Luzern LU: Neue Präventionsstelle für Pädosexualität eröffnet – Hilfe für Betroffene

Im Kanton Luzern ist Anfang Februar 2025 die Präventionsstelle Pädosexualität eröffnet worden. Diese bietet Beratungen und Therapien für Personen mit pädophilen Neigungen an.

Ziel ist es, Kinder und Jugendliche noch wirksamer zu schützen.

Das Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) hat die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich mit dem Aufbau und dem Betrieb einer Präventionsstelle Pädosexualität im Kanton Luzern beauftragt. Auch mit der Luzerner Psychiatrie AG wurde dabei eng zusammengearbeitet. Die Präventionsstelle soll betroffene Menschen dabei unterstützen, einen Umgang mit ihrer pädophilen Neigung zu finden, ohne straffällig zu werden.

Regierungsrätin Michaela Tschuor, Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements: „Mit dem Angebot können Kinder und Jugendliche besser vor möglichen sexuellen Übergriffen geschützt werden. Weiter sollen der Konsum und die Herstellung von Kinderpornografie reduziert werden.“ Die Justiz- und Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj betont: „Prävention ist eine Verbundaufgabe. Wenn alle Stellen eng zusammenarbeiten, können Straftaten effektiv verhindert werden.“

Die neue Dienstleistung war vor zwei Jahren in einem politischen Vorstoss vom Kantonsrat gefordert worden (P 814).



Angebot für Betroffene, Angehörige, Therapeutinnen und Therapeuten

Das Angebot der Präventionsstelle Pädosexualität, die am 1. Februar 2025 in den Räumlichkeiten der Luzerner Psychiatrie AG in Kriens eröffnet wurde, ist breit gefächert. Einerseits gibt es Beratungen, Diagnostik und eine Risikoeinschätzung sowie ein Behandlungs- und Therapieangebot für Personen mit pädophilen Neigungen. Anderseits werden auch Angehörige von Personen mit pädophilen Neigungen sowie in Luzern niedergelassene Therapeutinnen und Therapeuten beraten. Das Angebot ist anonym und kostenlos für Personen, die im Kanton Luzern wohnhaft sind. Es richtet sich aber nicht an Personen, gegen die ein Strafverfahren wegen pädosexuellen Straftaten läuft oder die wegen solcher Delikte eine Strafe verbüssen.

Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich

Zürich hat als erster Kanton in der Schweiz im Jahr 2021 eine Präventionsstelle Pädosexualität im Auftrag der Gesundheitsdirektion Kanton Zürich eröffnet. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich hat dementsprechend die erforderliche Erfahrung im Aufbau und Betrieb einer solchen Fachstelle. Die Nachfrage bei der Zürcher Präventionsstelle verdeutlicht die Wichtigkeit einer solchen Einrichtung. Fanny de Tribolet-Hardy, Leiterin der Präventionsstelle Pädosexualität Luzern und Zürich: «Unsere Erfahrungen seit 2021 zeigen, dass unser Beratungs- und Behandlungsangebot von Betroffenen sowie Angehörigen in Anspruch genommen wird und damit ein relevanter Beitrag zur Prävention von pädosexuellen Handlungen geleistet werden kann.»

 

Quelle: Staatskanzlei Luzern
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