22 Kinder sterben bei Buskatastrophe im Wallis

28 Tote, darunter 22 Kinder und sechs Erwachsene, sowie Dutzende Verletzte: Das ist die schreckliche Bilanz eines schweren Busunglücks, das sich am Dienstagabend im Kanton Wallis ereignete.  

Die Kinder – zwei Schulklassen aus Flandern/Belgien – befanden sich auf dem Rückweg aus den Skiferien, die sie im Val d’Anniviers verbrachten. Der belgische Reisecar fuhr auf der Autobahn von Siders in Richtung Sitten. In einem Autobahntunnel der A9 bei Siders raste der Bus aus noch ungeklärten Gründen gegen die Tunnelwand und prallte frontal in eine Nothaltestelle.

28 Menschen, darunter auch die beiden Busfahrer, wurden getötet, 24 weitere Kinder wurden schwer verletzt, wie die Behörden am Mittwochmorgen bekanntgaben. Die ganze Nacht über waren Rettungskräfte im Einsatz. Die Verletzten wurden mit Helikoptern und Rettungswagen in vier Spitäler im Wallis transportiert. Einige der rund 200 Retter hätten nach dem Einsatz mit den Tränen zu kämpfen gehabt, berichtete der medizinische Leiter der Rettungsorganisation im Wallis (KWRO), Jean-Pierre Deslarzes. Die Tatsache, dass Kinder betroffen seien, habe den Helfern ihren Einsatz umso schwerer gemacht.

Die Eltern und Angehörigen der Opfer müssen auch noch über 12 Stunden nach der Katastrophe in qualvoller Ungewissheit ausharren. Denn noch immer ist die Identität der getöteten Kinder nicht geklärt. Dazu müssen erst DNA-Proben entnommen werden, wie ein Sprecher der Walliser Kantonspolizei erklärte. Ein spezialisiertes Team aus Belgien soll bei der Identifizierung helfen. Laut Ankündigung des belgischen Aussenministeriums sollten die Eltern heute Mittag mit zwei Militärflugzeugen ins Wallis gebracht werden. Die Angehörigen sollen von Psychologen begleitet und betreut werden.

Fassungslosigkeit und Entsetzen prägen die Reaktionen auf die unfassbare Katastrophe. „Dieses Drama wird ganz Belgien erschüttern“, so der belgische Botschafter in der Schweiz, Jan Luykx. Von „einem sehr traurigen Tag für Belgien“ sprach der belgische Ministerpräsident Elio Di Rupo. Kantonspräsident Jacques Melly sprach den Hinterbliebenen sein tiefes Mitgefühl aus. Eine Tragödie dieses Ausmasses habe es im Wallis noch nie gegeben, sagte der Kommandant der Kantonspolizei, Christian Varone. Die Bundesversammlung in Bern gedachte der getöteten und verletzten belgischen Touristen in einer Schweigeminute.

Quellen: dapd/dpa/AFP

Horror-Crash: Mindestens 28 Tote bei Busunglück in der Schweiz

(Quelle: Youtube)

Titelbild: Polizei VS

MEHR LESEN