Die Entwicklung des Heizölpreises in den letzten Jahren

Bei den Wohnkosten ist der Energieverbrauch ein wichtiger Faktor. Dieser lässt sich nur schwer einkalkulieren, da er von den jeweiligen Umständen abhängig ist. Hat man seinen Durchschnittsverbrauch berechnet, dann muss der Preis pro Energieeinheit beachtet werden. Viele Haushalte sind mit Ölheizungen ausgestattet, daher ist der Heizölpreis für die Kosten mitverantwortlich.

Der Heizölpreis ist von verschieden Faktoren abhängig und starken Schwankungen unterworfen. Er stellt einen wichtigen Kostenpunkt im Haushalt dar und sollte daher möglichst günstig eingekauft werden. Viele Menschen versuchen, immer den perfekten Zeitpunkt zum Tanken zu nutzen. Doch dies gestaltet sich aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung als nur bedingt möglich.

Der Heizölpreis ist unter anderem von der Situation auf dem Weltmarkt abhängig. Auch die wirtschaftliche Lage in der Branche und die Höhe der Nachfrage tragen zur Preisbildung bei. Wenn sich die Kunden für eine Bestellung entscheiden, dann steht der Preis zusätzlich in Abhängigkeit zur bezogenen Menge. Die Lieferanten gewähren in der Regel Rabatte bei einer hohen Abnahmemenge. Auch von Anbieter zu Anbieter sind Unterschiede zu erkennen, ebenso wie bei der Region.

Stellt man die Preise der Jahre 2010 bis 2014 gegenüber, dann können einige Rückschlüsse auf die Entwicklung gezogen werden. Betrachtet werden im Folgenden die durchschnittlichen Preise im schweizerischen Mittelland, welche eine Mindestabnahmemenge von 3000 Litern als Bedingung hatten. In den genannten Summen sind die Mehrwertsteuer, die CO2-Abgabe und LSVA-Gebühren enthalten.

Prognosen im Verlaufe eines Jahres sind schwierig. Es ist zwar in einigen Jahren eine Tendenz zu erkennen, diese wird in anderen Jahren jedoch widerlegt. So ist in den Jahren 2010 und 2011 der Preis von Jahresanfang bis ungefähr April angestiegen. 2013 hingegen hatte der Heizölpreis im April sein Jahrestief. Ebenso unterscheidet sich die Intensität der Schwankungen.

Besonders auffällig ist der Verlauf im Jahre 2011. Der Preis begann bei rund 88 Franken pro 100 Liter und stieg sofort steil an. Bis zum April desselben Jahres wurden Werte von rund 105 Franken erreicht. Während des Sommers fielen die Preise dann und befanden sich im August mit 82 Franken auf ihrem Tiefpunkt. Durch diesen wechselhaften Verlauf sind Prognosen nur bedingt möglich und müssen immer die wirtschaftliche Gesamtsituation mit einbeziehen.

Das Jahr 2014 hat mit einem weitaus höheren Preisniveau als 2011 begonnen. Im Januar kosteten die hundert Liter Heizöl rund 108 Franken, der Tiefpunkt lag im März bei 98 Franken. Von März bis Juli ist der Verlauf relativ konstant, von kleineren Ausrutschern abgesehen. Der Preis hat sich im Juli 2014 auf rund 101 Franken eingependelt, der weitere Verlauf bleibt abzuwarten. Im Allgemeinen kann man sagen, dass es recht günstig ist, im Sommer das Heizöl zu kaufen, da der Preis in dieser Zeit entweder konstant bleibt oder fällt.


Wenn man die Jahre 2010 bis 2014 miteinander vergleicht, dann fällt die große Spanne der Heizölpreise auf. (Bild: Tang Yan Song / Shutterstock.com)
Wenn man die Jahre 2010 bis 2014 miteinander vergleicht, dann fällt die große Spanne der Heizölpreise auf. (Bild: Tang Yan Song / Shutterstock.com)


Wenn man die Jahre 2010 bis 2014 miteinander vergleicht, dann fällt die große Spanne der Heizölpreise auf. Die Startwerte im Januar sind immer weiter gestiegen und haben 2014 ihren höchsten Stand erreicht. 2010 wurden 100 Liter Öl für 81 Franken angeboten, 2011 waren es dann bereits 88 Franken. 2012 und 2013 verliefen bei den Startwerten relativ gleich, in beiden Jahren wurde das Öl für ungefähr 101 bis 102 Franken gehandelt. Der Verlauf in den beiden Jahren ist von der Tendenz ähnlich, allerdings lag das Niveau 2012 höher als 2013, was eine kleine Abweichung von den steigenden Preisen bedeutete. Der Unterschied der Heizölpreiskurven beträgt im Maximum 8 Franken, teilweise wurde eine Überdeckung erreicht. 2014 startete zwar auf einem noch höheren Level, flachte dann allerdings ab. Im Juli liegen die Werte über den Preisen aus den vergangenen Jahren. Interessant ist der weitere Verlauf, da in den vorangegangen beiden Jahren im Juli ein steiler Anstieg eingetreten war.

Doch nicht nur die Preise selbst tragen zu einer hohen Rechnung bei. In einem kalten Winter wird mehr Heizöl verbraucht, der Unterschied kann bis zu 20 Prozent betragen. Besonders gravierend war die Situation im Winter 2012/2013, als die Temperaturen über einen langen Zeitraum in vielen Teilen der Schweiz sehr niedrig waren. Selbst im April 2013 wurden noch viele kalte Tage registriert und die Verbraucher konnten im Durchschnitt mit 10 Prozent mehr Energieverbrauch rechnen.

Der hohe Energieverbrauch ist nicht nur teuer, sondern führt auch zu Lieferengpässen bei den Heizöllieferanten. Diese sind vielfach bereits im Vorfeld ausgebucht und Neukunden müssen in einem kalten Winter länger warten. Auch Notfälle treten ein, wenn die Verbraucher vom Wintereinbruch überrascht wurden oder das Nachtanken vergessen haben.

Die Tendenz des Heizölpreises ist steigend und kalte Winter treten immer wieder auf. Daher ist es wichtig, den eigenen Verbrauch zu reduzieren. Sei es durch Sparmaßnahmen oder durch eine Modernisierung der Heizung, der Unterschied in den Heizölpreisen macht eine Reaktion notwendig. Auch die Wahl eines möglichst guten Zeitpunktes zum Tanken sollte in Betracht gezogen werden. Der Sommer ist im Allgemeinen gut geeignet, beachtet werden muss immer der tagesaktuelle Verlauf. Je größer die Restmenge im Tank ist, desto leichter fällt es, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.

 

Oberstes Bild: © Lightspring – Shutterstock.com

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