Swisscom Business Award: Die sechs Finalisten stehen fest
von David Weiss
2014 hatten sich 80 Unternehmen um den Award beworben – mehr als jemals zuvor, wie Jury-Präsident Thomas Wirth nicht ohne Stolz bemerkt. Auch die Qualität der Beiträge sei von Jahr zu Jahr gestiegen.
Die sechs Finalisten
Der erste der sechs Finalisten ist das Universitätsspital Basel. Dort hat man die Blöcke früherer Tage eingemottet und schickt die Ärzte mit Tablets auf Visite. Für diese hat das Spital eine eigene App entwickelt, mit der alle wichtigen Patientendaten schnell und einfach zusammengefasst werden können. Zudem sind alle bisherigen Befunde direkt abrufbar.
Finalist Nummer zwei ist die Schwyzer Kantonalbank, die ihren Onlinekanal zur Pflege der Kundenbeziehungen konsequent ausgebaut hat und jetzt auf Endgeräten aller Art erreichbar ist. Ziel war dabei die „interaktive Visualisierung“, die es den Kunden ermöglichen soll, Angebote sehr viel besser als bisher zu verstehen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch das Konzept des dritten Finalisten MSC Kreuzfahrten AG. Das Haus hat eine breit anlegte Cloud aufgebaut, mit der 250 Agenten Kunden nicht nur beraten, sondern auch über einen längeren Zeitraum betreuen können.
Für den Einzelhandel sowie Mittelständler dürfte das Projekt des Warenhauses Loeb besonders spannend sein. Der vierte Finalist wollte sein Kassensystem grundlegend verbessern, hat es deshalb ausgelagert und auf komplett neue Füsse gestellt. Wesentliche Neuerung ist dabei vor allem der Einsatz eines Monitoring-Services, der die Funktion des jetzt über ein Netzwerk an das Warenhaus angebundenen Kassensystems ständig überwacht. Fünfter Finalist ist die Stiftung Ticino Cuore, die ein Online-Netzwerk geschaffen hat, in der derzeit 3500 Menschen in Techniken der Ersten Hilfe unterwiesen werden.
Die Riege der Finalisten vervollständigt die Manor AG, die vor allem Managern von Unternehmen das Leben erleichtern möchte. Hierfür hat sie einen „Enterprise Digital Assistant“ geschaffen, der über ein mobiles Endgerät den Zugriff auf alle relevanten Backoffice-Programme des Hauses erlaubt. Als Basis für die Entwicklung des Programms diente das Samsung-Smartphone Galaxy S3.
Noch einige Monate muss auf den Sieger gewartet werden
Bis klar ist, welcher der sechs Finalisten den Swisscom Business Award gewinnt, wird noch einige Zeit ins Land streichen. Die Preisverleihung ist erst für den 4. September 2014 angesetzt. Sie wird im Hallenstadion Zürich stattfinden und ist zugleich der Höhepunkt der Veranstaltung der Swisscom Dialog Arena. Gewonnen haben alle sechs Finalisten allerdings schon jetzt, denn nicht nur der Sieger wird bedacht: Die Unternehmen, die das Nachsehen haben, erhalten Dienstleistungen und VIP-Tickets für unterschiedliche Events im Gesamtwert von 10.000 Franken pro Finalist.
„Sieger der Herzen“ wird ebenfalls gesucht
Damit lässt es die Jury des Awards aber nicht bewenden, sondern schreibt zudem einen Preis für den „Sieger der Herzen“ aus: Das Besondere an dieser Auszeichnung ist, dass der Gewinner nicht von der Jury, sondern vom Publikum bestimmt wird. Beteiligen kann sich jeder Interessierte, der einen Internetanschluss besitzt. Das Online-Voting wird ab Mitte August freigeschaltet.
Wer teilnehmen möchte, muss hierfür lediglich die Seite des Swisscom Business Awards aufrufen. Der „Sieger der Herzen“ erhält Dienstleistungen in einem Wert von 15’000 Franken. Er zieht damit mit dem eigentlichen Gewinner gleich – und nicht nur, was die Höhe seines Preises angeht. Der Publikumspreis hat ein ganz besonderes Renommee.
Der Sieger des Jahres 2013
Die Finalisten werden interessiert auf die Liste der letzten Sieger schauen, um ihre Chancen einschätzen zu können. Im Jahr 2013 trug das Start-up Limmex AG den Sieg davon. Das Haus hatte eine Notrufuhr entwickelt, welche die Welt in dieser Form bislang nicht gesehen hatte. Die klassische Uhr wurde dabei mit moderner Kommunikationstechnologie gekoppelt: Effiziente Antennen und eine Batterie, die monatelang hält, sowie eine einsetzbare SIM-Karte sorgen dafür, dass das Gadget nicht nur dazu dient, die Zeit zu bestimmen, sondern sich ebenfalls dafür eignet, Notrufe abzusetzen. Hierfür genügt ein Knopfdruck und es wird automatisch eine Verbindung zu einer vorher bestimmten Nummer aufgebaut. Leistungsstarke Mikrofone garantieren, dass man ohne Probleme sprechen kann.
Die Jury überzeugte vor allem die Mischung aus Innovation und hohem Businessnutzen, für welche die Uhr stehe, so Wirth im September 2013. Eltern könnten die Uhr beispielsweise ihren Kindern mitgeben. Jogger, die gerne abseits liefen, bräuchten kein Mobiltelefon für den Notfall mehr. Zudem erhielten ältere Menschen oder Personen mit gesundheitlichen Problemen „ein Stück weit Freiheit zurück“.
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