaltluft zieht ab: Wetterumschwung im Mittelland bringt sonnigere Aussichten
Nachdem die kalte Luft im Flachland vielerorts für Temperaturen meist unter dem Gefrierpunkt gesorgt hat, stellt sich nun eine langsame Änderung der Grosswetterlage ein.
Das wetterbestimmende Hoch verlagert sich zum Balkan, so dass die Bise zum Erliegen kommt.
Mit der Verlagerung des Hochs sinkt die Nebelobergrenze
In den vergangenen Tagen hatte das wetterbestimmende, kräftige Hochdruckgebiet sein Zentrum nördlich der Schweiz über Deutschland. Damit bliebt auf der Alpennordseite eine recht beständige Bisenströmung bestehen. Nun wandert das Hoch Richtung Südosten zum Balkan. Damit drehen die Winde von Ost auf Südost. Im Mittelland geht daher heute die Bise zu Ende. Die vertikale Mächtigkeit des Kaltluftsees beginnt allmählich zu schrumpfen und so die Nebelobergrenze abzusinken. Währenddem die Obergrenze des Hochnebels heute Donnerstagmorgen teils noch auf über 1400 Meter lag, sinkt sie bis morgen Freitag gegen 1000 Meter ab und am Samstag noch weiter hinunter bis 800 Meter.
Der Kaltluftsee wird abgesenkt
Typischerweise fliesst der Kaltluftsee aus dem Becken des Mittellands über den tiefsten Einschnitt bei der Aaremündung in den Rhein und den westlich angrenzenden niedrigen Juraausläufern aus (Raum Döttingen – Koblenz AG). Die Lücke im Westen des Mittellands zwischen Jura und Jorat liegt etwa 150 Meter höher. Wenn der Kaltluftsee allerdings noch sehr mächtig ist und auf über 1000 bis 1500 Meter reicht, so strömt die Kaltluft auch über andere Einschnitte in der Jurakette nordwärts.
Mit dem Absenken des Kaltluftsees, wie es in den nächsten Tagen geschieht, kann die Kaltluft nicht mehr über die Jurakette fliessen. Wenn die Obergrenze bei rund 800 Meter oder tiefer liegt, strömt die Kaltluft zu einem grossen Teil durch die Lücke bei Döttingen-Koblenz und weiter dem Hochrhein entlang Richtung Basel.
Möhlin-Jet
Mit dem Abfliessen der Kaltluft dem Rhein entlang nach Basel tritt in der Region Möhlin das bekannte Phänomen des Möhlin-Jets auf. Beim Geländeengnis bei Bad Säckingen wird der Ostwind kanalisiert und verstärkt, so dass bei Möhlin bei dieser Wetterlage häufig ein anhaltender starker Ostwind zu beobachten ist. Eine Luftdruckdifferenz zwischen Raum Döttingen und Basel von mindestens 1 hPa ist Voraussetzung für das Auftreten des Möhlin-Jets. Der Möhlin-Jet wird vor allem am Freitag und Samstag mit Böen von 30 bis 50 km/h spürbar sein.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Der Mittellandkaltluftsee beginnt sich zu entleeren
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