Baar ZG: Sanierte Lorzentobelbrücke wieder für Langsamverkehr freigegeben

Die 115 Jahre alte Lorzentobelbrücke wurde zwei Jahre umfassend saniert und in Anwesenheit der Gemeindepräsidenten von Baar, Menzingen und Unterägeri sowie des Baudirektors Florian Weber wieder dem Langsamverkehr übergeben.

Mit der Instandsetzung der Brücke ist eine weitere, unterhaltsarme Nutzung für die nächsten 75 Jahre gewährleistet.


Eröffnung der alten Lorzentobelbrücke (Bild: Patrick Hürlimann, 12.05.205, Baar)

Die Lorzentobelbrücke von 1910 verbindet die Talgemeinden mit den Berggemeinden. Sie diente nicht nur dem Strassenverkehr, sondern wurde auch von der Elektrischen Strassenbahn im Kanton Zug benutzt. Der Trambetrieb über die Brücke endete am 23. Mai 1955 und wurde durch Autobusse mit Anhänger ersetzt.


Im Bild: Florian Bossart, Gemeindepräsident Un terägeri, Florian Weber, Regierungsrat, Andreas Etter, Gemeindepräsident Menzingen, Walter Lipp, Gemeindepräsident Baar, v.l.n.r. (Bild: Patrick Hürlimann, Baar, 12.05.2025)

1986 stimmten über 63 Prozent der Zuger Bevölkerung für den Erhalt der Brücke, die im Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) als schützenswertes Objekt von nationaler Bedeutung aufgeführt ist.

Untersuchungen zeigten Handlungsbedarf

Seit der Eröffnung der neuen Lorzentobelbrücke im Jahr 1985 wird die alte Lorzentobelbrücke nur noch von Radfahrenden und zu Fuss Gehenden benutzt. Ebenfalls verkehren darauf noch forstwirtschaftliche Fahrzeuge für die Bewirtschaftung der beidseitigen Waldflächen. Bauwerksuntersuchungen hatten aufgezeigt, dass sich die in den Jahren 1907–1910 erbaute alte Lorzentobelbrücke in einem baulich schlechten Zustand befand. Wasser drang von der undichten Fahrbahnoberfläche in die Tragkonstruktion ein und führte zum teilweisen Zerfall des Fugenmörtels und zur Ausschwemmung des Füllmaterials.


Kanton Zug, Direktion des Innern, Amt für Denkmalpflege und Archäologie

Zudem wiesen die Untersichten der Natursteingewölbe Längsrisse auf. Es bestand die Gefahr, dass kleinere und grössere Steine aus den Bögen herausfallen könnten.

Nutzung langfristig gewährleistet

Die Baudirektion erarbeitete aufgrund des mangelhaften Brückenzustands ein umfassendes Projekt für die Instandsetzung, um langfristig die Tragsicherheit der Natursteingewölbe zu erhalten. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege und Archäologie, dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), den ambulanten psychiatrischen Diensten des Kantons (Suizidschutz) sowie dem Amt für Raum und Verkehr (Landschaftsschutz). Die Sanierungsarbeiten dauerten rund zwei Jahre. Mit der Instandsetzung der Brücke ist eine weitere, unterhaltsarme Nutzung für die nächsten 75 Jahre gewährleistet. Gleichzeitig wurde auch der bestehende Suizidschutz verbessert. Das anfallende Oberflächenwasser wird gesammelt und über eine bestehende Hochwasserentlastungsleitung der Lorze zugeführt.

 

Quelle: Kanton Zug
Bildquelle: Bild 1: => Patrick Hürlimann; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden

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