Wetter: Feuchte Luft aus Südwesten bringt Schauer und lokale Gewitter am Montag
von Polizei.news Redaktion Wetter
Nachdem der zunehmende Hochdruckeinfluss gestern in der Schweiz einen etwas stabileren und wärmeren Tag bescherte, führt heute ein Tief über der Biskaya allmählich feuchtere Luft zum Alpenraum.
In der Folge wird eine zum Tief gehörende Kaltfrontokklusion die Schweiz am Montag erfassen und verbreitetere Schauer bringen. Schauen wir uns den Ablauf etwas genauer an.
Labilisierung und Anfeuchtung im Westen
Gestern hatte ein Hoch über Nordeuropa bei uns für eine leichte Stabilisierung gesorgt. Nun beschäftigt uns ein Tief mit Zentrum über der Biskaya, welches zwar mehr oder weniger stationär bleibt, jedoch aus Südwesten etwas feuchtere Luft zum Alpenraum führt. Gleichzeitig wird das Hoch mit leicht sinkendem Druck über Mitteleuropa flacher. Damit stellt sich die Frage: Steigt nun das Potential für Schauer und Gewitter wieder an?
Hohe Labilität, aber wenig hohe potentielle Energie für Gewitter
Mit dem Druckfall und der Anfeuchtung steigt die Labilität an. Allerdings ist die Feuchteadvektion heute im Osten noch gering, so dass es höchstens in den Voralpen zu isolierten Gewittern reicht, welche zudem von kurzer Dauer sein dürften. Im Westen hingegen nimmt die Feuchteadvektion zu, so dass vor allem am Abend mit einer Zunahme von gewittrigen Schauern zu rechnen ist. Hinzu kommt, dass die Strömung bis ca. 9 km Höhe schwach bleibt (unter 10 Knoten). Damit verlagern sich die Schauer/Gewitter kaum und können lokal zu grösseren Niederschlagsmengen führen.
Kaltfrontokklusion mit Unterstützung des Höhentiefs
Am Montag steuert das Tief eine Kaltfrontokklusion von Frankreich her zur Schweiz. In der Höhe fliesst zudem kältere Luft heran und die Strömung wird zyklonaler, was beides zu grossräumiger Hebung führt. Es gibt aber auch eine abschwächende Komponente. Die Okklusion wird auf ihrem Weg und an den Westalpen auseinandergerissen, wodurch vor allem der nördliche Teil abgeschwächt wird.
In die Prognose umgesetzt bedeutet dies, dass am Montag (12.05.) verbreitet schauerartige Niederschläge erwartet werden und im Nordosten das Potential für Niederschlag am geringsten ist (wie die «Ensemble Members» des ICON-CH2-EPS unten zeigen). Andererseits können jedoch durch die Verlangsamung der Okklusion lokal grosse Niederschlagsmengen in kurzer Zeit auftreten. Die Unsicherheit, wann und wo dies geschieht ist jedoch relativ gross.
CAPE (zur Verfügung stehende konvektive Energie)
Der „CAPE – Wert“ (CAPE = Convective Available Potential Energy) wie auch der „Lifted Index“ dienen zur Beurteilung der Stärke/Intensität von Gewittern. CAPE (die maximale verfügbare potentielle Energie für Konvektion) ist ein Mass dafür, wie stark ein Luftpaket gehoben werden kann. Hohe CAPE-Werte (>2000 J/kg) in Kombination mit deutlich negativem Lifted Index sind ein Indiz für das Auftreten von sehr hoch reichenden und demzufolge meist unwetterartigen Gewittern.
CAPE ist also umso grösser, je wärmer das aufsteigende Luftpaket im Vergleich zu der Umgebungsluft ist. CAPE ist ebenfalls umso grösser, wenn zu der vorangegangenen Bedingung der bodennahe Wasserdampfgehalt umso höher ist. Diese Bedingungen führen zu einem positiven Auftrieb – CAPE.
CAPE [J/kg] Labilität /Gewitter
- 0 bis 500: schwach
- 500 bis 1000: mässig
- 1000 bis 2000: stark
- 2000 bis 3000: sehr stark
- 3000 +: extrem
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Der Störenfried „sitzt“ im Westen
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