Altweibersommer - eine Diskriminierung?
Heute um exakt 21:21 Uhr ist astronomischer Herbstanfang. Dank Hochdruckgebiet Kerstin zeigt sich das Wetter in den nächsten Tagen von seiner ruhigen, oft sonnigen und am Nachmittag warmen Seite. In der Meteorologie ist eine solche Schönwetterphase im Herbst auch bekannt als Altweibersommer – eine sogenannte meteorologische Singularität.
Was hat es damit auf sich? Und woher stammt der Name?
Wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt, steht heute Abend um 21:21 Uhr die Sonne senkrecht über dem Äquator, dies ist gleichbedeutend mit dem astronomischen Herbstanfang. Gleichzeitig hat sich vom Atlantik her das Hochdruckgebiet Kerstin bis nach Mitteleuropa ausgedehnt. Heute liegen wir noch im Bereich einer Bisenströmung, was die Temperaturen etwas dämpft und vor allem entlang der Berge für Hochnebelfelder sorgt. Ab morgen dreht der Wind dann auf Südwest, als Folge erreicht uns zunehmend warme und trockene Luft – der Altweibersommer ist zu Gast.
Altweibersommer – eine meteorologische Singularität
Beim Altweibersommer handelt sich um eine sogenannte meteorologische Singularität, das heisst eine Phase mit stabiler und warmer Witterung im Herbst, oft zwischen Ende September und Anfang Oktober, die durch ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet gekennzeichnet ist. Das trockene Wetter erlaubt eine gute Fernsicht und somit tolles Bergwetter, intensiviert den Laubfall und die Laubverfärbung, allerdings wird häufig auch schon Nebel zum Thema. Weitere bekannte meteorologische Singularitäten sind zum Beispiel die Eisheiligen, die Schafskälte oder das Weihnachtstauwetter.
Spinnfäden als Namensgeber
In den oft klaren Nächten gehen die Temperaturen deutlich zurück. Dies hat zur Folge, dass sich vielfach Tau bildet und lokal der erste Bodenfrost des Jahres auftritt. Setzen sich die Tautröpfchen nun an herumfliegenden Spinnfäden ab, sind diese gut zu sehen. Dies ist auch eine mögliche Erklärung für die Namensherkunft, denn mit „weiben“ (heute weben) wurde im Althochdeutschen das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet. Zudem ist der Begriff „alt“ in diesem Zusammenhang als „spät“ zu verstehen. Der Altweibersommer stellt folglich keine Diskriminierung gegenüber älteren Frauen dar (eine entsprechende Klage wurde 1989 von einem Gericht zurückgewiesen) sondern ist lediglich die Bezeichnung für „späten Sommer“.
Bis Samstag meist sonnig
Heute hat es vor allem entlang Voralpen Hochnebelfelder, die sich im Laufe des Tages zunehmend auflösen. Ansonsten ist es trotz Schleierwolken oft sonnig. Mit etwas Bise werden etwa 18 bis 20 Grad erreicht. Von morgen Donnerstag bis Samstag scheint dann abgesehen von morgendlichen Nebelfeldern meist die Sonne. Nach frischen Nächten steigen die Temperaturen mit etwas Südwest- bis Westwind am Nachmittag jeweils auf über 20 Grad. Am Samstagnachmittag kündigen erste hohe Wolken einen Wetterwechsel an. So geht es ab Sonntag aus heutiger Sicht nur noch teilweise sonnig weiter, dazu sind auch ein paar Schauer möglich. Die Details sind aber im Moment noch unklar, im Schweizer Wetterportal meteonews.ch halten wir Sie aber stets auf dem Laufenden!
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Quelle: MeteoNews
Titelbild: jansk – shutterstock.com