Schweiz: Polizei warnt vor neuer Betrugswelle mit Phishing, Vishing und Spoofing

Cyberkriminelle nutzen zuvor erschlichene Informationen, um glaubwürdige Anrufe im Namen von Finanzinstituten bei ihren Opfern zu tätigen.

Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und ruft zur Vorsicht auf.

Die Betrugsmasche

Der Prozess wird in der Regel durch eine Phishing-Phase eingeleitet, in der die Opfer unbewusst ihre persönlichen Daten an die Kriminellen weitergeben. Dazu versenden die Betrüger eine SMS oder E-Mail, in der sie sich als verschiedene Unternehmen wie PostFinance, TWINT, die SBB oder Netflix ausgeben. In der Nachricht wird behauptet, dass angeblich Kundendaten oder Rechnungsinformationen aktualisiert werden müssten.

Screenshot einer betrügerischen E-Mail



In allen Fällen ist der Text in der E-Mail mit einem Internetlink versehen, der das Opfer zu einem Formular weiterleitet, in das es seine persönlichen Daten und/oder Bankdaten eintragen soll.

Beispiel für eine Phishing-Website





Der zweite Schritt kann mehrere Stunden oder sogar Tage nach dem Sammeln der persönlichen Informationen stattfinden. In dieser Phase rufen die Betrüger die Opfer telefonisch an und geben sich als Mitarbeitende ihres Finanzinstituts aus.

Dank eines technischen Tricks erscheint in den meisten Fällen die rechtmässige Telefonnummer der betreffenden Bank auf dem Display.

Während des Anrufs erklärt der Anrufer, auf den Konten des Opfers seien betrügerische Transaktionen festgestellt worden und es müsse dringend gehandelt werden, um einen Geldabfluss zu verhindern.

Die Opfer sind oft misstrauisch, werden jedoch von den Anrufenden ins Vertrauen gezogen, indem diese persönliche Informationen preisgeben, die die Betroffenen zuvor über das Formular übermittelt hatten. Häufig werden die Opfer zusätzlich unter Druck gesetzt.

Um ihr Ziel zu erreichen, fordern die Betrüger ihre Opfer auf, Passwörter oder Sicherheitscodes weiterzugeben.

Damit ermöglichen sie den Cyberkriminellen, Transaktionen auf dem Konto zu bestätigen oder sogar Zugang zum E-Banking zu erhalten.

Was muss ich tun

  • Leiten Sie potenzielle Betrugs-E-Mails an Cybercrimepolice.ch weiter.
  • Ignorieren Sie das E-Mail und löschen oder verschieben Sie es in Ihren Junk- resp. Spam-Ordner.
  • Folgen Sie niemals Links aus E-Mails, SMS etc. oder von anderen Websites, da diese optisch verändert sein können.
  • Geben Sie nie sensible Daten von sich preis, wenn Sie vorgängig keine gründlichen Abklärungen getätigt haben.
  • Wenn Sie Zweifel an Ihrem Gesprächspartner haben, legen Sie auf und rufen Sie die offizielle Nummer der jeweiligen Institution zurück.

Ich habe meine Daten preisgegeben

  • Informieren Sie umgehend Ihr Finanzinstitut und lassen Sie die involvierten Bank-/Debitkarten sperren.
  • Begeben Sie sich nach telefonischer Voranmeldung zu Ihrer örtlichen Stelle der Kantonspolizei und erstatten Sie Anzeige.

 

Quelle: Cybercrimepolice.ch
Bildquelle: Cybercrimepolice.ch

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