Zermatt VS: Mit Night Vision Goggles in die Nacht – Air Zermatt im Rettungseinsatz
von Polizei.news Redaktion +Instagram-CH Air Zermatt-Einsätze Blaulicht-Branchennews Luftrettung Polizeinews Regionen Schweiz Wallis
Die Sonne ist längst hinter den Bergen verschwunden. Unten im Tal flackern die letzten Lichter der Dörfer, doch weiter oben ist es stockdunkel.
Plötzlich schrillt im Hangar das Handy der Rettungscrew. Ein Notruf. Wenige Minuten später startet die Crew der Air Zermatt in die Nacht.
Ein Rettungseinsatz im Dunkeln ist etwas anderes als am Tag. Alles ist stiller. Jeder Handgriff sitzt, die Abläufe sind eingeübt und doch bleibt immer diese gewisse Konzentration im Bauch. Denn in der Nacht hat die Helikopter-Crew andere Grenzen.
Fliegen in der Dunkelheit
Der Pilot trägt Night Vision Goggles, spezielle Brillen, die das Restlicht verstärken. Auf dem Display sieht die Welt plötzlich aus wie ein schwarz-weisses Foto. Orientierungspunkte fehlen. Nur wenn der Suchscheinwerfer unter dem Helikopter eingeschaltet wird, zeigt sich das Gelände. Felsen, Schneefelder, ein Abgrund.
Langsam tastet sich der Helikopter an den Einsatzort heran. Das Absetzen des Rettungsspezialisten geschieht mittels Winde. Millimeterarbeit. Der Pilot hält die Maschine ruhig in der Luft, der Rettungssanitäter und der Rettungsspezialist stimmen sich präzise ab. Schritt für Schritt wird dieser am Stahlseil zum Patienten abgelassen. Es ist Teamarbeit in höchster Konzentration. Ein falscher Befehl, ein Moment der Unsicherheit und es könnte besonders nachts gefährlich werden.
„Jede Tour in den Bergen ist ein kleines Abenteuer und je besser sie vorbereitet ist, desto sicherer wird sie.“
Wenn Technik an Grenzen stösst
Doch es ist nicht nur die Dunkelheit, die solche Einsätze so anspruchsvoll macht. Bei klirrender Kälte hebt der Helikopter zwar das Gewicht spielend. Steigt die Temperatur, sinkt die Tragkraft jedoch spürbar. In grosser Höhe verliert der Helikopter zudem an Leistung. Je nach Einsatzort kann das den entscheidenden Unterschied machen.
Hinzu kommt das Wetter. Nebel oder Wolken sind ein ungünstiges Hindernis. Schon wenige Sekunden in der Wolke genügen, und der Gleichgewichtssinn des Piloten kann beeinträchtigt werden. Deshalb hat jedes Crewmitglied stets einen Plan B im Kopf: einen sicheren Weg hinaus, sollte sich die Situation zuspitzen.
Mehr Einsätze als sonst
In diesem Jahr mussten die Crews der Air Zermatt aussergewöhnlich oft zu solch aufwendigen Rettungen aufbrechen. Manchmal mehrmals innert weniger Tage an denselben Berg. Lange Tage, kurze Nächte, anspruchsvolle Missionen und immer wieder Momente, die höchste Präzision verlangen.
Ein Appell zwischen den Zeilen
Was die Crews der Air Zermatt und Rettungsspezialisten dabei erleben, zeigt vor allem eines: Jede Tour in den Bergen ist ein kleines Abenteuer und je besser sie vorbereitet ist, desto sicherer wird sie. Wer früh startet, das Wetter im Blick behält und seine Kräfte realistisch einschätzt, trägt dazu bei, dass die Nacht für die Crews der Air Zermatt ruhig bleibt.
Und wenn es doch anders kommen sollte, sind sie da. Bereit, auch in stockfinsterer Nacht über Felsen und Grate zu fliegen. Bereit, Menschen zu retten selbst unter herausfordernden Bedingungen.
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Quelle: Air Zermatt/Bruno Kalbermatten
Bildquelle: Air Zermatt