Schweiz: Motorrad aus dem Winterschlaf holen – worauf Töfffahrer jetzt achten sollten
Spätestens an den diesjährig späten Ostern und hoffentlich weiterhin warmen Temperaturen lockt es Töfffahrerinnen und Töfffahrer auf die Strassen.
Nach der langen Winterpause unterlaufen einem gerne ein paar Fehler. Der TCS weist auf die wichtigsten Punkte zum Start in die Motorradsaison hin.
In den meisten Fällen stand das Motorrad den ganzen Winter in der Garage. Bei den ersten warmen Frühlingstagen sollen Motorradfahrerinnen und -fahrer deshalb nicht direkt auf die Strasse. Hier könnte die Kette reissen oder dort der Reifen platt sein. Oder morgens auf dem Sprung zur Arbeit ist die Motorradbatterie leer. Die Fehlerquellen können divers sein. Es gilt also ein paar Kontrollen zu machen.
Pannenanfälligkeit bei Reifen, Kette, Batterie
Der erste Fehler wurde allenfalls bereits im Herbst gemacht, falls der angestandene Service nicht durchgeführt wurde. In diesem Fall sollte jetzt als erstes ein Sichtcheck gemacht werden. Auch ein Blick auf den Boden gehört dazu, ob Flüssigkeiten unter dem Motorrad liegen. Falls ja empfiehlt sich ein Anruf beim Händler.
Um vielfältige Defekte am Motor des Motorrads zu vermeiden, sollten die Öl- und Ölfilterwechsel gemäss Servicevorschriften des Herstellers vorgenommen werden. Um einer gerissenen Motorradkette vorzubeugen, ist es wichtig, die Kette und die Kettenspannung zu kontrollieren. Nach der Reinigung von Ritzel und Kettenrad muss die Kette frisch geschmiert werden.
Wer direkt auf eine Ausfahrt losfährt und sei es nur zum Ausflugsrestaurant, begeht gleich den nächsten Fehler. Denn die erste Fahrt der Saison führt zur Tankstelle, um den Reifendruck zu überprüfen. Mit dem richtigen Luftdruck wird beim Fahren die optimale Haftung erzielt.
Wie ist überhaupt der Allgemeinzustand der Reifen? Von der Verschleissanzeige (TWI Tread Wear Indicator), die beim Motorradreifen nur eine Höhe von 0.8 Millimeter aufweisen können, darf man sich nicht täuschen lassen. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe in der Schweiz und in Europa beträgt 1.6 Millimeter. Eine Unterschreitung dieser Limite kann teuer zu stehen kommen.
Die häufigste Pannenursache bei Motorrädern ist die Batterie. Die TCS Patrouille kommt bei Motorrädern in 40 Prozent der Fälle wegen der Batterie zu Hilfe. Wer im Herbst oder über die Winterpause die Batterie nicht anhängt, braucht sich im Frühling nicht zu wundern, wenn die Batterie leer oder gar defekt ist.
Und schliesslich sollte noch ein Blick auf die eigene Ausrüstung geworfen werden. Vor allem der Zustand des Helms muss top sein, nach fünf bis sieben Jahren sollte man über Ersatz nachdenken. Ausserdem sollte das Visier keine Risse oder Kratzer haben, die dann die Sicht beeinflussen könnten.
Fahrtipps – zur eigenen Sicherheit
Der Blickkontakt zu anderen Verkehrspartnern ist essentiell. Zu oft wird der Seitblick beim Überholen oder der Autobahneinfahrt vernachlässigt. Der tote Winkel kann fatale Folgen haben. Mit dem Fokus auf Augenkontakt können viele Unfälle vermieden werden. Ebenso mit dem Einhalten der Fahrbahnhälfte. Das Kurvenschneiden birgt enorme Risiken. Auch sollte das Tempo gemässigt werden, bevor man in den Kreisel fährt.
Dass die Saison 2024 sehr verregnet war und damit weniger für Motorradfahrten eingeladen hat, zeigen die Einsätze der TCS Patrouille. Rückte sie 2023 noch 16’700 Mal für Motorradpannen oder -unfälle aus, waren es im vergangenen Jahr nur 12’300 Mal.
Fahrtrainings auch für Routiniers
Motorradfahren ist Sport, und jeder Sport braucht eine Aufwärmphase – besonders nach dem „Winterschlaf“. Deshalb sind selbst Routiniers nicht dauernd in Topform. Hier helfen spezialisierte Fahrtrainings von TCS Training. Beispielsweise der Kurs „Moto-WarmUp“, ideal zum Saisonstart. Stimmen die Grundlagen, bildet der Kurs „Moto Kurvenfahren“ auf der Piste von Lignières die Gelegenheit zum konzentrierten Üben der entscheidenden Details in Kurven. Eine schnelle Auffrischung der eigenen Fähigkeiten bieten themenbezogene „After Work“-Trainings.
Quelle: TCS
Bildquelle: Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero – TCS, Fotograf: Daniel Riesen