Schweizer Armee: ERP Systeme V/ar auf Kurs – neues SAP erfolgreich eingeführt
von Polizei.news Redaktion Blaulicht-Branchennews Polizeinews Regionen Schweiz Schweizer Armee
Das zentrale Digitalisierungsprojekt „ERP Systeme V/ar“ ist auf Kurs und wird pünktlich sowie im vorgegebenen Budgetrahmen umgesetzt.
Dies zeigt der Bericht zum Programm „ERP Systeme V/ar“, den der Bundesrat an seiner Sitzung vom 20. August 2025 in Erfüllung des Postulates 24.4261 der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats gutgeheissen hat. Mit dem Programm „ERP Systeme V/ar“ wurden die veralteten SAP-Systeme der Gruppe Verteidigung und des Bundesamtes für Rüstung armasuisse erfolgreich auf die moderne SAP S/4HANA-Technologie migriert.
Das Programm „ERP Systeme V/ar“ wurde initiiert, um die in die Jahre gekommenen SAP-Systeme der Gruppe Verteidigung und von armasuisse auf die neue SAP-Technologie S/4HANA zu überführen. Beim neuen System handelt es sich um ein Standardprodukt mit einer Branchenlösung für Armeen. Diese IT-Lösung vereint zentrale Geschäftsbereiche wie Finanzen, Beschaffung, Logistik, Immobilien, Datenmanagement, Personal und Projektmanagement in einem einzigen System.
System für einsatzkritische Prozesse aus dem Programm herausgelöst
Im Verlauf der Umsetzung zeigte sich, dass das SAP-Modul Disconnected Operations nicht wie geplant unabhängig betrieben werden kann. Das bedeutet, dass das SAP-basierte Logistiksystem zwar für den normalen Betrieb geeignet ist, jedoch nicht für spezielle Einsatzlagen, in denen eine vom Netzwerk unabhängige Nutzung erforderlich wäre. Die Gruppe Verteidigung hat unter anderem auch auf Empfehlung der Eidgenössischen Finanzkontrolle (Bericht vom 26. Mai 2023) im Juni 2023 in Übereinstimmung mit den geltenden Richtlinien und Vorgaben sowie unter Einhaltung aller formalen Anforderungen entschieden, das Programm „ERP Systeme V/ar“ nach der Einführung des Systems für den Normalbetrieb zu beenden und die Weiterentwicklung eines Systems für die einsatzkritischen Prozesse im Rahmen eines neuen Projekts weiterzuführen. Entsprechend nimmt die Gruppe Verteidigung die Thematik im Rahmen der Kriegslogistik umfassender auf. Die zuständigen parlamentarischen Kommissionen wurden informiert.
Das bewusste Herauslösen der Realisierungseinheit 8 „Einsatzkritische Prozesse“ hatte weder auf die Umsetzung des Programms „ERP-Systeme V/ar“ noch auf die Logistikprozesse im Alltag einen negativen Einfluss.
Neues SAP seit Anfang Jahr in Betrieb
Seit dem 6. Januar 2025 ist das neue SAP S/4HANA-System innerhalb der Gruppe Verteidigung und der armasuisse in Betrieb. Rund 10’000 Mitarbeitende arbeiten seither mit der benutzerfreundlichen Plattform, die unter anderem schnelle Datenanalysen in Echtzeit ermöglicht. Diese moderne Lösung, die speziell auf die Bedürfnisse von Armeen zugeschnitten ist, erleichtert die tägliche Arbeit und erhöht die Effizienz.
Das Programm ist auf Kurs und wird pünktlich sowie im vorgegebenen Budgetrahmen umgesetzt. Dies zeigt der entsprechende Bericht des Bundesrats in Erfüllung des Postulates 24.4261 der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats vom 21. Oktober 2024.
Weiteres Vorgehen betreffend Kriegslogistik
Die Arbeiten für die Umsetzung eines robusten und resilienten militärischen Logistiksystems werden in den Jahren 2025/2026 unter der Leitung der Logistikbasis der Armee aufgenommen. Dieses soll künftig das bestehende SAP-System im Einsatzfall zugunsten der Miliz ergänzen und die Auftragserfüllung sicherstellen. Damit wird auch der veränderten geopolitischen Lage Rechnung getragen.
Dabei geht es unter anderem um Bauten, Infrastrukturen, Immobilien und Bevorratung; folglich um Milizprozesse, nicht um Informatikprozesse. Diese Milizprozesse werden durch eine IKT unterstützt, die auf der Neuen Digitalisierungsplattform der Armee laufen soll und die keine Schnittstellen nach aussen hat (beispielsweise zu SAP-Systemen der Verwaltung).
Quelle: Schweizer Armee
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