Kanton Zürich: Kampagne soll Strassenarbeiter besser vor Unfällen schützen

Wer auf der Strasse oder der Autobahn arbeitet, lebt gefährlich.

Im Schnitt passiert im Kanton Zürich fast ein Unfall pro Tag in Baustellenbereichen.

Das kantonale Tiefbauamt sensibilisiert mit einer Kampagne die Fahrzeuglenkenden für die Thematik und setzt dazu auf Models aus den eigenen Reihen. Unterstützt wird die Kampagne auch vom Bundesamt für Strassen (ASTRA).

Januar 2025 im Zürcher Oberland: Mitarbeitende des kantonalen Tiefbauamts (TBA) sind in einer signalisierten Baustelle damit beschäftigt, Material auf den Anhänger zu laden, als ein Personenwagen in den stehenden Anhänger knallt. Verletzt wird bei diesem Unfall zum Glück niemand. Rund 300 solcher Unfälle werden pro Jahr im Kanton Zürich polizeilich rapportiert. In der Schweiz verliert im Durchschnitt ein Arbeiter pro Jahr sein Leben auf einer Baustelle – meist wegen Unachtsamkeit von Lenkerinnen oder Lenkern. Das TBA lanciert deshalb die Kampagne „Wir arbeiten für Sie. Achten Sie auf unsere Sicherheit!“


René und Robin arbeiten im Alltag auf Strassenbaustellen oder im Strassenunterhalt. Für die Kampagne standen sie als Models vor der Kamera. Quelle: Baudirektion

Die aktuelle, intern realisierte Kampagne ist ein Remake der Kampagne aus dem Jahr 2013. Für die Aufnahmen auf der Autobahn im Zürcher Oberland sowie auf einer Kantonsstrasse im Sihltal standen die TBA-Mitarbeitenden David, Elia, Robin und René, der schon vor zwölf Jahren als Fotomodell dabei gewesen war, vor der Kamera. „Die Strasse ist ein sehr gefährlicher Arbeitsplatz“, sagt Kantonsingenieur Andreas Angehrn. „Mit den Plakaten am Strassenrand wollen wir die Fahrzeuglenkenden insbesondere in Baustellenbereichen darauf sensibilisieren, dass hier Menschen arbeiten, die den vorbeifahrenden Fahrzeugen praktisch schutzlos ausgeliefert sind.“


Der Aufpralldämpfer wurde bei diesem Unfall auf der Forchautobahn A52 im Mai 2022 stark beschädigt, aber niemand wurde verletzt. Quelle: Kantonspolizei Zürich.

Dank neuen Schutzmassnahmen wie Aufpralldämpfern nahm die Schwere der Unfälle in den vergangenen Jahren zwar ab. Geblieben ist jedoch die Aggression, die den Bauarbeitern und Mitarbeitenden des Strassen- und Autobahnunterhalts bei der Ausübung ihres Berufs teilweise entgegenfliegt: Vom ausgestreckten Mittelfinger über Fluchwörter bis zum Apfel und der halbvollen PET-Flasche ist alles dabei. „Indem wir den Leuten mit den orangen Jacken Namen und Gesichter geben, sollen Arbeiterinnen und Arbeiter in Baustellen- und Unterhaltsbereichen als Menschen wahrgenommen werden, denen man mit Rücksicht und Respekt begegnet“, sagt Andreas Angehrn.


Im Januar 2025 kracht ein Personenwagen in einen Anhänger des Tiefbauamts – verletzt wurde zum Glück niemand. Quelle: Kantonspolizei Zürich.

Denn die Bauarbeiter sowie die Mitarbeitenden der Strassenunterhaltsdienste sorgen mit ihrer täglichen Arbeit für sichere Strassen und Autobahnen. Deshalb will die Kampagne ein klares Zeichen für die Sicherheit dieser Menschen setzen. Die Plakate werden an Kantonsstrassen sowie an Autobahneinfahrten und Rastplätzen aufgestellt. Dazu zieren René und Robin sowie David und Elia zahlreiche TBA-Fahrzeuge. «Wenn wir es schaffen, dass durch die Kampagne auch nur ein Unfall weniger passiert, hat sich der Aufwand für die Kampagne bereits gelohnt», ist Angehrn überzeugt.

 

Quelle: Kanton Zürich
Bidlquellen: Bild 1: => Baudirektion; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden

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