Cazis GR: Moderner Stall der JVA Realta eröffnet – Resozialisierung im Vollzug

Der sanierte Rinderstall der Justizvollzugsanstalt (JVA) Realta ist offiziell eröffnet.

Die beiden Regierungsmitglieder, Carmelia Maissen und Peter Peyer, machten sich am Donnerstag vor Ort ein Bild über die neue moderne Infrastruktur. Am Samstag, 20. September 2025, konnte auch die Bevölkerung die neuen Stallungen besichtigen.

„Die modernen Arbeitsplätze in der Tierhaltung bieten ein hohes Mass an beruflicher Verantwortung für die Insassen und ein attraktives Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden der JVA Realta“, sagte Regierungsrat Peter Peyer, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit. Die Tierhaltung sowie das Kulturland im Talboden des Domleschg sind für den Gutsbetrieb der JVA Realta von grosser Bedeutung.



Der Betrieb versorgt den Hofladen und die beiden Justizvollzugsanstalten Cazis Tignez und Realta mit vielfältigen Produkten aus eigener Tierhaltung sowie Feld-, Obst- und Gemüsebau. „Der Gutsbetrieb stellt rund 50 Arbeitsplätze für eingewiesene Personen zur Verfügung, was für deren Resozialisierung und spätere Integration in die Gesellschaft von grosser Bedeutung ist“, führte der Direktor der JVA Realta, Padruot Salzgeber, aus.

Hohe Anforderungen an das Tierwohl erfüllt

„Im Zentrum des Bauvorhabens stand das Wohl der Tiere und ihre naturnahe Haltung. Ebenso dazu gehörten gut funktionierende Betriebsabläufe für alle, die auf dem Gutsbetrieb tätig sind, sowie ein schonender Umgang mit den Baustoffressourcen“, sagte Regierungsrätin Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität, in ihrer Rede anlässlich der offiziellen Schlüsselübergabe vor Ort in Cazis. Die Baudirektorin freute sich, den sanierten Stall vor Ort besichtigen zu können.



Die besonders tierfreundlichen Stallungen legen grossen Wert auf die Bedürfnisse der Rinder mit regelmässigem Auslauf ins Freie. Die optimal angeordnete Futteranlage, die Integration der Hofdüngerlagerung sowie Technik- und Personalräume vervollständigen die Betriebsanlage. Auf dem Gutsbetrieb werden 300 Tiere gehalten.



Für die Zukunft gerüstet

Die Stallungen stammen aus dem Jahr 1967. Nach knapp 60-jähriger Nutzung war der Bedarf, den Milchvieh- und Aufzuchtstall instand zu setzen, beträchtlich, trotz Anpassungen in den 1990er-Jahren. Das Tragwerk sowie die Jauchegruben wiesen altersbedingte Mängel auf. Zudem waren bei den Liegeboxen und den Fressbereichen die heutigen Vorgaben an die Tiergesundheit nur noch bedingt erfüllt.



„Durch die Erneuerung wurden sämtliche Defizite behoben. Die Anlage entspricht nun wieder den heutigen Anforderungen und ist bestens für die Zukunft gerüstet“, erläuterte Kantonsbaumeister Andreas Kohne. Mit der Eröffnung findet die etappenweise geplante Erneuerung und Erweiterung der JVA-Stallbauten ihren Abschluss. 2018 wurde der Rindermaststall saniert, nachdem bereits 2016 der Schweinezuchtstall mit Futterküche erstellt wurde.



Mehrheitlich regionale Unternehmen

Die Planung und die Ausführung erfolgten durch das Generalplanerteam maurusfrei Architekten aus Chur mit Hartmann Architekten AG aus Küblis. Mit den Bauarbeiten, die rund 18 Monate dauerten, wurden mehrheitlich regionale Unternehmungen beauftragt. Die Kosten für das gesamte Projekt bewegen sich im Kreditrahmen von 8,5 Millionen Franken. Dieser Kredit wurde in der Junisession 2023 vom Grossen Rat gutgeheissen.

 

Quelle: Kanton Graubünden
Bildquelle: Kanton Graubünden

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