Schweizer Armee: F/A-18 bleiben nur bis 2030 – Verlängerung laut VBS unrealistisch

Der Blick behauptet in seiner Ausgabe vom 22.08.2025, dass die Nutzungsdauer der F/A-18 „problemlos“ nochmals um ein paar Jahre verlängert werden könne.

Der Kommandant Luftwaffe, Divisionär Peter Merz, habe dies gegenüber Politikerinnen und Politikern bestätigt. Diese Information ist falsch.

Das VBS und der Kommandant Luftwaffe halten fest:

  • Das Parlament hat 2017 eine Verlängerung der Nutzungsdauer der F/A-18 bis 2030 bewilligt. Für die Massnahmen zur Erhöhung der Lebensdauer von 5000 auf 6000 Flugstunden pro Flugzeug wurden 450 Millionen Franken eingesetzt.
  • Ohne Ersatz von Radar und Sensoren und ohne die Ausstattung mit einem leistungsfähigeren Computer und weiteren Modernisierungen wären die F/A-18 möglichen gegnerischen Kampfflugzeugen nicht mehr ebenbürtig.
  • Eine Verlängerung der Nutzungsdauer bis 2035 wurde geprüft. Die finanziellen Aufwände wären unverhältnismässig.
  • Die Investitionen für die notwendigen Sanierungen in den Bereichen Struktur, Triebwerk, Subsysteme und Avionik würden sich auf rund 1.75 Mrd. Franken belaufen.
  • Erfahrungsgemäss würde das Risiko von Strukturschäden zudem laufend zunehmen, je älter die Flugzeuge werden.
  • Jene Staaten, die den F/A-18 in den Versionen A bis D heute noch betreiben, werden diese bis ca. 2030 ausser Dienst gestellt haben und haben entsprechende Entscheide gefällt.
  • Die Schweiz wäre dann noch die einzige Betreiberin weltweit und der Hersteller müsste den gesamten Unterhalt allein für die Schweiz gewährleisten.
  • Sie müsste die gesamten Entwicklungsrisiken, die gesamte Ersatzteilbewirtschaftung und alle notwendigen Weiterentwicklungen und Nutzungsdauerverlängerungen alleine tragen.
  • Dies wäre mit hohen finanziellen, technischen und militärischen Risiken verbunden.
  • Bundesrat und Parlament haben auf Antrag der Luftwaffe entschieden, diese Ressourcen in die neuen, zukunftsfähigen Systeme einzusetzen.

 

Quelle: Schweizer Armee / VBS
Bildquelle: VBS

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