Oberallgäu, Bayern: Einsatzdaten über Jahre heimlich mit Chatgruppen geteilt
von Polizei.news Redaktion Bayern Deutschland Polizeinews Regionen
Die Kriminalpolizei Memmingen ermittelt seit Anfang Mai diesen Jahres aufgrund eines Hinweises über die illegale Verbreitung des BOS-Digitalfunks an private Chatgruppen.
Bei dem BOS-Funk handelt es sich um ein digitales Funksystem, das nur von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, sprich von Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten verwendet wird.
Im aktuell laufenden Verfahren wurden nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen Funksprüche und Alarmierungen der Feuerwehren und auch Alarmierungen des Rettungsdienstes von Angehörigen einer Ortsfeuerwehr im Oberallgäu aufgezeichnet und auf einen selbst betriebenen Server ausgeleitet.
Der Polizeifunk war davon nicht betroffen.
Die Inhalte wurden wohl über mehrere Jahre in privaten Chatgruppen geteilt.
Die ausgeleiteten Informationen wurden hauptsächlich an andere Angehörige und Mitarbeiter von Feuerwehren und des Rettungsdienstes weitergegeben.
Diese erhielten somit Informationen über laufende Einsätze.
Nach bisherigem Stand profitierten auch einzelne Medienschaffende von den Einsatzinformationen.
Die verantwortlichen Tatverdächtigen im Alter von 24 und 34 Jahren hat die Polizei zwischenzeitlich ermittelt.
Die Beschuldigten erwarten nun Strafanzeigen nach dem Strafgesetzbuch wegen des Abfangens von Daten, der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes und einem Vergehen nach dem Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz (Datenschutzgesetz).
Auf die bis zum Abschluss des Verfahrens geltende Unschuldsvermutung wird hingewiesen.
Quelle: Polizei Bayern
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