Oschatz, Sachsen: Müffelndes Diebesgut – Polizei stellt illegal geernteten Bärlauch sicher

„Hier stinkt doch was zum Himmel!“, dürften sich die Einsatzbeamtinnen und -beamten vom Polizeirevier Oschatz gedacht haben.

In der Nacht von Montag auf Dienstag stoppten sie einen Volvo auf der S38 in Richtung Wermsdorf und nahmen bei der Kontrolle eine starke Knoblauchnote aus dem Fahrzeug, nicht aber von den drei Insassen russischer Staatsangehörigkeit wahr.

Sie fanden im Kofferraum mehrere Einkaufstüten mit circa 100 Kilogramm Bärlauchknollen, die aller Wahrscheinlichkeit nach im Leipziger Auwald ausgegraben wurden, der berühmt für seinen jährlichen „Bärlauchteppich“ ist.

Auch Erntewerkzeug war neben den Tüten verstaut.

Da die Ermittlungen nahelegten, dass die Knollen im Auwald im Leipziger Stadtteil Wahren ausgegraben wurden, prüften Beamte des Polizeireviers Leipzig-Nord den für Bärlauchdiebstahl bekannten Bereich und wurden auch hier prompt fündig.

Kurz vor 2 Uhr stellten sie einen BMW sowie drei Männer mit russischer Staatsangehörigkeit nebst gefüllten Taschen mit knapp 50 Kilo Bärlauchknollen fest.

Zwei der drei Angetroffenen wurden bereits vor einigen Tagen in Borna beim Diebstahl von Bärlauch auf frischer Tat ertappt.

Die Diebe sind früh dran:

Waren im vergangenen Jahr die ersten Plünderungen Ende Februar feststellbar, wurde dieses Jahr bereits Ende Januar damit begonnen, die wertvollen Knollen zu entwenden, die dann auf Märkten oder an Restaurants verkauft werden.

Die sechs Tatverdächtigen müssen sich nun wegen des Verdachts des Bandendiebstahls verantworten.


Ein abschließender Hinweis:

Leipzig­s „grünes Gold“ darf natürlich weiterhin in kleinen Mengen, üblicherweise eine Hand voll, legal von Privatpersonen geerntet werden.

Bitte achtet dabei darauf, die Pflanzen nicht völlig abzuernten oder umstehende Flora zu beschädigen.


 

Quelle: Polizei Sachsen/Facebook
Bildquelle: Symbolbild © Polizei Sachsen/Facebook

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