Schweizer Armee: Radioaktivitätsmessung aus der Luft über fünf Kantonen beendet

Am heutigen 5. Juni 2025 fand der letzte Helikopterflug im Rahmen der internationalen Aeroradiometrie-Übung statt. Vom 2. bis zum 5. Juni führten Spezialistinnen und Spezialisten aus Frankreich, Deutschland, Tschechien, Litauen und der Schweiz gemeinsame Radioaktivitätsmessungen in der Schweiz durch.

Hauptziel der internationalen Aeroradiometrie-Übung war der Austausch zu Mess- und Auswertungsverfahren und das Trainieren der Zusammenarbeit. Der Einsatz von Messteams aus verschiedenen Ländern ermöglicht im Ernstfall rasch ein grosses Gebiet auf Radioaktivität zu überprüfen.

Organisiert wurde die Übung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS). Die Bilanz fällt positiv aus: Die Teams konnten die grenzüberschreitende Zusammenarbeit üben und ihre Erfahrungen im Bereich der Mess- und Auswertungsverfahren austauschen. Vor der Übung fanden die jährlichen Radioaktivitätsmessflüge statt.



Die Übung dauert bis zum 6. Juni, die Messflüge mit Helikoptern wurden jedoch am heutigen 5. Juni beendet. Mit den fünf Modulen der Übung konnten die Messteams trainieren sowie ihre Einsatzverfahren und ihre Messstrategien vergleichen. Zu den Übungseinheiten gehörten insbesondere eine Referenzmessung auf dem Waffenplatz Thun, ein Höhenprofil über dem Thunersee (Messung des Einflusses kosmischer Strahlung in verschiedenen Höhen) und ein sogenanntes „composite mapping“, das gemeinsame Kartografieren einer grösseren Fläche durch verschiedene Messteams, zwischen Liestal (BL), Brugg (AG), Muri (AG), Huttwil (BE) und Breitenbach (SO).

Ein Messflug rund um das Paul Scherrer Institut ermöglichte wissenschaftlich interessante Messungen dank verschiedener natürlicher und künstlicher Strahlungsquellen. In einem weiteren Modul wurden radioaktive Quellen auf dem Waffenplatz Frauenfeld gesucht. Bei dieser Übung wurden zusätzlich zu den Helikoptern Drohnen eingesetzt. Die zu Übungszwecken platzierten radioaktiven Quellen wurden von geschultem Personal überwacht und stellten weder für die Bevölkerung noch für die Umwelt eine Gefahr dar.

Die Übungen und der Austausch auf internationaler Ebene sind von grundlegender Bedeutung. Im Fall eines Ereignisses mit erhöhter Radioaktivität müssen die verschiedenen Länder in der Lage sein, sich gegenseitig über die Grenzen hinweg Hilfe zu leisten sowie schnell und effizient Messergebnisse auszutauschen. Bei einem solchen Ereignis in der Schweiz ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ) des BABS zuständig für den Schutz der Bevölkerung. Sie müsste in einem solchen Fall Schutzmassnahmen treffen sowie die Nutzung der Messmittel der verschiedenen Partner koordinieren.

Die Flüge dauerten von frühestens 8 bis spätestens 17 Uhr. Um die Lärmbelästigung für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wurde eine Mittagspause von 12 bis 13.30 Uhr eingehalten.

Die Messresultate werden in Kürze auf der Website der NAZ veröffentlicht.

Routinemässige Flüge in der Umgebung von Schweizer Kernkraftwerken

Vor der internationalen Aeroradiometrie-Übung überflog das Messteam der NAZ wie jedes Jahr im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI) die Umgebung von Schweizer Kernkraftwerken. In diesem Jahr wurden die Messflüge am 27. und 28. Mai über den Gebieten rund um die Kernkraftwerke Mühleberg (BE) und Gösgen (SO) durchgeführt.



Ein mit einem speziellen Messgerät ausgestatteter Superpuma-Helikopter der Luftwaffe überflog in rund 90 Metern Höhe mehrmals in parallelen Bahnen das definierte Gelände.

Durch die jährliche Messkampagne der NAZ werden die Einsatzbereitschaft von Personal und Ausrüstung sichergestellt, Radioaktivitätsdaten in städtischen Gebieten und der Umgebung kritischer Infrastrukturen erhoben sowie die Zusammenarbeit mit kantonalen und internationalen Partnern geübt.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: VPS-DDPS

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